FC Bayern kommt in der Vorbereitung an: Der Konkurrenzkampf ist eröffnet | OneFootball

Die ersten beiden Auftritte des FC Bayern in der Vorbereitung gegen Rottach-Egern und Düren waren phasenweise noch etwas zäh. Umso interessanter war der Auftritt gegen die Tottenham Hotspur am Samstag.

Mit 2:1 gewann der Rekordmeister das Spiel. Das Ergebnis war eine Sache, die Leistung eine andere. Denn das Team von Trainer Vincent Kompany spielte mit einer hohen Intensität, hatte zahlreiche Chancen auf weitere Tore. Das macht Mut. Und gibt die Richtung vor.

Bayern-Umbruch noch in vollem Gange

Früh im Sommer zeichnete sich ab, dass es zur neuen Saison beim FC Bayern einige Veränderungen geben wird. Joao Palhinha, Hiroki Ito und Michael Olise wurden verpflichtet, Josip Stanisic kehrte von seiner Leihe zurück. Weitere Transfers sind möglich, an einem Deal für Desire Doue von Stade Rennais arbeitet man. Es ist also noch etwas möglich, allerdings müssen auch Einnahmen generiert werden.

Auf der Abgangsseite muss sich noch etwas tun, das steht fest. Einige Leihen wurden fixiert, nämlich Frans Krätzig nach Stuttgart, Maurice Krattenmacher nach Ulm, Paul Wanner nach Heidenheim, Armindo Sieb nach Mainz und Lovro Zvonarek nach Graz. Bouna Sarr und Eric-Maxim Choupo-Moting verließen den Klub ablösefrei, Malik Tillman wechselte zur PSV – für rund zwölf Millionen Euro. Noussair Mazraoui und Matthijs de Ligt werden intensiv mit Manchester United in Verbindung gebracht, Gabriel Vidovic könnte ebenso wie Bryan Zaragoza noch verliehen werden.

Tottenham-Spiel als Mutmacher

Aktuell lässt sich also noch gar nicht abschätzen, wie der Kader des FCB Ende August genau aussehen wird. Doch zurück zur Aktualität auf dem Platz. Das Spiel gegen Tottenham in Südkorea war ein Erfolg, denn hier wurden die Nationalspieler, die schon mit dabei sind, darunter Joshua Kimmich, Manuel Neuer und auch Neuzugang Palhinha erstmals so wirklich mit dem Kompany-System konfrontiert. Auf dem Platz war von Beginn an eine gute Harmonie erkennbar.

(Photo by Han Myung-Gu/Getty Images)

Bayern spielte schnell, intensiv, war im Gegenpressing sehr aufmerksam. Fußballerisch wurden Akzente gesetzt, das Passspiel war kontrolliert. Tottenham wurde die Luft zum Atmen genommen, das Pressing des Rekordmeisters konnten die Engländer kaum überspielen. Spielerische Ideen waren vorhanden, aber noch nicht ganz ausgereift. Wie auch? Noch hat man in München nicht einmal mit dem gesamten Kader trainieren können. Dafür sah aber schon vieles sehr flüssig aus.

Die „zweite Reihe“ eröffnet den Konkurrenzkampf beim FC Bayern

Hatte der Rekordmeister in der Vorsaison einen sehr dünnen Kader, so soll diesmal der Konkurrenzkampf verschärft werden. Aus logischen Gründen, denn je umkämpfter ein Platz in der Startelf ist, desto höher dürfte auch das Engagement im Training sein. Das Aufgebot gegen Tottenham las sich schon sehr ordentlich und das, obwohl Kingsley Coman, Michael Olise, Leroy Sane, Harry Kane, Dayot Upamecano, Matthijs de Ligt, Hiroki Ito, Alphonso Davies und Jamal Musiala noch nicht mit dabei waren.

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Auch, wenn es noch Kaderbewegungen geben wird: Der Konkurrenzkampf ist spätestens jetzt eröffnet. Das liegt auch daran, dass die „zweite Reihe“ in der Vorbereitung und vor allem auch gegen Tottenham auf sich aufmerksam machen konnte. Gabriel Vidovic hat einmal mehr gezeigt, dass ihm sogar eine Rolle im Kader zugetraut werden könnte, mindestens aber eine Leihe zu einem guten Klub. Nestory Irankunda zeigte sich zwar noch etwas „roh“, aber unbekümmert und mutig. Und Sacha Boey, in der Rückrunde fast permanent verletzt, stellte trotz einiger technischer Fehler mit seiner Athletik Heung-min Son weitgehend kalt.

Auch auf Josip Stanisic konnte man sich verlassen, Serge Gnabry scheint ebenfalls motiviert zu sein. Mathys Tel war jederzeit anspielbar und hätte durchaus ein Tor erzielen können. Es ist noch früh in der Vorbereitung, aber die Dinge bewegen sich in die richtige Richtung.

Die Zügel werden jetzt angezogen

Nach dem Spiel gegen Tottenham geht es für den FC Bayern wieder zurück nach München. Eine gute Woche wird hier intensiv gearbeitet, ehe es erneut gegen die Spurs geht, dann in London. Dieses Spiel wurde im Rahmen des Kane-Transfers vereinbart. Die Tage zwischen den beiden Spielen sollen der Integration der letzten Spieler dienen, die kürzlich ihre Leistungsdiagnostik in München absolvierten. Außerdem werden jetzt die Zügel angezogen. Jeder, der fit ist, befindet sich im Training. Und all diese Spieler werden an ihr Leistungsmaximum gehen müssen, um sich einen Platz für das erste Pflichtspiel im Pokal gegen Ulm zu sichern.

(Photo by ANTHONY WALLACE/AFP via Getty Images)

Der Konkurrenzkampf ist also eröffnet. Und selbst die Spieler, die der Rekordmeister auf dem Markt platziert hat, also unter anderem Leon Goretzka, wollen diesen annehmen und sich beweisen. Das mag die Verkaufspläne zwar behindern – als Nebeneffekt zu den hochdotierten Verträgen – aber es schadet im Training ganz sicher nicht. Wenn es Trainer Kompany jetzt auch noch gelingt, sein System weiter zu verfeinern, dann kann am Ende der Vorbereitung ein sehr positives Fazit gezogen werden.

(Photo by ANTHONY WALLACE/AFP via Getty Images)