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Annika Becker·23. Oktober 2023
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Annika Becker·23. Oktober 2023
Am 5. Spieltag war nicht nur das Top-Spiel zwischen dem VfL Wolfsburg und der TSG Hoffenheim in aller Munde: Leverkusen hält die eigenen Abwehr-Zwischenräume sauber, in Nürnberg hilft die Zahnfee und zwei Stürmerinnen haben besonders viel Biss. Hier kommen unsere Awards zum Wochenende.
Ein richtiger Derbyknaller war das Spiel zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen nicht, allerdings ist das aus Leverkusens Sicht nicht unbedingt schlecht. Das Team von Robert de Pauw verfolgt einen kontrollierten Spielansatz und ist inzwischen sehr gut darin, gegnerische Teams vom eigenen Tor fernzuhalten.
Das zeigen auch die erst fünf Gegentore in dieser Saison. Auf der linken Abwehrseite fest gespielt hat sich die 22-jährige Janou Levels, die im Sommer von PSV Eindhoven gekommen ist. Ihre Abwehraufgaben erledigt sie einwandfrei, auffällig ist aber vor allem, dass sie nach vorne unbekümmert und frech im besten Sinne spielt. Kein Zufall, dass sie auch das einzige Tor des Spiels erzielte.
Nach dem Saisonstart war die Sorge um die Aufsteigerinnen aus Nürnberg groß, aber trotz der Ergebnisse war von Woche zu Woche eine Steigerung beim FCN zu erkennen. Jetzt gelang mit sehr viel Beharrlichkeit und der nötigen Portion Glück der erste Sieg in der Liga.
Zugegebenermaßen gibt der SC Freiburg gerade kein gutes Bild ab, aber das wird den Nürnbergerinnen egal sein, sie dürfen sich jetzt so richtig in der Liga angekommen fühlen. Vielleicht gibt es im Austausch für die nächsten Milchzähne ja weitere Punkte gegen den FC Köln.
Bayern München legte gegen Leipzig einen überzeugenden Auftritt hin und zeigte schönen Fußball mit Glanzeffekt. Dabei ist Alexander Straus durch mehrere Verletzungen gerade schon wieder etwas eingeschränkt, zumal nach der Partie auch noch Lina Magull für mehrere Wochen ausfällt.
Richtig gut funktionierte jedenfalls das Zusammenspiel zwischen Jovana Damnjanović und Lea Schüller. Die beiden suchten und fanden sich mit ihren Pässen mehrmals gegenseitig und sorgten für besondere Momente. Kein Wunder also, dass Schüller der zielstrebigen Damnjanović gleich zwei Tore auflegte.
Bei der Eintracht läuft es nach der Qualifikation für die Gruppenphase der Königsklasse, der Klub schwebt auf einer Euphorie-Wolke. Da konnten die Duisburgerinnen noch so gut spielen.
Doch schon früh zog Sara Doorsoun dem MSV den Zahn und leitete den Torreigen mit einem absoluten Hammer von Schuss ein. Manchmal reicht es auf dem Sprung zur großen Party eben, einmal kräftig durchzuspülen.
Bremen möchte zu einem Verein werden, der in der Bundesliga nicht mehr über den Abstiegskampf nachdenken muss und wenn man sich den Start in die Liga anschaut, scheint Werder für diese Spielzeit auf einem guten Weg. Mit aktuell Platz fünf in der Tabelle und vor allem sieben Punkten aus den ersten fünf Spielen ist der beste Saisonstart bisher gelungen.
Die Spiele deuten auch nicht daraufhin, dass das alles in ein paar Wochen komplett anders aussieht. Vermutlich kann also der gewünschte Nichtabstieg Punkte technisch diese Saison schon früh klargemacht werden – einer langsamen, aber stetigen Entwicklung sei Dank.
Am Ende waren nach dem Top-Spiel beide Seiten nicht so richtig zufrieden, denn Hoffenheim hatte einen Zwei-Tore-Vorsprung noch verspielt und Wolfsburg zwar noch ein Unentschieden erkämpft, aber in einer sowieso schweren Woche den nächsten Dämpfer mitgenommen.
Wenn es um Titelkämpfe oder ein (Wieder-)Vorstoßen in internationale Sphären geht, sind beide Abwehrreihen aktuell nicht souverän. Da muss also unter der Woche nachjustiert werden.
Dass es für den VfL in den letzten Wochen nicht noch schwieriger aussieht, liegt zu einem großen Teil an Alexandra Popp, die sich in jeden Zweikampf rein schmeißt, lautstark schimpft und eben die wichtigen Tore macht. Dabei spielt auch sie gerade nicht auf ihrem besten Niveau, aber manchmal macht eben diese Extraportion Biss den Unterschied. Sie schien das 2:2 gegen Hoffenheim geradezu zu erzwingen.
Eine andere, die so viel malocht und ihr ganzes Team mitreißen kann, ist Essens Ramona Maier, die immer wieder gegnerische Abwehrreihen zerwühlt. Gegen Bremen schien das Spiel der SGS ohne Ertrag zu bleiben, aber dann chippte Natasha Kowalski zu Maier sie belohnte sich für ihr intensives Spiel mit dem 1:1-Ausgleich in der 90. Minute.