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·27. Mai 2025
Fritz bestätigt: Zeitplan und Kandidaten bei Werders Trainersuche stehen fest

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·27. Mai 2025
Die Katze ist aus dem Sack: Werder Bremen und Ole Werner haben sich ein Jahr vor Vertragsende getrennt. Grund für den Schlussstrich nach 3,5 Jahren: Werner wollte sein Arbeitspapier am Osterdeich nicht über 2026 verlängern. Werder hat sich deshalb dazu entschieden, einen neuen Cheftrainer zu suchen, der das Team in die Zukunft führt.
"Nun bietet sich auch für Werder die Chance auf etwas Neues"
Die Werner-Entscheidung trifft Werder "nicht völlig überraschend", wie Sportchef Clemens Fritz am Dienstag erklärte (via kicker). "Wir haben viele Gespräche mit ihm geführt und man konnte in den letzten Wochen ja auch etwas zwischen den Zeilen lesen. Deshalb mussten wir schon damit rechnen - und waren auf alle Eventualitäten vorbereitet", so Fritz, der betont: "Wir können uns in die Augen schauen, haben bis zuletzt vernünftig miteinander gesprochen, doch jetzt war ein Punkt erreicht, um zu sagen: Wir werden nicht mit einem Trainer in dessen letztes Vertragsjahr gehen."
"Einen sauberen Schlussstrich zu ziehen, war aus unserer Sicht der richtige Weg. Nun bietet sich auch für Werder die Chance auf etwas Neues", betonte Fritz. Das Neue soll zeitnah kommen. Bis Ende der Woche will Werder einen neuen Cheftrainer präsentieren. "Wir sind gut vorbereitet und es ist unser Ziel, dass wir bis spätestens Freitag einen neuen Trainer vorstellen werden - da bin ich sehr optimistisch", bestätigte Fritz.
"Wir haben den Markt evaluiert, da ist aktuell sehr viel Bewegung drin. Wir haben für uns zwei Kandidaten festgelegt. Wir werden die bestmögliche Lösung für Werder Bremen präsentieren", erklärte er weiter.Einer dieser zwei Kandidaten soll Horst Steffen sein. Der 56-jährige Ex-Profi hatte am Montag den Aufstieg in die Bundesliga mit der SV Elversberg auf dramatische Art und Weise in den Schlusssenkunden des Rückspiels gegen Heidenheim in der Relegation verpasst. Am Tag danach wurde übereinstimmend vermeldet, dass Steffen vor dem Abschied aus dem Saarland stehe.
Steffens Vertrag in Elversberg ist noch bis 2026 gültig, eine Ausstiegsklausel soll er nicht besitzen. Laut Bild sei Werder aber bereit, eine Ablöse für den neuen Trainer zu bezahlen. Allzu hoch dürfte diese bei Steffen nicht ausfallen. Steffen besitzt viel Erfahrung als Trainer, die Bundesliga wäre für ihn als Coach aber Neuland. Als Spieler bestritt er 207 Partien im Oberhaus, 75 weitere in der 2. Liga. In Duisburg und Gladbach war er auch als Jugendcoach tätig. In Elversberg hatte Steffen gezeigt, dass er seiner Mannschaft nicht nur einen attraktiven Spielstil einimpfen, sondern auch junge Talente weiterentwickeln kann. Gerade letzteres war ein Kritikpunkt an Werner.
Mit seinen Qualitäten als Coach und seiner ruhigen, besonnenen Art könnte Steffen sehr gut an den Osterdeich passen. Wer der zweite Kandidat bei Werder ist, von dem Fritz spricht, bleibt dagegen etwas offener. Gut möglich, dass es Danny Röhl ist. Der 36-jährige Ex-Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft hat im Oktober 2023 seinen ersten Cheftrainer-Posten im Profifußball angenommen. Beim englischen Zweitligisten Sheffield Wednesday steht Röhl bis 2027 unter Vertrag, soll aber eine Ausstiegsklausel im einstelligen Millionenbereich besitzen. Röhl gilt als aufstrebendes Trainertalent, der in Leipzig auch im Jugendbereich tätig war.
Egal wer es am Ende bei Werder wird, erst nach der Trainersuche soll die Kaderplanung angegangen werden. Laut Fritz habe man "bislang auch bewusst abgewartet [...] - weil wir erst mal eine Klarheit haben wollten, um dann die nächsten Schritte anzugehen".