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·22. Mai 2022

Favre-Vorgänger: Schon Heynckes und Meyer kehrten zurück

Artikelbild:Favre-Vorgänger: Schon Heynckes und Meyer kehrten zurück

Borussia Mönchengladbach steht laut übereinstimmenden Medienberichten dicht vor eine Rückholaktion auf dem Trainerposten. Nach der Trennung von Adi Hütter soll Lucien Favre wieder Platz auf der Bank nehmen. Der Schweizer hatte in Gladbach zwischen 2011 und '15 eine Erfolgsgeschichte geschrieben. Es wäre nicht die erste Rückkehr bei den Fohlen.

Vor dem 'Fußball-Professor' aus dem Kanton Waadt haben schon Jupp Heynckes und Hans Meyer einen zweiten Anlauf als Cheftrainer der Borussia gewagt. In beiden Fällen wurde das zweite Engagement aber zu einem eher kurzen Stelldichein.


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Jupp Heynckes

Heynckes hatte von 1979 bis '87 eine Ära am Bökelberg geprägt. Nur ein Jahr nach Ende der aktiven Laufbahn wurde der Co-Trainer von Udo Lattek auf den Chefposten befördert. Titel sprangen nicht heraus, der Mönchengladbacher führte seine Borussia aber immerhin zum Beispiel in der ersten Saison bis ins Finale des UEFA Cups. 2006 wollte der Klub mit der Rückholaktion an die guten alten Zeiten anknüpfen, schnell aber stellte sich heraus, dass es zwischen Heynckes und den Fohlen nicht passte. Nach nur fünf Siegen aus 21 Pflichtspielen trat der Trainer zurück, Gladbach stieg letztlich als abgeschlagenes Tabellenschlusslicht in die 2. Bundesliga ab. Heynckes galt eine Zeit lang als verbrannt und rehabilitierte seinen Ruf erst wieder als Interimscoach beim FC Bayern, über zwei Jahre nach dem Rücktritt bei der Borussia.

Hans Meyer

Im Jahr 1999 holte Gladbach Meyer aus den Niederlanden, um nach schwachem Saisonstart in der 2. Bundesliga Rainer Bonhof abzulösen. Der Absteiger fing sich in der ersten Saison des Brandenburgers zu spät für den sofortigen Wiederaufstieg ins Oberhaus, er gelang im Jahr 2001. Anschließend schaffte Meyer den souveränen Klassenerhalt, nahm aber nach 23 Spieltagen in Abstiegsnöten seinen Hut, dem Vernehmen nach im Einverständnis aller Parteien. Zur Rückkehr kam es 2008 als Nachfolger von Jos Luhukay. Wie im Falle von Heynckes wurde das zweite Engagement von Meyer aber deutlich kürzer als das erste. Zwar gelang unter dem Trainer-Rückkehrer der Klassenerhalt in der Bundesliga, das aber denkbar knapp mit nur 31 Punkten. So bat Meyer trotz eines noch ein Jahr gültigen Vertrags um die Freistellung nach bloß 26 Pflichtspielen, also nur fünf mehr, als Heynckes in seinem zweiten Anlauf bei Borussia Mönchengladbach absolviert hat.

Lucien Favre

Sollte Favre also wie erwartet in Gladbach unterschreiben, müsste er dem Trend seiner beiden Vorgänger trotzen. Dafür spricht, dass er den Klub in einer vergleichsweise undramatischen Lage übernimmt. Die Borussia ist dieser Tage ein allemal gefestigter Bundesligist mit viel Potenzial in seiner Mannschaft. Als Trainer, der besonders für die Weiterentwicklung einer Mannschaft steht, sollte Favre gut passen. Allerdings gilt der Schweizer als bisweilen empfindlich, was Misstöne im Umfeld eines Klubs anbelangt. Sportdirektor Roland Virkus wird beweisen müssen, dass er sozusagen als Schutzschild fungieren kann, wie es einst Max Eberl tat. Als es mit dem langjährigen Gladbach-Boss nicht mehr klappte, sorgte Favre 2015 mit seinem Rücktritt für eine ziemliche Überraschung.

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