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·20. Juni 2025

FC Bayern: Wäre ein Verbleib von Kingsley Coman wirklich ein Fehler?

Artikelbild:FC Bayern: Wäre ein Verbleib von Kingsley Coman wirklich ein Fehler?

Ein Verbleib von Kingsley Coman über den Sommer hinaus beim FC Bayern wird immer wahrscheinlicher. Sollte der Rekordmeister den Franzosen wirklich behalten? Oder wäre ein Verkauf eigentlich die richtige Entscheidung?

„Ich will gerne bleiben, ich habe noch zwei Jahre Vertrag, ganz einfach“, erklärte Kingsley Coman auf Nachfrage der AZ seinen Wunsch auf einen Verbleib beim FC Bayern in der kommenden Saison. Er fühle sich wohl beim Verein, auch wenn man im Fußball Dinge nie zu 100% wissen könne.


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Damit bestätigte er indirekt die Meldungen verschiedener Medien, die ebenfalls davon berichteten, dass der Franzose in sein elftes Jahr bei den Münchnern gehen könnte. Der Rekordmeister soll aufgrund der derzeit schleppend laufenden Suche nach neuen Flügelspielern nicht noch einen weiteren Offensivspieler ersatzlos abgeben wollen.

Der aus mehreren Gründen eigentlich notwendige Abschied des 29-Jährigen scheint damit erst einmal vom Tisch. Doch wäre ein Verbleib von Coman wirklich ein Fehler? Könnte der Flügelspieler in Zukunft sogar noch wichtig werden? Oder sollte der FC Bayern dennoch einen Verkauf anstreben?

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Coman-Abgang auf den ersten Blick notwendig für den FC Bayern

Nicht erst seit diesem Sommer wird Kingsley Coman mit einem Abgang vom FC Bayern in Verbindung gebracht. Vor allem aus Saudi-Arabien soll großes Interesse am Franzosen bestehen. Auf den ersten Blick scheint ein Abgang des französischen Nationalspielers auch zwingend notwendig. Der Flügelflitzer gehört mit kolportierten 17 bis 18 Millionen Euro brutto im Jahr zu den Topverdienern im Club.

Ein Gehalt, das eher dem eines Schlüsselspielers als dem eines Teilzeitarbeiters gleicht, als was Coman aufgrund seiner fast schon einzigartigen Verletzungshistorie jedoch bezeichnet werden kann. Auch die für Offensivspieler so relevanten Torbeteiligungen wirken beim 29-Jährigen nicht wie die eines Schlüsselspielers.

Natürlich hat Coman sehr wichtige Tore auf seinem Konto – allen voran das Finaltor in Lissabon gegen PSG. Auf Dauer konnte er diese Rolle aber nicht einnehmen. In keiner Saison beim FCB schaffte Coman ein Double-Double, also 10 Tore und 10 Assists. Selbst die viel kritisierten Serge Gnabry und Leroy Sané haben das mindestens einmal in ihrer Zeit an der Isar hinbekommen.

Zwar sind Scorer-Punkte nicht alles im Fußball, doch der offensive Output des Franzosen liest sich für einen Spieler seiner Gehaltsklasse erschreckend. Auch in der laufenden Spielzeit kommt er lediglich auf 14 Torbeteiligungen. Dabei sind seine drei Scorer gegen Auckland City sogar inbegriffen. Mit bereits 29 Jahren wird er sich in der Hinsicht wohl auch nicht mehr weiterentwickeln.

Ein Abgang des französischen Nationalspielers würde zudem nicht nur zur vom Aufsichtsrat so vehement geforderten Reduzierung der Gehaltskosten beitragen, sondern ebenfalls für Transfereinnahmen sorgen, die für einen Ersatz reinvestiert werden könnte. Sein Marktwert beträgt laut transfermarkt derzeit 30 Millionen Euro.

Der mit den Abgängen von Thomas Müller, Leroy Sané und Mathys Tel bereits fortgeschrittene und notwendige Umbruch in der Offensive könnte bei einem Abgang des Flügelspielers ebenso weiter fortgeführt werden.

