Frauen-Bundesliga TOTW: Die Topelf des 11. Spieltags | OneFootball

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·6. Februar 2023

Frauen-Bundesliga TOTW: Die Topelf des 11. Spieltags

Artikelbild:Frauen-Bundesliga TOTW: Die Topelf des 11. Spieltags

Endlich rollt der Ball in der Frauen-Bundesliga wieder! Nach zwei Monaten Pause waren am 11. Spieltag gleich drei Kantersiege zu bestaunen: Die SGS Essen schlug den 1. FC Köln mit 4:0, genauso hoch gewann Tabellenführer VfL Wolfsburg beim SC Freiburg. Die TSG Hoffenheim fertigte den MSV Duisburg sogar mit 7:0 (!) ab. Diese klaren Erfolge spiegeln sich auch in der Topelf wieder. Zwei Essenerinnen, drei Wolfsburgerinnen und drei Hoffenheimerinnen sind dort zu finden. Außerdem haben eine Bremerin, eine Frankfurterin und eine Meppenerin den Sprung ins Team of the Week geschafft

1. Tor & Abwehr

Feli Rauch erwischte in Freiburg einen Sahnetag / Martin Rose/GettyImages


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TW: Laura Sieger (SV Meppen) - Eintracht Frankfurt tat sich gegen Meppen offensiv sehr schwer, der 1:0-Sieg fiel knapper aus als es sich Trainer Niko Arnautis gewünscht hätte. Das lag an den altbekannten Frankfurter Problemen – zu wenig Variabilität, stattdessen Flanke um Flanke -, aber auch an der starken Meppener Torhüterin Laura Sieger. Sieger ließ die Frankfurter Angreiferinnen immer wieder abblitzen, parierte etwa in der 17. Minute sehr stark gegen Géraldine Reutelers Abschluss aus kurzer Distanz, per Fußabwehr gegen Anyomi oder im Getümmel nach Ecken. Die Krönung einer starken Leistung kam in der 55. Minute, als sie den schwach geschossenen Elfmeter von Freigang festhalten konnte. Beim Abschluss von Lara Prasnikar, genau neben den Pfosten gesetzt, hatte sie keine Chance. In Meppens Kampf um den Ligaverbleib wird sie noch ein wichtiger Trumpf und starker Rückhalt bleiben.RV: Beke Sterner (SGS Essen) - Essen begeisterte beim 4:0 gegen den FC Köln mit temporeichen Kombinationen und perfektem Timing. Damit setzte die SGS ein wichtiges Ausrufezeichen im Abstiegskampf und sich selbst von der Konkurrenz aus Duisburg und Bremen ab. Gerade weil Bremen selbst mit einem 2:0 nachzog, war der deutliche Sieg im Nachhinein wichtig. Rechtsverteidigerin Beke Sterner hatte daran mit ihrem ersten Saisontor einen entscheidenden Anteil, nach einem Freistoß von Kowalski bewahrte sie vor dem Kasten von Jasmin Pal die Ruhe. Sterner nahm als Außenverteidigerin eine offensive Rolle ein, spielte neun Pässe in das letzte Drittel und kombinierte gut mit Endemann. Defensiv hatte sie mit einer soliden Leistung ihren Anteil daran, dass Islacker, Zawistowska