FC Bayern vs. BVB in der Einzelkritik: Müller-Willkommensgruß an Tuchel, Kobels Albtraum | OneFootball

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·1. April 2023

FC Bayern vs. BVB in der Einzelkritik: Müller-Willkommensgruß an Tuchel, Kobels Albtraum

Artikelbild:FC Bayern vs. BVB in der Einzelkritik: Müller-Willkommensgruß an Tuchel, Kobels Albtraum

Der Klassiker zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund wurde wieder einmal zu einer klaren Angelegenheit. Der deutliche 4:2-Sieg der Münchener spiegelt sich auch in der Benotung der Akteure beider Seiten wieder.

FC Bayern dominiert den BVB beim Tuchel-Debüt

In den ersten Minuten der Partie sah es nicht nach einem deutlichen Bayern-Sieg aus. Der BVB startete Stark in die Partie und kam durch Marco Reus zu ersten Chancen. Dann sorgte Gregor Kobel mit der Aktion des Spiels jedoch für die Bayern-Führung: Der BVB-Keeper trat unbedrängt über den Ball und brachte den FC Bayern mit dem Eigentor auf die Siegerstraße. Thomas Müller machte mit seinem schnellen Doppelpack alles klar und stellt nach 23 Minuten auf 3:0.


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Kurz nach der Pause gelang Kingsley Coman der nächste Treffer, womit das Spiel endgültig entschieden war. Der BVB gab sich aber nicht kampflos geschlagen und ließ zumindest das Ergebnis etwas schöner aussehen. Nach dem Elfmeter-Treffer von Emre Can und dem späten Joker-Tor von Donyell Malen stand ein 4:2-Sieg des FC Bayern auf der Anzeigetafel.

Bewertet wurde nach dem Schulnotensystem von 1-6. Auch „x,5“-Noten waren vorstellbar. Spieler, die zu einem späteren Zeitpunkt der Partie eingewechselt wurden, aber keine bedeutende Leistung mehr gezeigt haben, erhielten keine Bewertung mehr.

FC Bayern: Müller überstrahlt sie alle

Yann Sommer: War bei einer Hereingabe sicher mit der Faust zur Stelle, ansonsten kaum gefordert. Im Passspiel sicher und präzise. Bei Cans Elfmeter zum 1:4 zwar nah dran, aber machtlos gegen die Härte des Schusses, auch beim späten 2:4 konnte er nicht eingreifen. Note: 3,5

Benjamin Pavard: Hatte seine rechte Seite im Griff und setzte gleichzeitig offensive Nadelstiche. Das 3:0 leitete er mit einer hohen Balleroberung gegen Ryerson ein. Note: 2,5

Dayot Upamecano: An ihm war heute mit Ausnahme des späten 2:4 kein Vorbeikommen. Auch im Spielaufbau gewohnt stark, trat mit klugen Pässen in Erscheinung oder dribbelte an. Ein langer Ball von ihm fand mit freundlicher Unterstützung durch Kobel den Weg zum 1:0. Note: 2,5

Matthijs de Ligt: Auch er mit einer sauberen Defensivleistung, exemplarisch die herausragende Grätsche gegen Reus in der Anfangsphase (7.). Sein wuchtiger Kopfball nach Ecke führte zum 2:0. Schönheitsmakel beim späten 2:4. Note: 2,5

Alphonso Davies (bis 79.): Agierte in Spiel eins unter Tuchel defensiver als sonst. Hatte im Zusammenspiel mit Coman hier und da seine Probleme, gegen die rechte Dortmunder Seite behielt er nicht immer die Oberhand. Leitete das 4:0 mit einem starken Seitenwechsel ein. Note: 3,5

Joshua Kimmich: Sehr diszipliniert gegen den Ball und mit einigen wichtigen Defensivaktionen. Klasse Eckball zum 2:0, zudem in der Ballverteilung gewohnt stark und mit dem ein oder anderen Traumpass. Note: 2,0

