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·18. März 2023

Fankurven der Bundesliga: Welche Himmelsrichtung ist am beliebtesten?

Artikelbild:Fankurven der Bundesliga: Welche Himmelsrichtung ist am beliebtesten?

Die Fankurve ist das Herzstück eines jeden Fußballstadions. Während der Errichtung der Arenen wird festgelegt, auf welcher Seite sich die aktiven Fanszenen versammeln und ihre Mannschaft anfeuern sollen. fussball.news prüft in einem Vergleich, welche Himmelsrichtung in der Bundesliga am beliebtesten ist.

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Nahezu jedes Bundesligastadion verfügt über einen definierten Bereich, der lediglich über Stehplätze verfügt und Heimfans vorbehalten ist. Die einzige Ausnahme bildet das Olympiastadion, in dem Hertha BSC seine Heimspiele austrägt, denn dort werden die Sitze in der Fankurve nicht demontiert. Die aktiven Fanszenen versammeln sich hinter einem der beiden Tore, je nach Ausrichtung des Stadions feuern einige Gruppen ihre Mannschaft in der Nordkurve an, andere in der Süd-, Ost- oder Westkurve. Im nachfolgenden Abschnitt werden alle Fankurven der 18 Bundesligisten etwas näher beleuchtet.


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FC Bayern - Südkurve

Seit dem Umzug in die Allianz Arena genießt der FC Bayern bei gegnerischen Fans den unliebsamen Ruf, dass die Stimmung im Vergleich zu anderen Stadien mau ausfalle. Der Schickeria München ist dahingehend allerdings kein Vorwurf zu machen. Bei jedem Heimspiel versammelt sich die Gruppierung im Unterrang der Südkurve und leistet bis zum Schlusspfiff tatkräftige Unterstützung. Oftmals finden sich in der Südkurve jedoch die einzigen Fans, die singen und für Stimmung sorgen.

Borussia Dortmund - Südtribüne

Im Signal Iduna Park finden 81.365 Zuschauer Platz. Das Herzstück der Heimspielstätte von Borussia Dortmund ist die "Gelbe Wand". Die Südtribüne bietet rund 25.000 Stehplätze und ist damit die größte Stehplatztribüne Europas. Die Wucht, die von den BVB-Fans bei Heimspielen entwickeln wird, ist ein Argument, mit dem die Verantwortlichen versuchen, neue Spieler von einem Wechsel nach Dortmund zu überzeugen - was nicht zuletzt bei Erling Haaland funktioniert hat. "Die Gelbe Wand ist wirklich unglaublich und etwas, das man im Leben einmal als Augenzeuge erlebt haben muss. Ich werde nichts davon vergessen. Danke an alle", schrieb der Stürmer im vergangenen Jahr nach seinem Wechsel zu Manchester City auf Instagram.

1. FC Köln - Hans-Schäfer-Südkurve

Auch die aktive Fanszene des 1. FC Köln versammelt sich auf der Südtribüne des Rheinenergiestadions. Zur Saison 2018/19 wurde die Kurve offiziell in "Hans-Schäfer-Südkurve" umbenannt. Der einstige Offensivspieler war von 1948 bis 1966 für den 1. FC Köln aktiv, absolvierte über 460 Spiele für die Geißböcke und feierte nach dem WM-Triumph 1954 in den Jahren 1962 und 1964 den Gewinn der deutschen Meisterschaft.

SC Freiburg - Südkurve

Im Oktober 2021 durfte der SC Freiburg nach langer Wartezeit in das neue Europa-Park-Stadion umziehen. Das erste Bundesliga-Heimspiel in den neuen vier Wänden absolvierten die Breisgauer gegen RB Leipzig, nach 90 Minuten stand ein 1:1-Remis zu Buche. Die Heimfans versammeln sich in der Südkurve, in Anlehnung an das Vereinskürzel dienen die Blöcke "S", "C" und "F" als Anlaufstelle für die aktiven Szenen.

