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·8. September 2023

Fans des FSV Zwickau verhindern Einstieg eines Investors

Artikelbild:Fans des FSV Zwickau verhindern Einstieg eines Investors

Der FSV Zwickau gehört auch zu den Vereinen, die immer wieder Finanzprobleme plagen. Nach dem Abstieg aus der 3.Liga erhöhte sich der finanzielle Druck auf den Club und man verhandelte mit einem potentiellen Investor. Die Fans des FSV Zwickau haben es nun geschafft, dies zu verhindern.

Sieben Jahre lang spielte der FSV Zwickau in der 3.Liga. Immer wieder gab es finanzielle Schwierigkeiten, welche die Lizenz und die Zahlungsfähigkeit des Clubs bedrohten. Am Ende der letzten Saison, die parallel auch noch im sportlichen Abstieg endete, fehlten dem Verein Gelder in einer Höhe von gut einer halben Million Euro. Aus diesem Grund verhandelte man mit einem Investor. Nach Informationen des MDR ging es um eine Investition von 1,0 Mio. Euro für 10% der Anteile an der FSV Spielbetriebs GmbH. Investor war wohl Baris Günes, Berater von Trainer Ronny Thielemann und früherer Sportdirektor von Rot-Weiß Ahlen. Günes soll krasse personelle Entscheidungen und die Entlassung eines Vorstandsmitgliedes gefordert haben.


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Konsolidierung beim FSV Zwickau

Anfang Juni entschied sich der Verein aber ziemlich überraschend gegen den Einstieg eines Geldgebers. “Ja, wir waren mit einem potenziellen Investor in Verhandlungen”, teilte der Verein mit. “Unsere gemeinsame Zielsetzung ist es, die entstandene Finanzlücke zu schließen. Ebenso wollen wir uns wirtschaftlich konsolidieren und zukünftig nachhaltige sowie strukturelle Investitionen tätigen, die dem gesamten FSV Zwickau zu Gute kommt”. Zu den Gründen kommunizierte Zwickau, man sei “nach den Verhandlungen zu der Überzeugung gekommen, den wertebasierenden Weg mit großer Kraftanstrengung aller regionaler Partner, Sponsoren, Sympathisanten und einzigartigen Fans zu gehen”. Ein Sponsorenabend folgte und die Fans der Zwickauer riefen die Crowdfunding-Kampagne “Fußball gehört den Fans” ins Leben.

Fußball gehört den Fans

Ziel der Kampagne der Fans war es, den bewusst abgelehnten Einstieg des Investors zu kompensieren und eine Summe von einer halben Million Euro für den Verein zu sammeln. Auf der Homepage der Spendenaktion wird erklärt, wie das Konzept funktionieren soll und vor welchem Hintergrund man sich genau dafür entschieden hat. “Helft uns dabei, dass der Fußball auch in Zukunft den Fans gehört und lasst uns gemeinsam zeigen, dass der „letzte Ausweg“ nicht immer ein externer Investor sein muss. Weder in Zwickau, noch anderswo.”

Mithilfe des Geldes wollten die Fans IHREN Verein erhalten, ihm einen Startplatz zur Spielzeit 2023/24 in der Regionalliga Nordost sichern und in strukturelle Projekte investieren. Unterstützen konnte man entweder mit einem frei wählbaren Spendenbetrag oder durch den Kauf einer Prämie. Zum Beispiel konnte man Eintrittskarten für ein Kurvenchor-Konzert im Stadion erwerben, es konnten T-Shirts, Bücher und Schals gekauft werden, oder ein exklusives Training mit dem Cheftrainer gebucht werden. Die Spenden landeten auf einem Konto bei der Sparkasse Zwickau. Vier Tage vor dem Ende der Spendenaktion wurde die Zielmarke von 500.000 Euro durch fast 5.000 Unterstützer erreicht.

Crowdfounding ist ein Erfolg

Der Verein schrieb am 6. September 2023 über seine offiziellen Vereinskanäle: “Wir sind absolut überwältigt und dankbar, dass uns so ein riesiges Ausmaß an Hilfe hier in Zwickau erreicht. Mit den Spenden aus dem Crowdfunding wollen wir einen nachhaltigen Fortbestand des FSV Zwickau ermöglichen und zudem selbstständig und frei von zu uns konträren Investoren bleiben.” Weiter heißt es: “Die Aufbruchsstimmung im und um den Verein ist für uns schwer in Worte zu fassen. Alle, die mit anpacken oder angepackt haben, können mehr als stolz auf sich sein!”

Die Spenden-Kampagne verfolgt übrigens nachhaltige Ziele, denn es ist klar, dass so ein Projekt nicht kurzfristig wiederholt werden kann. Entscheidende Gremien sind deshalb mittlerweile mit Leuten besetzt, die teilweise aus der Fanszene kommen und die absolutes Vertrauen der Fans genießen. Finanzielle Vernunft und verantwortliche, nachhaltige Entscheidungen sollen deshalb vor dem zu schnellen und erzwungenen sportlichen Erfolg stehen: “Guten Gewissens können wir sagen, dass die aktuell in der Verantwortung stehenden Personen für einen ehrlichen und gesunden Fußball stehen und ein „Leben über den Verhältnissen“ versuchen werden zu unterbinden” heißt es von Seiten der Fans.

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