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·5. September 2024
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Zum ersten Mal seit über 40 Jahren qualifizierte sich Aston Villa als Vierter der vergangenen Premier-League-Saison wieder für die Teilnahme an der Königsklasse. Für die Fans des Traditionsvereins aus Birmingham ist das Grund genug, sich auf stimmungsgeladene Duelle mit der europäischen Elite im heimischen Villa Park zu freuen.
Doch auf die Vorfreude folgte jetzt die Ernüchterung. Am Mittwoch gab der Klub die Ticketpreise für die vier Heimspiele der Ligaphase gegen die durchaus attraktiven Gegner Bayern München, den FC Bologna, Juventus und Celtic FC bekannt. Diese liegen in den fünf verfügbaren Preiskategorien zwischen 85 und 97 Pfund für Erwachsene ohne Ermäßigungen. Und damit noch ein gutes Stück oberhalb des Preisniveaus in der Premier League, welches im europäischen Vergleich ohnehin schon an der Spitze der kostspieligsten Ticketpreise rangiert.
Bereits gegen Ende der vergangenen Saison forderte der Fan-Beirat „Aston Villa supporters‘ trust“ in Gesprächen mit Vereinsverantwortlichen, die Ticketpreise auf die Preiskategorie der teuersten Premier-League-Partien zu limitieren. Dass die Gespräche offensichtlich erfolglos blieben, nehmen die Fans nun frustriert zur Kenntnis. Der „supporter’s trust“ beklagt, dass ein Ticket in der günstigsten Preiskategorie bei einem Ligaspiel 55 Pfund kostet, während für das Duell mit Bayern München am 2. Oktober ganze 85 Pfund hingeblättert werden müssen. Ein Preisaufschlag von 55%.
Erst vor wenigen Tagen verkündete die UEFA die neue einheitliche Obergrenze von 60€ für ein Gästeticket in der Champions-League, welche in der kommenden Saison sogar auf 50€ reduziert werden soll. Die Entscheidung wurde in Medien und Fankreisen gleichermaßen wohlwollend aufgenommen, gingen ihr doch jahrelange und zähe Gespräche voraus, in denen sich Fangruppen vehement für bezahlbare Ticketpreise einsetzten und die Proteste teilweise bis in die Stadien trugen.
Angesichts dieser Entwicklungen werfen die Fans des siebenmaligen englischen Meisters ihrem Verein vor, den Bezug zur Realität verloren zu haben. Schließlich sind bei Weitem nicht alle Fans in der Lage, über 340 Pfund für die vier heimischen Europapokalnächte hinzublättern. Die ersten seit 1983. Auch wenn die Preise für die laufende Saison bereits fix sind – dass die UEFA auf Forderungen von Fangruppierungen reagiert, darf den „Villans“ Hoffnung für die Zukunft machen. Vielleicht dauert es ja bis zur nächsten Champions-League-Teilnahme nicht noch einmal 40 Jahre.
(Photo by IAN KINGTON/AFP via Getty Images)