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·8. Januar 2025
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·8. Januar 2025
Der FC Bayern München braucht eigentlich einen Backup für Harry Kane – doch ist der auffindbar? Außerdem: Doch keine Leihe von Ibrahimović?
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Bewegung auf dem Transfermarkt gibt es beim FC Bayern München aktuell nicht. So gibt es keinerlei Gerüchte, die auf Verstärkungen hindeuten würden. Stillstand. Doch gerade auf einer Position stellt sich die Frage, ob die Münchner nochmal tätig werden müssen – und sei es nur mit einer Notlösung.
Auf der Neunerposition hat man Harry Kane. Fiel der Engländer aus, verzichtete Vincent Kompany darauf, Mathys Tel als einzigen weiteren gelernten Stürmer zu bringen. Stattdessen stürmte meist Thomas Müller. Eine unbefriedigende Lösung. Müller war noch nie ein wirklich guter Neuner und ist es auch und erst recht im Alter nicht.
Das Kernproblem rund um diese Diskussion wurde in der Vergangenheit schon häufig auf den Punkt gebracht – schließlich ist diese Debatte wiederkehrend und nicht neu. Fehlt Harry Kane in einem Champions-League-K.-o.-Spiel, ist es ein Drama für den FCB. Aber welcher (verfügbare) Backup hat die Qualität, ihn auch nur annähernd zu ersetzen? Fehlt der Neuner hingegen im Bundesliga-Alltag, lässt sich der Ausfall als Team kompensieren.
Um das ganze mal auf eine abstrakte, aber anschaulichere Ebene zu bringen: Würde man alle Fußballspieler ganz vereinfacht in Schulnoten einteilen, dann wäre Kane eine klare 1. Auf der Qualitätsskala bräuchte der FC Bayern mindestens eine 2, um einen Backup zu haben, der sich klar von allen anderen Spielern im Kadern abhebt.
Aber welcher Zweierkandidat setzt sich hinter Kane in 90 bis 95 Prozent der Spiele auf die Bank? Hier liegt das nachvollziehbare Dilemma.
Soweit die Erklärung der Sackgasse, wie sie sich seit einigen Jahren darstellt. Hin und wieder fanden die Bayern mit Sandro Wagner oder Eric Maxim Choupo-Moting Spieler, die zumindest phasenweise Zweierkandidaten waren. Sonst ging es auch ohne irgendwie.
Aber ist es wirklich eine Sackgasse? Oder machen sich die Bayern das Leben mit dieser Annahme ein bisschen zu einfach? Wirklich interessant bei den beiden genannten Backups Wagner und Choupo-Moting ist ja, dass sie zwar zweifelsfrei gute Stürmer waren, aber auch Spieler, die sich im Kader des FCB nicht wirklich abgehoben haben.
Ihre große Stärke lag darin, dass sie Neunerqualitäten auf einem guten Niveau reingebracht haben. Und an der Stelle lässt sich auch die These hinterfragen, dass man einen Backup ohnehin nur für die großen Spiele bräuchte. Eigentlich braucht der FC Bayern einen Backup dafür, das System nicht umstellen zu müssen und jemanden zu haben, der Kanes Rolle auf gutem Niveau übernehmen kann. Jemanden, der dafür sorgt, dass die Alltagsspiele leichter von der Hand gehen, als sie es ohne Kane zuletzt gingen.
Jemand, der einem zuverlässig das eine oder andere Tor besorgt, um Spiele schnell in die eigene Richtung zu drücken, muss nicht zwingend Weltklasse sein. Müller kann das nachweisbar nicht. Tel scheint man es nicht zuzutrauen – und er ist auch ein anderer Spielertyp. Andere Offensivspieler sind ebenfalls zu inkonstant darin, Tore zu erzielen.
Man kann sich als FC Bayern nun also darauf verlassen, dass Kane immer fit bleibt. Aber die Hinrunde hat gezeigt, dass das nicht ohne Risiko ist. Fehlt Kane, fehlt Durchschlagskraft. Nun ist das Wintertransferfenster gewiss nicht der beste Zeitpunkt, um eine solche Lücke zu schließen. Und vielleicht wird das Vertrauen in Tel nach den angeblichen Gesprächen zuletzt zwischen ihm und Kompany doch nochmal steigen.
Aber sollte sich eine gute Gelegenheit ergeben, sollte das Argument dagegen zumindest nicht lauten, dass es aus den immer wieder genannten Gründen schwierig sei. Vielleicht muss man sich einfach nur von dem Gedanken lösen, dass es das oberste Regal benötigt. Viel wichtiger wäre ein Spielertyp, der ins System passt.
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Ein möglicher Kandidat im Sommer für die Stürmerposition könnte Viktor Gyökeres sein. Laut einem Bericht von Sky wird der Stürmer von zahlreichen Topclubs beobachtet, darunter auch der FC Bayern. Ein Wintertransfer komme zwar nicht in Frage, im Sommer soll er jedoch den nächsten Schritt wagen wollen.
Allerdings kostet der 26-Jährige vermutlich zu viel. Sein Vertrag bei Sporting läuft noch bis 2028, seine Ausstiegsklausel soll bei 100 Millionen Euro liegen. In der laufenden Saison kommt er in 17 Ligaspielen auf 21 Treffer. Auch in der Champions League traf er schon fünfmal.
Der FC Bayern München wird Arijon Ibrahimović womöglich doch nicht mehr verleihen. Laut einem Bericht von Sky gibt es dafür zu wenige passende Interessenten. Zwar soll es loses Interesse in Deutschland und auch im Ausland geben, aber nichts Konkretes.
Man sei sich indes einig darüber, dass eine Leihe nur dann Sinn ergebe, wenn Ibrahimović regelmäßig auf hohem Level spielen könnte. Insbesondere die jüngsten Fälle rund um Frans Krätzig (Stuttgart) und Gabriel Vidović (Mainz) machen den FCB skeptisch. Zumal auch die erste Leihe des Offensivspielers nach Italien eher mittelmäßig erfolgreich war. Bei Frosinone kam der 19-Jährige nicht über 594 Minuten, zwei Tore und eine Vorlage hinaus.