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·24. Oktober 2024
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Der FC Bayern München spielte am Mittwochabend in der Champions League gegen den FC Barcelona und verlor auswärts mit 1:4. Es war das erste Spiel in dieser Saison, mit dem der Rekordmeister so gar nicht zufrieden sein konnte.
Dabei wäre gerade in den ersten 30 Minuten bedeutend mehr möglich gewesen gegen eine Elf der Katalanen, die riskant spielte und sehr viel anbot. Es war ein Stresstest für den Rekordmeister. Einer, der nicht bestanden wurde. Und ein lehrreicher.
In der laufenden Saison gab es bereits Spiele, die nicht gewonnen wurden. Ein 1:1 gegen Leverkusen, bei dem der Gegner 90 Minuten in die Defensive gedrückt wurde. Ein 0:1 bei Aston Villa, einem sehr heimstarken Team, gegen das man eine Handvoll Hochkaräter vergab. Und ein 3:3 bei Eintracht Frankfurt, einem der formstärksten Teams der Liga, das extrem effizient konterte. All diese Spiele hatten etwas gemeinsam: Sie waren nicht wirklich schlecht. Es fehlten lediglich Kleinigkeiten. Nuancen. Dinge, die im Verlauf einer Saison hergestellt werden können, wenn Trainer und Team länger zusammenarbeiten.
Das 1:4 in Barcelona war anders. Es war ein Spiel, in dem der Gegner entscheidende Elemente des Spiels konsequent besser umsetzte. Barça, trainiert von Ex-Bayern-Coach Hansi Flick, war schneller auf den Beinen, im letzten Drittel präziser und technisch besser. Während den Bayern-Spielern regelmäßig Ballannahmen leicht versprangen, saßen diese bei Raphinha, Lamine Yamal und den Teamkollegen zentimetergenau.
Dass eben jener Raphinha auch noch einer der Spieler ist, die aktuell europaweit wohl die beste Form mitbringen, kann dann auch mal schnell zu einer Niederlage führen. Drei Tore erzielte der Brasilianer gegen den FC Bayern und war damit der Matchwinner. Nach dem Spiel zeigten sich die Spieler des Tabellenführers der Bundesliga entsprechend frustriert, sprachen von einem gebrauchten Tag mit zu vielen Fehlern. Der Weg, den man eingeschlagen hat, empfindet man aber dennoch weiter als den richtigen. Und in vielen Teilbereichen stimmt das auch.
Aber nicht in allen. Wie bereits erwähnt, das Spiel war lehrreich. Ein Punkt betrifft Dayot Upamecano und Min-jae Kim, die in Barcelona alles andere als gut aussahen, wenige Tage zuvor aber gegen Stuttgart noch das perfekte Spiel bestritten. Der Unterschied? Das gesamte Team war weniger konzentriert, weniger kontrolliert. Die Lehre daraus: Es muss alles stimmen, damit das Duo in der Innenverteidigung das Topniveau erreichen kann. Ballverluste im Aufbau, das fehlende sofortige Schließen von Lücken oder hektische Spielphasen tun dem Duo Upamecano/Kim nicht gut.
(Photo by Pedro Salado/Getty Images)
Es braucht also einen idealen Auftritt, um das gewünschte Spiel gegen die besten Teams der Welt – und dazu zählt Barça in der aktuellen Form – durchzuziehen. Nun ist es so, dass es bei dem immer voller werdenden Kalender und der hohen Belastung immer schwerer wird, viele dieser Toptage zu garantieren. Schon gar nicht, wenn es permanent einige Verletzte gibt und Rotation somit nur schwer möglich ist. Für Vincent Kompany bedeutet das, einen Plan B für Spiele wie dieses in Barcelona zu entwickeln. Einen mit einer etwas konservativeren Herangehensweise, ohne dabei alles über den Haufen zu werfen. Vielleicht war es deswegen gut, dass diese Niederlage zu diesem Zeitpunkt kassiert wurde.
Arbeit gibt es also reichlich für Kompany und den FC Bayern. Zumal derzeit einige Spieler aus der zweiten Reihe wenig zeigen, was den Konkurrenzkampf deutlich beleben würde. Das war schon in den Spielen vorher der Fall, nicht selten gab es nur wenige Impulse. Das trifft gewiss nicht auf alle Spieler zu, aber in den kommenden Wochen muss zwingend rotiert werden und derzeit würde das auf manchen Positionen mit einem Qualitätsabfall einhergehen. Auch hier müssen Lösungen gefunden werden. Doch das ist irgendwie auch ganz normal. Was nach einem mittelschweren Drama klingt, ist bis jetzt eben auch nicht mehr als ein schweres Spiel mit einem schlechten Resultat im Oktober, der Frühphase der Saison. Die nächsten Wochen werden zeigen, wie das zu beurteilen ist.
(Photo by David Ramos/Getty Images)
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