FCZ-Sportchef Malenovic fordert Einsatzpflicht für Schweizer U21-Spieler | OneFootball

Der Schweizerische Fussballverband schlägt Alarm und befürchtet in der Nachwuchsarbeit im Mittelmass zu versinken. FCZ-Sportchef Milos Malenovic hat klare Vorstellungen was getan werden müsste, um dies zu verhindern.

Im Gespräch mit "Blick" formuliert der FCZ-Verantwortliche seine Vorstellungen: "Mein Vorschlag wäre, die Challenge League auf 12 bis 14 Teams aufzustocken und eine Regel einzuführen, dass in jedem Spiel pro Team mindestens drei Schweizer U21-Spieler auf dem Platz stehen müssen. Dadurch wären alle Klubs gezwungen, verstärkt Nachwuchstalente zu fördern."

Ein Problem sei, dass Trainer natürlich in erster Linie ihre Karriere und den unmittelbaren Erfolg mit ihrer Mannschaft im Blick haben. Dabei können Talente teilweise ausser Acht gelassen werden. "Um die Nachwuchsentwicklung nachhaltig zu verbessern, brauchen wir eine klare, verpflichtende Regelung, die junge Schweizer Talente systematisch fördert", hält Malenovic fest.

Der FCZ-Sportchef ist auch der Meinung, dass die Differenz zwischen den U21-Mannschaften der Super Ligisten und der Challenge League zu gross ist. Zudem sei die Ausrichtung der Challenge League falsch. Dort kämen zu viele "ältere" und erfahrene Spieler zum Zug. "Beim von uns vorgeschlagenen Modell würde fast ein Drittel jeder Mannschaft in der Challenge League aus jungen Schweizer Spielern bestehen müssen. Das würde die Klubs dazu zwingen, verstärkt auf Nachwuchstalente zu setzen und ihnen Spielpraxis auf höherem Niveau zu geben. Andere Länder wie Polen und Serbien haben mit einem ähnlichen Modell bereits sehr gute Erfahrungen gemacht", so Malenovic.

In der Super League sei ein ähnliches Modell nicht denkbar, da die Liga zu kompetitiv ist und sich auch keine Mehrheit finden würde. Aus seiner Sicht müssten gewisse Spielertypen im Ausland rekrutiert werden "um auch Transfererlöse für den Verein erzielen zu können." Die Nachwuchsarbeit ist für Malenovic aber "von enormer Bedeutung. Das war das Erste, was ich bei meiner Anstellung in Angriff genommen habe." Inzwischen habe man beim FCZ auch mehrere Spieler aus der Academy erfolgreich in die 1. Mannschaft integriert. Letztlich hänge immer sehr viel von der Vereinsphilosophie ab: "Stabilität und Struktur bilden die Grundlage für nachhaltige und erfolgreiche Arbeit. Ohne dieses Fundament können kurzfristige Erfolge nicht in dauerhaften Erfolg umgewandelt werden."