90PLUS
·26. November 2021
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·26. November 2021
News | Die Jahreshauptversammlung des FC Bayern bot nicht nur harmonische Seiten, sondern auch auf Aufregung – insbesondere als das Thema Sponsoring aus Katar aufkam.
Nachdem auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern München zunächst über sportliche Gesichtspunkte gesprochen wurde, schien eine gute Stimmung unter den Anwesenden im Audi-Dome zu herrschen. Doch als Punkt neun der Tagesordnung, die Anträge der Mitglieder, anstand, wandelte sich die Atmosphäre (via kicker).
Besonders brisant: Die Iniative von Mitglied Michael Ott (28), der für ein möglichst schnelles Ende des Katar-Sponsorings sorgen will. Sein Spontanantrag benötigte eine Zustimmung von 75 Prozent, doch das Präsidium wollte gar keine Abstimmung entstehen lassen.
Dr. Dieter Mayer, der Vizepräsident erklärte: „Ich werde hier nicht zulassen, dass wir hier über rechtswidrige Anträge abstimmen. Das Landgericht München hat heute entschieden, dass die Mitgliederversammlung heute nicht zuständig ist.“ Zudem seien die wahlberechtigten 780 der über 290.000 Vereinsmitglieder nicht aussagekräftig genug.
„Sie können gerne in einem Gerichtsverfahren angreifen, dass dieser Antrag heute nicht gelassen worden ist“, legte Mayer nach, worauf das Publikum mit Pfiffen und Buhrufen reagierte. Der Antrag von Ott wurde schließlich abgelehnt, allerdings folgte prompt ein nächster.
Diesmal forderte er eine Satzungsänderung, die besagt, dass der Verein weiterhin 75 Prozent statt 70 % an der FC Bayern München AG halten solle, damit Investoren nicht zu viel Einfluss bekämen.
Die benötigte Zwei-Drittel-Mehrheit verfehlte Ott knapp. Wenn es nach dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn (52) geht, wäre die Diskussion ohnehin überflüssig gewesen: „Es gibt keine Gedanken darüber, dass wir diese fünf Prozent abgeben wollen. Wir suchen keine Investoren. Und wenn, wenn sowas überhaupt infrage kommt, sind das strategische Partner, die den Klub weiterbringen.“
Die Veranstaltung befand sich bereits in der Schlussphase, als die Stimmung weiter hochkochte. Denn Präsident Herbert Hainer (67) beendete die Jaheshauptversammlung zügig, obwohl noch weitere Wortmeldungen angemeldet waren. Die Mitglieder äußerten ihren Unmut in Gesängen wie: „Wir sind Bayern und ihr nicht“. Und: „Wir sind die Fans, die ihr nicht wollt.“
Ein Großteil rundete die Proteste mit Hainer-Raus-Schlachtrufen ab. Ehrenpräsident Uli Hoeneß (69) sagte schockiert: „Darüber muss ich erst einmal schlafen. Das war die schlimmste Veranstaltung, die ich je beim FC Bayern erlebt habe.“
(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
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