und Co. kein Land sahen.IV: Jana Feldkamp (TSG Hoffenheim) - Dass eine Innenverteidigerin gleich zwei Tore erzielt, kommt wahrlich nicht jeden Tag vor. Genau dieses Kunststück gelang Hoffenheims Jana Feldkamp beim 7:0 gegen den MSV Duisburg. Defensiv hatte die 24-Jährige alles im Griff, vorne traf sie zunächst mit einer schönen Direktabnahme zur Führung, nur um drei Minuten später den Treffer zum 2:0 mit einem wichtigen Pre-Assist einzuleiten. Nach einer halben Stunde sorgte Feldkamp dann für die frühe Vorentscheidung und schnürte den Doppelpack. Sechs Monate vor der WM dürfte auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die Leistung der 15-fachen Nationalspielerin genau registriert haben.IV: Marina Hegering (VfL Wolfsburg) - Freiburg war mit breiter Brust angetreten, hatte in der Hinrunde eine der stärksten Offensiven der Liga gestellt. Gegen Wolfsburg brachte das Team aus dem Breisgau aber kaum gefährliche Offensivaktionen zustande, bis auf ein paar Distanzschüsse flog kaum etwas auf den Kasten von Ex-SCF-Torhüterin Merle Frohms. Das lag auch an Marina Hegering, die als Abwehrchefin im wahrsten Sinne des Wortes voranging und Konter oft schon im Keim erstickte. Hegering stellte wieder mal ihre gute Antizipation und Kopfballstärke unter Beweis, auch gegen das sonst sehr effektive Freiburger Pressing war sie resistent. Der Auftritt von Hegering stellt Trainer Tommy Stroot erneut vor die Frage, wie er seine Defensive für die wichtigen Spiele der Saison aufstellen will. Das Duo Hegering-Janssen funktionierte gut, mit Kathy Hendrich auf rechts fehlte aber etwas der Offensivdrang, den die Niederländerin Lynn Wilms mitbringt. Aber Hendrich ganz draußen zu lassen ist auch keine Option, die Stroot gut gefallen kann. So hat er nun die Qual der Wahl zwischen drei sehr guten Innenverteidigerinnen.LV: Felicitas Rauch (VfL Wolfsburg) - Das Spiel gegen Freiburg lag Linksverteidigerin Felicitas Rauch sehr, die ihre Stärken voll ausspielen konnte. Gegen weitestgehend harmlose Freiburgerinnen konnte Rauch die Defensivarbeit hintenanstellen, war bei den Gegenstößen aber trotzdem zur Stelle und machte mit Svenja Huth und Sveindis Jonsdottir vorne Alarm. Rauch zeigte ihre offensiven Fähigkeiten, die glauben lassen, sie wäre vielleicht auch keine schlechte Flügelspielerin. In mehreren Szenen zeigte sie sich technisch stark, etwa in der 31. Minute, als sie mit der Hacke weiterleitete, oder in der 37. Minute mit einem schönen Chipball. Der Linksverteidigerin machte das Angreifen sichtlich Spaß, mit ihren quirligen Aktionen trieb sie Wolfsburg stets an und machte immer wieder das Spiel schnell.

