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·16. Januar 2022

Fehlende Distanz? FIFA-Chef Infantino wohnt jetzt in Katar

Artikelbild:Fehlende Distanz? FIFA-Chef Infantino wohnt jetzt in Katar

Die Weltmeisterschaft in Katar wirft einen zweifelhaften Schatten voraus. Viele Fußballfans planen einen Boykott des Turniers im Golfstaat, dem massive Menschenrechtsverletzungen angelastet werden. Bei der FIFA will man von all der Kritik nichts hören. Gianni Infantino wohnt nun wohl sogar in Katar.

Dies berichtet die Schweizer Boulevardzeitung Blick am Sonntag exklusiv. Seit Oktober wohne der 51-Jährige vornehmlich in Doha. Dort habe er ein Haus für sich und seine Familie gemietet, zudem seien zwei seiner vier Töchter in Schulen im Emirat angemeldet. Gerüchte über den Umzug von Infantino gibt es schon länger, im Frühjahr 2021 bestritt der Weltverband das Thema gegenüber der Zeitung noch vehement. Nunmehr räumt die FIFA ein, dass der Präsident "die Hälfte seiner Arbeitszeit in Doha" verbringe, wie das Blatt lediglich indirekt zitieren darf.


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"WM, die in die Geschichte eingehen wird"

Infantino selbst erklärt: "Die Vorbereitung und Durchführung der Fußball-Weltmeisterschaften in Katar sind sowohl für den Fußball und die FIFA als auch für Katar ein Projekt von herausragender Bedeutung. Für eine Fußball-WM, die in die Geschichte der Region und der FIFA eingehen wird, lohnen sich auch die größten Anstrengungen." Diesen positiven Spin dürften Infantino die wenigsten Fußball-Fans und Beobachter abkaufen. Vielmehr zeigt der Umzug des Präsidenten eine mangelnde Distanz des wichtigsten Fußball-Funktionärs der Welt zum Ausrichter der kommenden WM.

Tausende tote Gastarbeiter

"Katar ist ein Staat, in dem die Scharia gilt. Wo Homosexuelle im Gefängnis landen und Menschenrechte mit Füßen getreten werden", schreibt die Blick. Und erinnert an die Ergebnisse einer Recherche der britischen Tageszeitung Guardian, derzufolge bis zu 6500 Gastarbeiter gestorben sind, die unter widrigen, manche würden sagen menschenunwürdigen, Bedingungen die Stadien für das Turnier gebaut haben. Auch der allzu freundschaftliche Umgang von Infantino mit den Machthabern in Katar dürfte bei vielen Fans dazu beitragen, dass sie sich für November und Dezember etwas anderes vornehmen, als mehrere Stunden täglich vor dem Fernseher zu hocken.

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