Florian Wirtz verlängert wohl und geht nicht zum FC Bayern: Eine Fehlentscheidung – ein Kommentar | OneFootball

Florian Wirtz hat wohl seinen Vertrag in Leverkusen um mindestens ein Jahr verlängert – und geht nicht zum FC Bayern. Das ist eine schlechte Nachricht für alle Parteien, die nicht Bayer 04 sind. Ein Kommentar.

Die in dem Text geäußerte Meinung stellt die persönliche Sicht des Autors dar.

Seit seinem Kreuzbandriss hat sich Florian Wirtz zu einem gestandenen Weltklasse-Spieler entwickelt. Sowohl für Leverkusen als auch für Deutschland liefert er immer wieder konstante Leistungen und wurde zum absoluten Leistungsträger.

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Deshalb ist es also durchaus verständlich, dass Bayer Leverkusen mit dem 21-Jährigen verlängern will. Laut kicker hat Wirtz das neue Arbeitspapier nun unterschrieben. Das ist eine schlechte Nachricht für den FC Bayern und eine Fehlentscheidung im Karrierepfad von Florian Wirtz.

Bereits gestern hat mein Kollege Florian die Vertragsverlängerung kommentiert. Seine Einschätzung: Das ist gut für die Bundesliga und den FC Bayern. Ich bin anderer Meinung.

Florian Wirtz sollte in diesem Sommer wechseln.

Natürlich würde ich, wie sicherlich fast alle Bayern-Fans, Wirtz sehr gerne in rot-weiß auflaufen sehen. Doch dem deutschen Nationalspieler stünde in diesem Sommer die Tür bei praktisch jedem europäischen Topklub offen.

Er sollte diese Chance ergreifen und jetzt diesen Karriereschritt gehen. Er ist im richtigen Alter, hat das richtige Standing im Weltfußball und kann seinen Verein auf einem Hoch verlassen, bevor es in den kommenden Jahren wieder bergab geht.

Denn im Fußball ist nichts garantiert. Bei einem Spieler mit solchen Qualitäten ist zwar stark davon auszugehen, dass er einfach im Sommer ’26 wechseln kann – gesetzt ist das aber nicht. Zumal sich viele Klubs dann eben anderweitig verstärken werden. Außerdem ist es gut möglich, dass das Bayer Leverkusen von nächster Saison mit dem aktuellen Bayer nicht zu vergleichen ist.

Xabi Alonso könnte weg sein und eine Reihe von Spielern – Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong, Victor Boniface und Jonathan Tah – werden sich die Chance auf einen Sommerwechsel kaum nehmen lassen.

Natürlich kann es sein, dass es anders kommt oder Bayer 04 das alles sogar auffängt. Aber will man das riskieren? Oder nicht wenigstens mit der Entscheidung bis zum Sommer warten?

Der FC Bayern braucht Florian Wirtz.

Auch für die Bayern wäre eine Vertragsverlängerung eine schlechte Nachricht: Die Offensivprobleme des FC Bayern in dieser Saison sind in manchen Spielen eklatant. Wenn Harry Kane fehlt, gibt es in der Offensive eigentlich nur einen Spieler, auf den man sich in München immer verlassen kann: Jamal Musiala.

Wirtz würde nicht nur das Gesamtniveau dieser Offensive anheben, er würde auch eine Konstanz reinbringen, die man ganz dringend braucht, um langfristig erfolgreich zu sein. Gerade in einer taktischen Ausrichtung wie unter Vincent Kompany ist Ballsicherheit das A und O. Der Bayer-Star ist der perfekte Spieler dafür. Und dass es auch im Verbund mit Musiala klappen kann, haben wir im Sommer ja alle beobachten können.

Bei den Bayern deutet alles darauf hin, dass im Sommer mindestens Thomas Müller und Leroy Sané den Verein (als Spieler) verlassen werden. Das Personal in der Offensive ist aktuell die größte Baustelle bei dem Umbruch, in dem sich der FC Bayern nach wie vor befindet.

Ein Statement-Transfer von Florian Wirtz würde auf einen Schlag sehr vieles verändern und verbessern. Er passt perfekt darauf, was der FCB jetzt braucht.

Ist es mit dem FC Bayern und Florian Wirtz jetzt vorbei?

Es kommt ja bereits ein vielversprechender Halbraumzehner an die Säbener Straße im Sommer: Paul Wanner. Er gibt bei seiner Leihe nach Heidenheim viel Grund zum Optimismus.

Allerdings wird er wohl kaum alleine Müller und Sané ersetzen können. Es wird einen weiteren Transfer geben – ob das nun Wirtz ist oder nicht. Und wenn die Bayern da richtig Geld in die Hand nehmen, dann wird das Fenster für Wirtz beim FC Bayern wohl erst mal zu sein. Wobei bisher natürlich unbekannt ist, ob es eine Ausstiegsklausel, mündliche Vereinbarungen oder anderweitige Kniffe und Optionen für den Spieler gibt.

Für solche Karriereentscheidungen gibt es auch immer eine Vielzahl an persönlichen Beweggründen, die mit dem Fußball wenig zu tun haben. Florian Wirtz scheint sich in Köln (oder Düsseldorf?) so wohl zu fühlen, dass er es nicht nötig hat, den großen Schritt zu forcieren. Sicherlich ist da die Heimatnähe auch ein Faktor – Nutznießer ist Bayer 04 Leverkusen.

Aber wie sieht die Perspektive des Spielers in zwei oder drei Jahren aus? Wie sehr kann er sich in seiner Komfortzone noch weiterentwickeln? Oder wäre es nicht langsam an der Zeit, diese zu verlassen, um sich noch ein Level nach oben zu pushen? Hält er sein Qualitätslevel, was der Best Case für ihn wäre, dann stehen ihm auch in Zukunft sicher viele Türen offen. Aber vielleicht nicht mehr alle. Denn das Leben geht für die Topklubs auch ohne Wirtz weiter.

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