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·2. Oktober 2024
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·2. Oktober 2024
Vincent Kompany ist mit dem FC Bayern herausragend gestartet. Jetzt muss der FCB seine Leistung bestätigen. Außerdem im Round-Up: Revolution in der Frauen-Bundesliga? Und der Rekordmeister hat einen neuen Chefscout.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Hier geht es zum gestrigen Round-Up: Hat der FC Bayern ein neues Bollwerk?
Der FC Bayern München kennt das Spiel: Erst sind die Gegner nicht gut genug für eine seriöse Bewertung, dann sind sie es, aber irgendwie reicht es doch noch nicht allen. Zugegeben: Die Art und Weise, wie die Münchner Bayer 04 Leverkusen hergespielt haben, hinterließ Eindruck. So sehr, dass die kritischen Stimmen sehr, sehr leise geworden sind.
Trotzdem geht es jetzt um Bestätigung. Woche für Woche. Spiel für Spiel. Ein wackliger Auftritt und die Zweifler sind wieder da. Mehr als ein erster guter Schritt ist dem FCB noch nicht gelungen. Der gelang einst auch Julian Nagelsmann.
„Die Bayern sind Tabellenführer, haben jetzt schon ein unglaubliches Torverhältnis und nicht nur national, sondern auch in der Champions League bereits das erste Zeichen gesetzt“, urteilte Lothar Matthäus damals bei Sky: „Die Art und Weise, wie die Mannschaft auch unter Nagelsmann weiter Fußball spielt, ist großartig, hungrig, attraktiv und erfolgreich.“
Bei aller Euphorie über den Kompany-Fußball, der bisher deutlich mehr Lob als Kritik verdient hat, sollte also nicht vergessen werden, dass die Bayern in der Vergangenheit schon häufiger Phasen hatten, in denen es zu klicken schien. Spätestens im Oktober oder November gab es dann die ersten Krisen oder Rückschläge.
In Nagelsmanns erster Saison verlor man am 3. Oktober 1:2 gegen Eintracht Frankfurt, Ende Oktober 0:5 im Pokal gegen Borussia Mönchengladbach. Für Vincent Kompany steht jetzt ein schweres Auswärtsspiel bei Aston Villa an. Dann geht es nach Frankfurt, daheim gegen den VfB Stuttgart und nach Barcelona.
Der Auftritt gegen Leverkusen macht Mut, dass diese Wochen positiv bestritten werden können. Ob es für mehr reicht, wissen wir am 23. Oktober. Dann sind die vier genannten Spiele beendet und ein erstes Zwischenfazit ist möglich.
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Die Frauen-Bundesliga ist womöglich auf dem Weg, einen eigenen Verband nach dem Vorbild der DFL bei den Männern zu gründen. Elf der zwölf aktuellen Bundesliga-Clubs haben sich unter dem Namen „Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt“ in einer GbR organisiert. Auch der zwölfte Club, der VfL Wolfsburg, soll eng mit der Gesellschaft kooperieren, kann ihr aber aus „konzerninternen Gründen“ nicht beitreten.
Zweck der Gesellschaft sei „die konzeptionelle Entwicklung und Ausrichtung der Frauen-Bundesliga in ein sich selbst tragendes und eigenständiges Ökosystem“, teilte der FC Bayern mit: „Für die Umsetzung hat sich aus den Vereinen heraus eine Taskforce formiert, die von allen Clubs der Frauen-Bundesliga das Mandat erhalten hat.“ Diese setzt sich aus Vertreter*innen von Wolfsburg, Frankfurt, Bayern, Leipzig, Köln, Hoffenheim, Essen, Freiburg, Bremen und dem DFB selbst zusammen, unter dessen Dach die Liga bisher organisiert ist.
Man wolle einen „eigenen und unabhängigen Geschäftsplan für die Frauen-Bundesliga, inklusive der daraus abzuleitenden Maßnahmen“ entwickeln. Grundlage sei der Wachstums- und Professionalisierungsplan des DFB. Auf dessen Basis wolle man nun weitere Schritte gehen.
