Feel-Good-Storys: Großer Katar-Protest und ein Trikot gegen Rassismus | OneFootball

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Jan Schultz·21. November 2021

Feel-Good-Storys: Großer Katar-Protest und ein Trikot gegen Rassismus

Artikelbild:Feel-Good-Storys: Großer Katar-Protest und ein Trikot gegen Rassismus

Die Inzidenzwerte steigen deutschlandweit, Weihnachtsmärkte werden abgesagt und das Wetter nervt. Schluss mit den schlechten Meldungen, jetzt kommen die Feel-Good-Storys der Woche!

Dänemark setzt Zeichen

Seit Jahren protestieren Menschen weltweit gegen die WM-Vergabe nach Katar. Mittlerweile ist die Endrunde nur noch zwölf Monate entfernt, eine Verlegung dürfte mittlerweile ausgeschlossen sein. Ebenso unwahrscheinlich erscheint es, dass qualifizierte Nationen oder nominierte Profis das Turnier boykottieren werden, zu groß ist letztlich die sportliche Bedeutung. Dänemark, das sich als zweites Team nach Deutschland auf sportlichem Wege für die WM qualifiziert hat, kündigte nun aber mehrere Protestaktionen an.


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Demnach werden die Sponsoren auf der Trainingskleidung für kritische Nachrichten gegenüber Katar weichen. Der dänische Verband wird zudem die Anzahl der Reisen ins WM-Land minimieren. Dies gelte etwa für Mitarbeiter und Partner, sodass bei der WM-Teilnahme primär das Sportliche im Fokus steht, nicht aber die Werbung für Veranstaltungen der WM-Organisatoren. Die kommerziellen Partner der dänischen Auswahl sollen sich somit nicht an offiziellen Aktivitäten in Katar beteiligen.


Neymar sorgt für Tränen

In Brasilien hatte sich zuletzt etwas zugetragen, das eigentlich kaum vorzustellen ist: Der neunjährige Bruninho wurde in den sozialen Netzwerken Opfer von Mobbing-Attacken, seinem Vater wurde gar mit dem Tod gedroht. Auslöser war das Trikot von einem Santos-Gegner, das der Jungspund aus dem Santos-Nachwuchs im Anschluss an ein Spiel der Profis haben wollte. Stattdessen bekam er Hass – bis sich Neymar einschaltete.

Nach einem Spiel der Seleção überraschte der Superstar den Neunjährigen im Teamhotel der Nationalmannschaft, herzte ihn und signierte zwei Trikots. In der Folge gab es natürlich auch noch einige Fotos, sodass für Bruninho ein unvergessliches Erlebnis resultierte.


Bellinghams Versprechen

Auf ähnliche Freudentränen hatte auch ein englischer Fan gehofft. Beim 10:0-Sieg der Briten über San Marino stand er mit einen an Jude Bellingham gerichteten Plakat auf der Tribüne, seine Botschaft: „Jude, kann ich bitte dein Shirt haben?“. Der Dortmunder kam dem hoffnungsvollen Anhänger nach dem Schlusspfiff sehr nahe – nur um sein Shirt dann aber ein paar Reihen weiter nach rechts zu werfen.

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„Entschuldigung, ich war zu sehr auf die blaue Flagge konzentriert“, schrieb Bellingham anschließend auf Twitter und formulierte dabei ein Versprechen: „Können wir ihn finden, damit ich ihm mein BVB-Trikot vom kommenden Wochenende geben kann?“ Ob der Youngster den Fan gefunden hat, ist aktuell noch unklar. Vielleicht klärt uns Bellingham zeitnah selbst auf.


Ein Trikot als Hommage

Wir blicken an dieser Stelle ein zweites Mal nach Brasilien, wo die beiden Traditionsklubs Flamengo und Internacional in Zusammenarbeit mit Ausstatter ‚adidas‘ zwei ganz besondere Trikots vorgestellt haben. Diese sind eine Hommage an das Manifest „Excelência Negra“ von Marcelo Carvalho, einem der Mitbegründer des „Racial Football Observatory“. So greifen die Trikots in den Nummern auf der Rückseite etwa Auszüge des Schriftstücks auf.

„Es ist wichtig, eine Aktion zu sehen, die schwarze Männer und Frauen ehrt, die dabei geholfen haben, die wunderbare Geschichte des brasilianischen Fußballs zu schreiben“, freut sich Carvalho über das stoffgewordene Zeichen gegen Rassismus.


Für dich, Michelangelo!

Mit seinem Treffer gegen Schweden machte Álvaro Morata die WM-Teilnahme für Spanien in der 86. Minute endgültig klar. Damit brachte der Stürmer ein ganzes Land zum Jubeln, einen kleinen Jungen aber ganz besonders. Denn der Torschütze holte sich an der Bank einen kleinen, gelben Stern ab und streckte diesen in den Nachthimmel Sevillas.

Auf Instagram lieferte Morata anschließend die Erklärung: „Die wirklich wichtigen Dinge. Eines der schönsten Tore, die ich in meinem Leben erzielt habe. Es ist für dich, Michelangelo.“ Eben jener Michelangelo ist ein Zehnjähriger, der mit einem Hirntumor zu kämpfen hat. Vor dem Spiel gegen Schweden durfte er mit Unai Simón und Morata zwei seiner Idole treffen. Dabei motivierte der Fan den Angreifer, gegen die Skandinavier zu treffen. Morata sollte ihn nicht enttäuschen.