LigaInsider
·5. Dezember 2024
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So ernüchternd die Saison für David Nemeth auch begonnen hat: Im Moment nutzt er die Gunst der Stunde und bringt sich so in die Position, dauerhaft zur ersten Garde beim FC St. Pauli zu gehören. Alexander Blessin ist angetan davon, wie der Innenverteidiger die Lücke in der Abwehr ausgefüllt hat. Nemeth musste sich wochenlang gedulden, kam an den ersten zehn Spieltagen nicht zum Einsatz. Auf eigenen Wunsch holte er sich Spielpraxis im Regionalliga-Team, um zu zeigen, dass auf ihn gesetzt werden kann. Als dann nicht nur Stammspieler Karol Mets ausfiel, sondern mit Adam Dźwigała eine weitere Option von Beschwerden ausgebremst wurde, kam die Chance für Nemeth. „Wir haben mit David wirklich jemanden in der Hinterhand, der sich freigeschwommen hat“, sagt Blessin zwei Startelfeinsätze später. In der ersten Partie (0:2 gegen Gladbach) sei der 23-Jährige zwar „noch ein bisschen nervös“ gewesen, „im zweiten Spiel (3:1 gegen Kiel) hat er das aber von sich weggeschoben und eine tadellose Leistung gebracht“. St. Paulis Trainer schätzt an ihm, dass er lernwillig sei. Die Chance habe er sich „ganz klar verdient“. Und Nemeth kriegt am Wochenende gegen Leverkusen auch die Chance, sich weiter zu bewähren, denn Mets fällt nach wie vor aus.
Darf sich der frühere Mainzer sogar Hoffnung auf einen Stammplatz machen? Blessins Message lautet: Ja! „Wenn jemand so eine lange Leidenszeit hatte und dann reingeschmissen wird und gut performt, sehe ich da keinen Grund, wieder zu wechseln.“ Das heißt jedoch nicht, dass die Verdienste von Mets mit einem Mal in Vergessenheit geraten. Der erfahrene Profi war bis zu seinem verletzungsbedingten Ausfall (Patellasehnenprobleme) am Millerntor unangefochten, verpasste vor dem 11. Spieltag keine einzige Minute. „Wir wissen alle, dass Karol extrem wichtig ist und eine andere Art reinbringt, was Zweikampfhärte und Robustheit angeht.“ Der Este genießt ein Standing, das ihn tendenziell im weiteren Saisonverlauf zurück in die Startelf spülen dürfte, sofern er die Knieproblematik zeitnah hinter sich lässt. Im Konkurrenzkampf muss er sich nichtsdestotrotz stärker mit Nemeth messen lassen, „der das auf seine Art und Weise hervorragend gemacht hat“.