Darum wäre ein Verbleib von Kingsley Coman richtig

Dennoch gibt es einige Gründe, die für ein weitere Saison und einem Verbleib von Coman beim FC Bayern sprechen. Besonders die derzeitige Gesamtsituation in der Offensive des Rekordmeisters ist hierbei zu nennen.

Neben einer 1A-Lösung für die Spitze auf dem linken Flügel besteht aufgrund der Abschiede von Sané, Müller und Tel ein Bedarf für die Verpflichtung von mindestens einem weiteren oder sogar zwei Offensivspielern. Die Entscheidung, zumindest vorerst keinen Abgang des Franzosen zu forcieren, ist also nachvollziehbar vom FC Bayern.

Comans vorhandene Qualitäten sind ohnehin unbestritten, wenn er denn fit ist. Der Flügelspieler verfügt über einen bemerkenswerten Antritt, ist dribbelstark und hilft auch defensiv stets fleißig mit. Der FC Bayern weiß genau, was er von ihm bekommt und was nicht.

Und das sowohl auf Links- als auch auf Rechtsaußen, ohne qualitative Einbußen. Über seine Beidfüßigkeit und Flexibilität verfügt kein anderer Flügelspieler bei den Bayern. Dies trifft auch auf seine Qualitäten als Breitengeber zu. Coman bringt also ein Spielerprofil mit, das neben ihm kein zweites Mal im Kader existiert.

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Auch Fehlentscheidungen, die auf der anderen Seite zu einem Gegentor oder einer großen Chance des Gegners führen, trifft der Flügelspieler nur äußerst selten. Kombiniert mit seiner hohen Arbeitsrate und seinen Dribbling-Fähigkeiten könnte dessen Profil also auch in der kommenden Saison wertvoll für den Rekordmeister sein.

Der Markt gibt gegenwärtig ohnehin kaum preiswerte Upgrades zum 29-Jährigen her. Zumindest, wenn er die Rolle eines (wenn auch aufgrund der Gehaltskosten ziemlich teuren) Backups und Einwechselspieler einnehmen würde.

Dass es beispielsweise ein Cody Gakpo oder ein Kaoru Mitoma signifikant besser machen würden als der französische Nationalspieler, darf bezweifelt werden. Und die würden außerdem eine nicht unerhebliche Ablöse kosten.

Sollte der FC Bayern Kingsley Coman wirklich behalten?

Sollte der FC Bayern Coman also behalten oder nicht? Ein abschließendes Urteil lässt sich wohl erst am Ende des Transferfensters fällen. Sollte der Deutsche Meister jedoch eine passende 1A-Lösung für den linken Flügel finden, wäre eine Konstellation mit Coman, Olise und Gnabry auf jeden Fall vertretbar. Auch wenn die Bewertung maßgeblich von Mister X abhängt.

Einen Spieler wie Coman für eine weitere Saison zu behalten wäre im Hinblick auf die derzeitige Kader- und Marktsituation jedoch bestimmt kein Fehler. Denn eine komplett neue Offensive wird man sich in München in einem Sommer gewiss nicht zusammenkaufen.

Max Eberl und Co. dürfen auch die Vertragssituation des Franzosen nicht außer Acht lassen. Coman besitzt noch einen Vertrag bis 2027. Bei einem Verbleib in diesem Sommer müsste der Club den 29-Jährigen im nächsten Jahr verkaufen, um noch eine Ablöse mit ihm einnehmen zu können.

Denn ein weiteres Sané-Szenario sollte der FC Bayern tunlichst vermeiden. Würde Coman, der sich ja offensichtlich wohl beim Rekordmeister fühlt, möglicherweise einen Vertrag zu geringeren Bezügen für zwei bis drei Jahre akzeptieren?

Sonst müssten die Münchner ihn zu einem Abgang drängen, was ja beispielsweise bei Gnabry und Goretzka die letzten beiden Jahre eher weniger gut funktioniert hat. Mit Risiko wäre ein Verbleib von Coman also trotzdem verbunden. Stand jetzt überwiegen aber die Vorzüge, die ein weiteres Jahr des Franzosen in München mit sich bringen würden.

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