Flick macht weiter: So könnte seine EM-Startelf aussehen | OneFootball

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·8. Dezember 2022

Flick macht weiter: So könnte seine EM-Startelf aussehen

Artikelbild:Flick macht weiter: So könnte seine EM-Startelf aussehen

Trotz des Ausscheidens in der Vorrunde bei der WM in Katar soll, will und darf Hansi Flick weiter als Bundestrainer arbeiten. Dies ist das Ergebnis einer Unterhaltung des Ex-Profis mit den Spitzenfunktionären des DFB am Mittwoch. Der Verband vermeidet damit ein Vakuum auf der wichtigsten Trainerposition des Landes in der vergleichsweise kurzen Vorlaufzeit zur EURO 2024.

Das Heim-Turnier in knapp anderthalb Jahren galt dem Vernehmen nach für Flick und seinen Trainerstab schon vor der Winter-WM in Katar als das große Ziel, wodurch sich mutmaßlich auch manche Personalentscheidung erklären lässt; etwa die Nichtberücksichtigung von Mats Hummels zugunsten eines Top-Talents wie Armel Bella Kotchap. Durch das zweite Vorrunden-Aus bei einer WM-Endrunde am Stück steht Flick freilich unter ungleich größerem Erfolgsdruck. "Wir alle möchten, dass sich bei der Heim-EM 2024 wieder ganz Deutschland hinter der Nationalmannschaft versammelt", ließ sich der Bundestrainer am Mittwoch zitieren.


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2024 sind Titelambitionen Pflicht

Es ist ein ambitioniertes Unterfangen, zumal es genügend Berichte darüber gibt, dass sich die Mannschaft erstmal selbst zusammenraufen muss, nachdem es in Katar zu manchem Streitfall kam. Dass das DFB-Team beim Turnier im Sommer 2024 genügend Qualität an den Start bringen wird, um um den Titel mitzuspielen, ist keine sonderlich mutige Vorhersage. Ob es Flick dann besser gelingen wird, die wenigen Schwachstellen zu kaschieren und aus seinen Spielern wieder eine Einheit zu formen, das werden die große Fragen sein. Genauso spannend: Welches Personal könnte bis dahin Einzug in die Nationalmannschaft halten? fussball.news versucht sich 554 Tage vor dem Startschuss der EURO an einer Prognose der ersten Elf, für die sich Flick entscheiden könnte. Dabei gehen wir von einem 'handelsüblichen' 4-2-3-1 aus und rechnen mit dem Rücktritt aus dem DFB-Team von Ilkay Gündogan und Thomas Müller.

Das könnte die Startelf bei der EURO sein

Torwart: Manuel Neuer, Alter bei der EM: 38

Alternative: Marc-Andre Ter Stegen

Kapitän Neuer darf offenbar selbst entscheiden, wann er als Nr. 1 abtritt. Einen offenen Konkurrenzkampf soll es unter Flick wohl nicht geben. Dabei könnte es die Duplizität der Ereignisse geben, sollte der langjährige Stammtorwart (Oliver Kahn/Neuer) vor einem Heimturnier (WM 2006/EURO 2024) einen Konkurrenzkampf gegen seinen Kronprinzen (Jens Lehmann/ter Stegen) verlieren.

Rechter Verteidiger: Lukas Klostermann, Alter bei der EM: 28

Alternative: Josha Vagnoman

In Katar versuchte Flick in drei Spielen vier verschiedene Rechtsverteidiger, zum Abschluss gegen Costa Rica war es nach Einwechslung Klostermann. Dass der Bundestrainer große Stücke auf den Leipziger hält, zeigt schon seine Nominierung trotz monatelangen Ausfalls in der laufenden Saison. Die Alternativen bleiben recht rar gesät. Außerhalb des aktuellen Kandidatenkreises könnte sich mutmaßlich am ehesten Vagnoman vom VfB Stuttgart aufdrängen, auch Kilian Fischer vom VfL Wolfsburg wäre das vielleicht zuzutrauen.

Innenverteidiger: Antonio Rüdiger, Alter bei der EM: 31

Alternative: Niklas Süle

Rüdiger hat der DFB-Mannschaft in Katar nicht den Halt geben können, den man sich vom designierten Abwehrchef versprechen darf. Dennoch war der Profi von Real Madrid noch am wenigsten fehleranfällig und ist grundsätzlich über alle Zweifel erhaben. Auch bei der Heim-EURO dürfte er Stammkraft sein. Süle wird hier nur als Alternative genannt, weil Flick erklärtermaßen Fan eines Linksfußes in der DFB-Abwehr ist ...

Innenverteidiger: Nico Schlotterbeck, Alter bei der EM: 24

Alternative: Armel Bella Kotchap

... nämlich von Schlotterbeck. Der hat zwar beim einzigen längeren WM-Einsatz keinen guten Eindruck hinterlassen und seine Aktien am Ausscheiden durch das 1:2 gegen Japan, gilt grundsätzlich aber als der kommende Mann in der deutschen Innenverteidigung. Mit knapp anderthalb Jahren mehr Erfahrung sollte der BVB-Kollege von Süle weniger anfällig für Aussetzer sein. Bella Kotchap indes dürfte nach der Nominierung für Katar fester Bestandteil des Teams werden, vor allem, wenn er schon im Sommer von Southampton zu einem Top-Klub gehen sollte.

