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·10. Juni 2021

Florian Wirtz: So verlor Köln eines der größten deutschen Talente

Artikelbild:Florian Wirtz: So verlor Köln eines der größten deutschen Talente

Der neue U21-Europameister Florian Wirtz ist mittlerweile deutschlandweit als eines der größten deutschen Talente bekannt. Der Youngster, der sich bei Bayer 04 Leverkusen im offensiven Mittelfeld bereits mit 17 Jahren festspielen konnte, hat nun auch in der U21-Nationalmannschaft überzeugt. Dass er schließlich unter dem Bayerkreuz landete, ist wohl einer Fehleinschätzung des 1. FC Köln geschuldet.

Wirtz spielte einst in Köln

Florian Wirtz begann seine Karriere bei seinem örtlichen Verein SV Grün-Weiß Brauweiler Jugend in Pulheim nahe Köln. Die ganze Familie hat dort mitgemacht, so auch sein Vater, der Vorsitzender des Klubs ist. 2011 wechselte er mit acht Jahren in das Kölner Nachwuchsleistungszentrum. Zu dem Zeitpunkt hatte das Talent auch ein Angebot von Bayer 04 Leverkusen, entschied sich aber für Köln.


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Laut eigenen Angaben wollte er damals nicht von seinem Heimatverein weg, allerdings fanden seine Eltern den Wechsel sinnvoll. Er konnte sich dort nicht sofort durchsetzen, gewann schließlich aber mit der U17 die Junioren-Bundesliga und wurde danach Kapitän der Mannschaft.

Von Bayer 04 weggeschnappt

Ende des Jahres 2020 musste Florian Wirtz eine Entscheidung treffen. Sein Jugendvertrag bei Köln lief noch bis zum Sommer. Zu dieser Zeit spielte er weiterhin für die U-17. Reiner Calmund erklärte im Jahresrückblich 2020 bei Günter Jauch, warum sich der Youngster letztlich für Leverkusen entschied: Aus Gesprächen habe ich entnommen, dass der FC schlicht zu spät dran war. Bayer 04 hat bei einem Termin Vereins-Boss Carro, Fußball-Legende Völler und den langjährigen Kapitän Rolfes am Tisch gehabt.“

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Zudem soll die Wertschätzung von Bayer für den Youngster besonders bei den Eltern ausschlaggebend gewesen sein. Es gab auch Angebote von anderen großen Vereinen, allerdings kamen diese nicht infrage, da er für seine Schulausbildung im Rheinland bleiben sollte. Wirtz selber erklärte im Dezember 2020, was bei ihm das Wichtigste bei der Entscheidung war: Er habe auf seine Zukunft und seine Perspektive geschaut.

„Wenn ich zurückblicke, war es die richtige Entscheidung. Beim FC hatte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht an die Profis gedacht, das war sehr weit weg“, so Wirtz. Es scheint, als habe Köln schlicht zu spät sein großes Talent erkannt, welches er schon kurz darauf in Leverkusen zeigen konnte.

Der Streit um die Abwerbeabsprache

Um ihren Fehler zu rechtfertigen, berief sich Köln auf eine Absprache der rheinischen Klubs. Laut dieses informellen Abkommens dürfen zwischen den Teams keine Jugendspieler mit bestehenden Verträgen abgeworben werden. Leverkusen argumentierte, dass der Vertrag von Wirtz bald auslief und man zunächst auch nur mit einer Verpflichtung nach dem Sommer gerechnet hatte.

Der frühere Wechsel scheint so eher ein Resultat der Fehleinschätzung der Kölner gewesen zu sein. Für den Klub bedeutete dies nicht nur den Verlust eines großen Spielers, sondern auch von Millionen Einnahmen aus einem zukünftigen Transfer. Florian Wirtz hat heute einen geschätzten Marktwert von 45 Mio. Euro.

Bayer 04 kann sich jedenfalls sehr glücklich schätzen, ein solches Top-Talent gelandet zu haben. Bereits jetzt hat er seinen Einfluss auf die erste Mannschaft zeigen können und sich enorm verbessert. Sowohl Bayer Leverkusen wie auch die Nationalmannschaft dürfen für die Zukunft viel Hoffnung in ihn setzen.

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