Leon Goretzka (bis 86.): Griffig und giftig im Spiel gegen den Ball, mit der Kugel am Fuß zuweilen wieder etwas unpräzise. Hatte in Minute 17 zwei ordentliche Chancen, erst per Kopf, dann nach schöner Kombination. Note: 3,0

Leroy Sane: Traf nicht immer die klügsten Entscheidungen, hier und da fehlte auch die nötige Präzision. Starke Aktion dafür vor Müllers 3:0, das 4:0 legte er per Traumpass auf. Ohnehin mit zunehmender Spieldauer auch klarer in seinen Aktionen. Note: 2,5

Thomas Müller (bis 69.): Stand beim 2:0 goldrichtig und schob in typischer Müller-Manier ein, legte kurz darauf per Abstauber zum 3:0 nach und bewies beim 4:0 einmal mehr sein perfektes Verständnis für Raum und Mitspieler, als er den goldenen Pass von Sane auf Coman durchließ. Dazu griffig im Gegenpressing und stark in Kombinationen. Weltklasse-Auftritt! Note: 1,0

Kingsley Coman (bis 79.): Umtriebig und jemand, auf den der Gegner immer ein Auge haben musste. Allerdings fehlte ihm, ähnlich wie Sane, an manchen Stellen die Klarheit in der Aktion. Vor dem gegnerischen Tor nicht immer effizient, aber nach starkem Laufweg mit dem 4:0. Note: 3,0

Eric-Maxim Choupo-Moting (bis 69.): Etwas unauffälliger, aber nicht abgemeldet. Beteiligte sich an Kombinationen und hatte auch seine Toraktionen, scheiterte nach Wiederanpfiff zweimal technisch anspruchsvoll. Gegen den Ball stark, gewann fünf von fünf Zweikämpfen am Boden. Note: 3,5

Einwechslungen beim FC Bayern

Sadio Mane (69. für Choupo-Moting): ohne Bewertung

Serge Gnabry (69. für Müller): ohne Bewertung

Joao Cancelo (79. für Davies): ohne Bewertung

Jamal Musiala (79. für Coman): ohne Bewertung

Ryan Gravenberch (86. für Goretzka): ohne Bewertung

Bayern-Noten von Michael Bojkov

Artikelbild:FC Bayern vs. BVB in der Einzelkritik: Müller-Willkommensgruß an Tuchel, Kobels Albtraum

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

BVB: Kobel-Patzer zieht dem BVB den Stecker

Gregor Kobel: Rabenschwarzer Tag für den BVB-Keeper. Mit seinem katastrophalen Tritt über den Ball vor dem 1:0 veränderte er den Verlauf des Spiels maßgeblich zugunsten der Münchner. Auch beim dritten Gegentor sah er ungünstig aus. Einen Weitschuss wehrt er genau vor die Füße von Thomas Müller ab, der nur noch einschieben muss. Note: 6

Marius Wolf: Entscheidender Spieler für die Offensivbemühungen der Dortmunder. Fast alle Angriffe liefen über seine rechte Seite und er startete immer wieder bis zur Grundlinie durch. Verhalf dem BVB mit einem schönen Steckpass auf Marco Reus (7.) zur ersten Chance des Spiels. In der Rückwärtsbewegung war er aber meist nicht rechtzeitig zurück auf seinem Posten, so wie vor dem 4:0, weshalb Dortmund von seinen Ausflügen keineswegs profitierte. Note: 4,5

Niklas Süle: Ohne große Patzer und direkte Schuld an den Gegentoren. Dennoch fand der ehemalige Münchner nicht entscheidend in die Zweikämpfe. Fasst jeder Bayern-Angriff endete in einem Abschluss und nicht beim Innenverteidiger. Note: 4,5

