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·26. Februar 2024

FC Liverpool: Warum der unwichtige Carabao Cup so wichtig wurde

Artikelbild:FC Liverpool: Warum der unwichtige Carabao Cup so wichtig wurde

Der FC Liverpool hat mit dem Carabao Cup den ersten Titel der Saison gewonnen. In England genießt der Titel keinen Stellenwert, für Jürgen Klopp könnte er als Katalysator dienen. Findet Chris McCarthy in seiner Kolumne „Final Whistle“.

FC Liverpool: „Mickey Mouse Cup“ Klopps wertvollste Trophäe?

Der Carabao Cup genießt in England nicht den besten Ruf. Er hat nicht die sportliche Aussagekraft der Meisterschaft, nicht das Prestige des FA Cups und gilt oft als Anlass, um Reserve- und Jugendspielern Spielpraxis zu geben. In Zeiten aufgeblähter Spielpläne stellen daher viele sogar die Daseinsberechtigung des als „Mickey Mouse Cup“ verschmähten Ligapokals in Frage.


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Auch beim FC Liverpool genießt der Wettbewerb nicht den größten Stellenwert. Zu viele wichtigere Titel sind diese Saison noch in Reichweite oder wurden alleine unter Jürgen Klopp bereits gewonnen. Und dennoch ließ sich der scheidende Erfolgscoach nach dem Triumph im Finale gegen den FC Chelsea zu der Aussage hinreißen, dass dies „mit Abstand die wertvollste Trophäe“ sei, die er in seinen mehr als 20 Jahren im Job gewonnen hätte.

Zugegeben, es war eine etwas pathetische Aussage. Aber auch eine voller berechtigtem Stolz und dem Kalkül eines Trainers, dessen emotionale Qualitäten mindestens so aussergewöhnlich sind wie seine fachlichen.

FC Liverpool: „Klopp’s Kids“ schlagen den FC Chelsea im Carabao Cup

Warum Klopp stolz war, liegt auf der Hand. Nein, der FC Liverpool feierte gegen den strauchelnden FC Chelsea wahrlich kein Fußballfest. Nach der Schlussoffensive der Blues in der regulären Spielzeit hatten die Reds sogar etwas Glück, dass es überhaupt eine Verlängerung gab. Viel bedeutender war jedoch, wer zu diesem Zeitpunkt auf dem Rasen des Wembley Stadiums stand.

Nicht etwa Alisson Becker, Trent Alexander-Arnold, Curtis Jones, Diogo Jota, Darwin Nunez oder Mohamed Salah, die allesamt verletzt fehlten. Sondern Ersatzkeeper Caoimhin Kelleher, der gleich mehrere hochkarätige Chancen der Londoner vereitelte, und eine Reihe von „Kids“: Harvey Elliott (20) oder Jarell Quansah (21) hatten zumindest noch etwas Erfahrung vorzuweisen. Doch Bobby Clark (19), Jayden Danns (18) und James McConnell (19) brachten es zum Zeitpunkt ihrer Einwechslungen (87.) gemeinsam auf ganze 265 Profiminuten.

Ihre Energie und Courage waren es aber, die dazu führten, dass Liverpool das Finale in der Verlängerung wieder an sich riss und mit Hilfe von Virgil van Dijks Köpfchen sogar für sich entschied. Klopp bezeichnete den Triumph als „unglaublich“ und lobte „das Team, den Kader und eine Academy voller Charakter.“

FC Liverpool: Carabao Cup als Katalysator?

Doch so beeindruckend diese Willensleistung von „Klopp’s Kids“ gegen die milliardenschwere, aber weiterhin ungeformte Mannschaft des FC Chelsea auch war. So verständlich die ausgelassenen Feierlichkeiten in diesem Kontext auch sind: Der Carabao Cup würde auch 2024 im Schatten der noch zu holenden Trophäen für die Premier League, der Europa League und des FA Cups stehen. Und dennoch könnte er als Katalysator für sie dienen.

Mit seiner Verkündung, den FC Liverpool nach neun Jahren und zehn Titeln zu verlassen, hatte Klopp im Januar die Funken gelegt. Bei seiner Mannschaft, die nach unzähligen Verletzungen ebenso auf dem Zahnfleisch zu gehen schien wie er selbst. Durch den Gewinn der ersten von vier möglichen Trophäen zum Ausstand, viel mehr der Art und Weise sowie Klopps emotionalen und motivierenden Worten im Anschluss ist daraus ein Feuer geworden.

„Wir haben den Job erledigt, trotz der ganzen Probleme“, sagte Van Dijk und betonte: „Hoffentlich können wir noch einige Trophäen mehr gewinnen.“ Der FC Liverpool ist auf einer Mission, seinem geliebten Trainer der perfekten Abschied zu bescheren. Ganz egal, wer auf dem Platz steht. Und spätestens seit Sonntagabend glauben sie auch daran, dass alle vier Titel möglich sind.

(Photo by GLYN KIRK/AFP via Getty Images)

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