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·11. Dezember 2024
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Das kommende Heimspiel in der Super League wird für Leon Avdullahu ein ganz besonderes. Zuhause, in seinem Wohnzimmer, dem St. Jakob-Park, wird er am Samstag gegen den Grasshopper Club Zürich sein 50. Pflichtspiel für den FC Basel bestreiten.
Obwohl Avdullahu gebürtig aus Solothurn kommt, darf er ohne schlechtes Gewissen als Basler Bub bezeichnet werden – immerhin durchlief er in den vergangenen Jahren beim FCB sämtliche Nachwuchsstufen. Trotz seiner erst 20 Jahre gehört Avdullahu schon zu den Schlüsselspielern in Basel.
"Leon Avdullahu hat einfach eine sehr starke Entwicklung genommen"
"Leon hat einfach eine sehr starke Entwicklung genommen. Er ist sehr diszipliniert, spielt viele vertikale Pässe und hat eine starke Übersicht", findet FCB-Scout Sébastien Bader im Gespräch mit 4-4-2.ch lobende Worte für Avdullahu. "Wenn Leon den Ball am Fuss hat, hat er immer eine Idee, die er offensiv auslebt. Er geht nicht nach vorne, um einfach nur nach vorne zu gehen. Er ist ausserdem sehr gut im Zusammenspiel mit seinen Mitspielern."
Der richtige Mix macht es so besonders. Obwohl Avdullahu versucht, sich viel in das offensive Spiel einzuschalten, leidet die Defensivarbeit mitnichten. Mit 21 gewonnenen Gegnerduellen in dieser Saison gehört Avdullahu innerhalb des Basler Teams zu den besten Zweikämpfern. In einigen Bereichen, und das ist bei jungen Spielern freilich normal, muss Avdullahu aber noch zulegen.
Bader findet, dass Avdullahu noch an seinem letzten Pass arbeiten und in seinen Aktionen allgemein effizienter werden muss. Zudem sollte sich der Schweizer mit kosovarischem Hintergrund offensiv noch mehr zutrauen und auch mal den Torabschluss suchen. Das war es dann aber auch, viel zu bekritteln hat Beobachter Bader bei Avdullahu nicht wirklich.
In den vergangenen Jahren hat der FC Basel krass gewirtschaftet, was vor allen Dingen der grandiosen Verkaufsarbeit geschuldet ist. Allein im zurückliegenden Transfersommer wurden Thierno Barry (FC Villarreal) und Renato Veiga (FC Chelsea) für eine zweistellige Millionensumme verkauft. Mit Riccardo Calafiori (24,5 Mio. Euro Ablöse) wurde im Sommerwechselfenster 2023/24 fast ein neuer Exportrekord in der Super League aufgestellt.
Leon Avdullahu könnte der neue Super-League-Exportschlager sein
Avdullahu wird innerhalb der Branche zugetraut, schon bald in eine ähnliche Ablösekategorie vorstossen zu können. "Er hat ein Profil, das sehr gut in die Bundesliga passt", sieht Bader die höchste deutsche Fussballliga als guten nächsten Schritt an. "Er bringt den nötigen Körperbau und die Athletik für die Bundesliga mit. Er kann eine grosse Karriere im Fussball haben."
Die Flucht ergreifen sollte Avdullahu, das rät ihm Bader, allerdings nicht sofort. Kommt Zeit, kommt Rat. Er solle erst mal eine weitere Saison in Basel bleiben, um dort in der nächsten Spielzeit womöglich Erfahrung in einem internationalen Wettbewerb sammeln zu können. Geduld ist gefragt, alles Step by Step.
Genauso wie Avdullahus Karriere in der Nati. Viele sehen in ihm auch dort enormes Potenzial. Avdullahu ist aktueller Schweizer U21-Nationalspieler, absolvierte dort im Oktober beim 1:3 gegen Rumänien sein erstes Match über 90 Minuten.
Avdullahu solle nun erst mal weiter Spielpraxis in der U21 sammeln, meint Bader, der für den FCB-Shootingstar auch bei der A-Nati keine Grenzen sieht: "Er kann in vier, fünf Jahren ein Nati-Topspieler sein." Nun folgt am Wochenende aber zunächst Avdullahus FCB-Jubiläumsspiel. Denn es gilt: Step by Step.