Bereits in den vergangenen Monaten und Jahren deutete sich ein solcher Schritt an. Auf die Unzufriedenheit der Clubs reagierte der DFB mit größeren Bemühungen bei der TV-Vermarktung, die zu mehr Einnahmen geführt hat. Lange hielt die Ruhe nicht an. Trotz öffentlicher Bekundungen, dass man eng mit dem DFB zusammenarbeite, gab es hinter vorgehaltener Hand immer wieder Kritik daran, dass dieser die Pläne nicht schnell genug vorantreiben würde.
Die Bundesliga stehe sowohl national als auch international vor großen Herausforderungen, sagte Frankfurts Chefin Katharina Kiel: „Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Clubs durch den stark wachsenden Markt des Frauenfußballs mit einem immer größer werdenden Ausgabendruck umgehen müssen.“
Mit diesem Schritt versucht man nun, dem großen Ziel näher zu kommen, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen. Bisher werden die Teams der Frauen von den durch die Männerabteilungen erwirtschafteten Einnahmen querfinanziert – mit Ausnahme der reinen Frauenklubs wie der SGS Essen oder Turbine Potsdam.
Wie es nun weitergeht, bleibt abzuwarten. Von einer DFL 2.0 bis hin zu einer neuen Lösung gemeinsam mit dem DFB ist vieles denkbar.
Der FC Bayern hat einen neuen Chefscout gefunden. Nils Schmadtke ersetzt Markus Pilawa, von dem man sich jüngst getrennt hatte. Der Sohn des langjährigen Managers Jörg Schmadtke begann 2016/17 als Scout beim 1. FC Köln, von wo er in dieselbe Position bei Borussia Mönchengladbach wechselte.
Dort lernte er Max Eberl kennen, der heute als Sportvorstand beim FC Bayern tätig ist. 2020 wechselte Schmadtke zum VfL Wolfsburg, wo er die Scoutingabteilung leitete. Anschließend ging es zurück nach Gladbach. Dort arbeitete der heute 35-Jährige als Sportdirektor. Im vergangenen Juli trennten sich die Wege allerdings schon wieder.
In seine Amtszeiten fallen unter anderem die Transfers von Serhou Guirassy (2016 von Lille nach Köln), Chris Führich (2017 von Oberhausen nach Köln), Alassane Plea (2018 von Nizza nach Gladbach), Marcus Thuram (2019 von Guingamp nach Gladbach), Ridle Baku (2020 von Mainz nach Wolfsburg), Maxence Lacroix (2020 von Sochaux zu Wolfsburg) oder Fabio Chiarodia (2023 von Bremen nach Gladbach).
Wie groß sein Anteil jeweils war, ist von außen allerdings nicht seriös zu beurteilen. Zumal er mal nur als Scout und mal in verantwortlicher Position agierte. Will man jedoch beim Blick auf alle Transfers ein Muster ableiten, dann wohl der Fokus auf junge, eher unbekannte Spieler aus Frankreich oder Portugal.
Neben Schmadtke hat der FC Bayern außerdem die Verpflichtungen von André Hechelmann (früherer technischer Direktor, Sportdirektor und Chefscout bei Schalke 04) und Christoph Kresse (früherer Chefscout bei Schalke 04) bekanntgegeben.
Gute Nachrichten für Real Madrid und David Alaba: Der Österreicher absolvierte eine individuelle Einheit auf dem Trainingsplatz der Königlichen. Erstmals seit seiner schweren Verletzung vor rund neun Monaten stand er damit wieder auf dem Rasen.
Der Linksfuß musste sich wegen Komplikationen mehrfach operieren lassen, nachdem er sich das Kreuzband riss. Geplant ist ein Pflichtspiel-Comeback für Ende des Jahres oder Anfang des neuen Jahres.
Alaba spielte zwischen 2008 und 2021 für den FC Bayern, wechselte dann nach Madrid. In seiner Karriere gewann er zwei Champions-League-Titel mit den Münchnern und zwei weitere mit den Spaniern.