2. Mittelfeld

Natasha Kowalski und die SGS Essen fegten den 1.FC Köln mit 4:0 vom Feld / Christof Koepsel/GettyImages

DM: Tanja Pawollek (Eintracht Frankfurt) - Die Eintracht setzte sich auswärts in Meppen knapp mit 1:0 durch. Vor der Abwehr erwies sich Kapitänin Tanja Pawollek wie gewohnt als zuverlässige Abräumerin, die fleißig die Lücken zuläuft und ihren offensiven Kolleginnen den Rücken freihält. Gegen die Emsländerinnen war die 24-Jährige zudem entscheidend am Siegtor beteiligt. Ihr perfekt getimter langer Ball landete genau auf dem Fuß von Laura Freigang, die die Kugel direkt zu Lara Prasnikar weiterleitete. Die versenkte das Leder souverän im linken Eck. LM: Nina Lührßen (Werder Bremen) - Werder Bremen hat am 11. Spieltag endlich den ersten Dreier eingefahren. Maßgeblichen Anteil daran hatte Außenbahnspielerin Lena Lührßen, die kurz vor der Pause ein Zuspiel von Reena Wichmann hervorragend verwertete. Lührßen nahm Wichmanns Flanke gekonnt mit der Brust an und ließ Leverkusens Keeperin Friederike Repohl per Dropkick keine Chance. "Ich wollte unbedingt dieses Tor machen. Der Schuss ist mir sehr gut gelungen", erklärte die 23-Jährige nach der Partie. Dem ist nichts hinzuzufügen. RM: Julia Hickelsberger (TSG Hoffenheim) - In der Winterpause wurde Hoffenheims Julia Hickelsberger zu Österreichs Fußballerin des Jahres gewählt. Am Wochenende zeigte die schnelle Rechtsaußen, warum. Gegen den MSV Duisburg verwertete sie zunächst eine Flanke von Landsfrau Katharina Naschenweng zum 2:0, ehe sie zwei Minuten vor Schluss den Deckel draufmachte und den 7:0-Endstand erzielte. Insgesamt schon der vierte Saisontreffer für die 23-Jährige, die im Sommer aus St. Pölten in den Kraichgau gewechselt war. OM: Natasha Kowalski (SGS Essen) - Die SGS ist als Talentschmiede der Bundesliga bekannt, und dass das auch so bleiben wird, unterstrich der Auftritt gegen Köln. Stürmerin Vivien Endemann, die mit ihrer Schnelligkeit die Kölner Verteidigerinnen immer wieder ins Schwitzen brachte, wird sicherlich bereits auf den Notizblöcken einiger Scouts stehen. Dasselbe gilt für Natasha Kowalski, die gegen Köln erneut ihre exzellente Übersicht zeigte. Mehrmals spielte Kowalski tolle Steilpässe, von der zweiten bis zur 88. Minute. Ihr perfekt geschlagener Freistoß führte zum 2:0 durch Sterner, ein schöner Pass zu Endemanns 3:0. Wie auch beim 6:0 gegen Duisburg vor der Winterpause zog sie im Mittelfeld hervorragend die Fäden und machte das Spiel schnell.

3. Angriff

Ewa Pajor war auch vom SC Freiburg nicht aufzuhalten / Matthias Kern/GettyImages

ST: Nicole Billa (TSG Hoffenheim) - Die dritte Hoffenheimerin, die es in die Topelf geschafft hat, heißt Nicole Billa. Die Bundesliga-Torschützenkönigin aus der Spielzeit 2020/21 hatte es in der ersten Saisonhälfte nicht immer leicht. Billa musste viermal auf der Bank Platz nehmen und erzielte bis zum Duisburg-Spiel nur zwei Tore. Gegen die Zebras konnte die Österreicherin ihre Ausbeute verdoppeln und schnürte wie Jana Feldkamp und Julia Hickelsberger einen Doppelpack. Wenn die TSG ihr Ziel von der Champions League-Teilnahme erreichen will, darf Billa gerne so weitermachen. ST: Ewa Pajor (VfL Wolfsburg) - Wer soll Ewa Pajor aufhalten? Ob Bayern, Frankfurt oder Rom, niemand kann die 26-Jährige stoppen. Das gelang auch der Freiburger Defensive nicht, die bei den schnellen und flüssigen Kombinationen oft nur hinterherschauen konnte. Symbolisch dafür die Szene in der 4. Minute, als Ewa Pajor links eine Lücke erahnte und mit einem langen Ball geschickt wurde. Und schon war die Freiburger Viererkette ausgehebelt, Pajor war auf und davon und der Ball einige Sekunden später im Tor. Pajor spielte in der Szene ihre Schnelligkeit perfekt aus und schloss lässig ab, ihre Ballkontrolle und ihr tiefer Schwerpunkt machen es sehr schwer, sie aufzuhalten. Nach zwei verletzungsgeplagten Saisons ist Polens Fußballerin des Jahres wieder auf ihrem Top-Niveau angelangt, wie in der Saison 2019/20, als sie mit 16 Toren und elf Vorlagen ihren Durchbruch schaffte. Diese Werte könnte sie diese Saison noch im wahrsten Sinne des Wortes übertreffen, mit neun Toren ist Pajor auf dem besten Weg dahin. Auch gegen Freiburg zeigte sie sich wieder als selbstlose Team-Playerin, legte mehrmals gut ab und spielte schöne Steilpässe.

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