Nico Schlotterbeck (bis 44.): Eine viel zu frühe Rückkehr auf den Platz. Die jüngste Verletzung war dem Verteidiger deutlich anzumerken. Er spielte sehr unrund und mied Zweikämpfe fast vollständig. Musste noch in der ersten Halbzeit verletzt raus. Note: 5,0

Julian Ryerson (bis 46.): Fand überhaupt nicht in das Spiel und musste folgerichtig zur Halbzeit raus. Auch wenn er sich nicht so oft nach vorne wagte wie Marius Wolf, stand er hinten kein Stück sicherer. Mit seinem unsicheren Passspiel ebnete er dem FC Bayern den Weg zum 3:0. Note: 5,5

Emre Can: Der Leader der Dortmunder spielte orientierungslos und konnte das Offensivspektakel der Bayern auch mit seiner Härte nicht unterbinden. Holte sich bereits früh die gelbe Karte nach überhartem Einsteigen ab (12.). Nahm sich danach nicht nur etwas zurück, sondern tauchte fast ganz ab. Beim Elfmeter dann aber souverän zur Stelle. Ist danach wieder zur Stelle und verhindert den fünften Bayern-Treffer mit einer starken Grätsche. Note: 3,5

Jude Bellingham: Der Engländer versuchte ganz viel, konnte aber nur ganz wenig ausrichten. Läuft seine Gegner bereits früh an, schließt viele Räume und holt den Elfmeter mit einem quirligen Dribbling raus. Lässt die Defensivaufgaben aber etwas schleifen. Note: 3,5

Raphael Guerreiro: Wirkte im Zentrum überfordert. Wich in den Offensivbewegungen oft auf den Flügel aus und agierte zu offensiv. Verpasste oft den richtigen Moment für das Abspiel. Schöner Doppelpass mit Malen vor dem 4:2. Note: 4,5

Julian Brandt (bis 46.): Kurze und überschaubare Rückkehr von Brandt. Kurze kreative Einfälle waren zu sehen, aber er legte nicht den nötigen Kampfgeist an den Tag. Defensiv erledigt er seine Aufgaben nicht und verliert Müller bei der Ecke vor dem 2:0 aus den Augen. Zur Halbzeit beendet Terzic seinen Arbeitstag mit der Auswechslung. Note: 5,0

Marco Reus (bis 61.): In der Anfangsphase stärkster Dortmunder auf dem Feld. Mit zwei frühen Abschlüssen unterstrich er als einziger die Ambitionen der Dortmund. Nach dem Rückstand kam aber auch von ihm nichts Nennenswertes mehr. Note: 4,5

Sebastien Haller (bis 61.): Nicht anwesend. Fand im Offensivspiel der Dortmunder überhaupt nicht statt. Er sammelte keine Abschlüsse, machte keine Bälle fest und lief die Bayern im Spielaufbau kaum an. Nach einer Stunde wurde das Trauerspiel mit seiner Auswechslung beendet. Note: 6

Einwechslungen beim BVB

Mats Hummels (ab 44. für Schlotterbeck): Auch mit ihm war BVB-Defensive wackelig. Er schaffte es aber, sein Tempodefizit gut zu verstecken und blieb ohne größere Fehler. Note: 4,0

Donyell Malen (ab 46. für Brandt): Agierte zielstrebiger als Brandt und machte seine Sache ordentlich. Hatte dennoch nur wenige Aktion, betrieb mit seinem Treffer zum 4:2 aber Ergebniskosmetik für den BVB. Note: 3,0

Salih Özcan (ab. 46. für Ryerson): Auch er konnte dem Mittelfeld keine Stabilität verleihen. Spielte unauffällig und brachte keinen großen Unterschied in das schwache Spiel der Dortmunder. Note: 4,0

Youssoufa Moukoko (ab 61. für Haller): Keine Bewertung mehr.

Mahmoud Dahoud (ab 61. für Reus): Keine Bewertung mehr.

BVB-Noten von Jannis Sünnemann

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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