Linker Verteidiger: David Raum, Alter bei der EM: 26

Alternative: Luca Netz

Während Flick auf rechts alles versucht hat, beließ er es auf links bei Raum. Der zeigte in Katar, was man aus Leipzig kennt: Gute Akzente nach vorn, große Schwächen in der Abwehrarbeit. Schon mangels großer Alternativen dürfte Raum auch in Zukunft das Vertrauen von Flick haben. Nachrücken könnte der Gladbacher Netz, der laut mancher Munkelei schon ein Geheimkandidat für den WM-Kader war. Bei den Fohlen sollte er nach dem wohl bevorstehenden Abgang von Ramy Bensebaini im Sommer gesetzt sein.

Defensives Mittelfeld: Joshua Kimmich, Alter bei der EM: 29

Alternative: Tim Breithaupt

Auf der Sechs kann man es kurz machen, die einzige realistische Variante, in der ein fitter Kimmich nicht dort aufläuft, sieht ihn einmal mehr als Aushilfsrechtsverteidiger. Spannender wird da schon, was gegebenenfalls nachkommt. Ein in der Öffentlichkeit noch unbekannter Name ist wohl Breithaupt, doch in der Branche werden dem Mann vom Karlsruher SC exzellente Perspektiven bescheinigt. Ein Wechsel in die Bundesliga soll bevorstehen. Die EURO kommt vermutlich noch etwas früh, aber hinter Kimmich könnte ein Jungprofi in Ruhe erste Turnierluft schnuppern.

Zentrales Mittelfeld: Leon Goretzka, Alter bei der EM: 29

Alternative: Tom Krauß

Der in diesem Gedankenexperiment vorausgesetzte Rücktritt von Gündogan erleichtert Flick die Entscheidung auf einer Position, die wohl während der WM auch intern für manche Unruhe gesorgt hat. Ohne den Kapitän von Manchester City müsste sich Goretzka eines Stammplatzes sicher sein können. Auch hier könnte der langfristige Blick mehr Spannung versprechen, passenderweise gilt Goretzka als ein Vorbild von Krauß, der beim FC Schalke 04 eine gute Entwicklung macht.

Rechter Flügel: Serge Gnabry, Alter bei der EM: 28

Alternative: Karim Adeyemi

Gnabry hat im DFB-Team weiter eine Top-Quote, schießt die aber bislang nicht in Turnieren heraus. In sieben Spielen bei WM- und EM-Endrunden hat der Bayern-Star nur einmal getroffen. Schwer vorstellbar, dass er in anderthalb Jahren nicht dennoch erste Wahl auf dem rechten Flügel ist. Alternativen gäbe es trotzdem einige, Adeyemi müsste allerdings erstmal in Dortmund ankommen. Ein Thema könnte auch Ansgar Knauff werden, der aktuell vom BVB an Eintracht Frankfurt ausgeliehen ist.

Offensives Mittelfeld: Jamal Musiala, Alter bei der EM: 21

Alternative: Florian Wirtz

Das Prunkstück der Mannschaft sollte 2024 das offensive Mittelfeld sein, auch wenn der angenommene Rücktritt von Müller eine gewisse Lücke reißt. Ob nun Musiala nach der individuell überzeugenden WM in Katar endgültig zum Fixpunkt der deutschen Offensive wird, oder Flick auf Wirtz setzt, weil Musiala auch über den Flügel und theoretisch auch aus einer tieferen Position kommen kann, sei dahingestellt.

Linker Flügel: Leroy Sane, Alter bei der EM: 28

Alternative: Kevin Schade

Sane hat gegen Costa Rica sein 50. Länderspiel absolviert, es war aber erst das zweite bei einem Turnier, das er aus der Startelf heraus bestreiten durfte. Bislang ist der Bayern-Profi jemand, der im DFB-Team mit schwimmt, aber dem Spiel zu wenig den eigenen Stempel aufdrückt. Sein größter Konkurrent dürfte Musiala sein, weil er eher als Wirtz über den Flügel wirbeln kann. Aus den U-Teams sollte der Freiburger Turbo-Mann Schade bis zur EURO 2024 in den Kreis der Flick-Elf aufrücken.

Stürmer: Youssoufa Moukoko, Alter bei der EM: 19

Alternative: Kai Havertz

Nachdem das WM-Debakel hierzulande nicht zuletzt der Tatsache zugeschrieben wird, dass Flick zu wenig auf einen echten Stürmer gesetzt hat, wird es großen öffentlichen Druck geben, bei der EM in anderthalb Jahren wieder auf einen Torjäger zu bauen. Das Fußball-Märchen um Niclas Füllkrug muss nicht vorbei sein, die Zukunft gehört aber klar BVB-Jungstar Moukoko. Der Teenager wird bis zum Turnier genug Erfahrung auf Top-Niveau sammeln und auch davon zehren können, in Katar dabei gewesen zu sein. Immer auf dem Zettel haben muss man zudem Havertz, auch wenn er im Nationalteam bislang wie ein Spieler zwischen zwei Stühlen wirkt, weil er nicht Stürmer sein will und nicht Zehner sein darf. Sicher mit dabei dürfte auch Timo Werner sein, der als Konterspezialist aber mutmaßlich in Zukunft eher als Mitspieler von Moukoko (oder auch Füllkrug) gelten dürfte denn als alleinige Spitze.

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