TSG Hoffenheim - Südkurve

Die Fanszene der TSG Hoffenheim genießt nicht den besten Ruf in der Bundesliga. Die PreZero Arena bietet Platz für 30.150 Zuschauer, nach Angaben von transfermarkt.de sind durchschnittlich 22.776 Fans anwesend - nur bei Union Berlin ist der Zuschauerschnitt aufgrund der kleineren Kapazität (22.012 Plätze) niedriger. Nichtsdestotrotz verfügt auch die TSG über eine Fankurve, die auf der Südtribüne angesiedelt ist.

RB Leipzig - Sektor B (Südtribüne)

Bei Heimspielen von RB Leipzig sorgt der Sektor B für die meiste Stimmung. Zu finden ist der Stehplatzblock an der Südseite der Red-Bull-Arena, in der durchschnittlich 45.404 Fans zugegen sind; im ligaweiten Ranking belegt RB damit den neunten Platz.

FC Schalke 04 - Nordkurve

Die Fans des FC Schalke 04 sind im Rennen um den Klassenerhalt ein großes Faustpfand. Beim 2:2-Remis gegen Borussia Dortmund am vergangenen Samstag stellten die Anhänger ihren hohen Stellenwert erneut unter Beweis. Insbesondere die Nordkurve, die 16.307 Stehplätze anbietet, erzeugt eine Atmosphäre, die eher dem Europapokal statt des Abstiegskampfes würdig ist.

Borussia Mönchengladbach - Nordkurve

Auch im Borussia-Park, der Heimstätte von Borussia Mönchengladbach, bildet die Nordkurve das Herzstück der aktiven Fanszene. Der gesamte Unterrang bietet Stehplätze für insgesamt 16.145 Fans, die ihre Mannschaft auch in der gegenwärtigen schwierigen Situation unterstützen. Überhaupt darf sich die Borussia über eine hohe Stadionauslastung freuen, durchschnittlich werden in dieser Saison 52.438 Zuschauer pro Heimspiel empfangen.

Bayer Leverkusen - Nordkurve12

Mit einer Kapazität von 30.210 Plätzen zählt die BayArena zu den kleineren Stadien der Bundesliga. Im Liga-Ranking belegt die Arena von Bayer Leverkusen den 14. Platz. Das wirkt sich auch auf die Anzahl der Stehplätze auf, die Platz für 4.500 Fans bieten. Die Nordkurve12 gibt dennoch ihr Bestes, um die Werkself anzufeuern.

VfL Wolfsburg - Nordkurve

Mit exakt 30.000 Plätzen ist die Volkswagen Arena das drittkleinste Stadion der Bundesliga. Die meiste Stimmung kommt ebenfalls aus der Nordkurve. Seit der vergangenen Saison intensiviert die aktive Fanszene ihre Bemühungen, die Stimmung besser zu koordinieren. Das soll sich in einer lauteren Kulisse niederschlagen, die sich auf den Rasen übertragen lassen soll.

FC Augsburg - Nordkurve

Auch die aktive Fanszene des FC Augsburg versammelt sich in der Nordkurve. Als zentrale Anlaufstelle gilt der Block M, der das Zentrum der Fantribüne bildet. Insgesamt finden 8.500 Fans Platz in der Kurve, um die Fuggerstädter in ihren Heimspielen anzupeitschen.

Union Berlin - Nordkurve

Das Stadion an der Alten Försterei ist mit einer Kapazität von 22.012 Plätzen das kleinste Bundesligastadion, dafür sind auf den Tribünen fast ausschließlich Stehplätze zu finden. Lediglich 3.167 Sitzplätze werden von Union Berlin angeboten, der Rest steht - und bildet mit den anderen Zuschauern eine eindrucksvolle Atmosphäre. Ein Großteil der Stimmung wird in Sektor 2 erzeugt, der an der Nordseite des Stadions liegt

VfB Stuttgart - Cannstatter Kurve (Nordseite)

Die Cannstatter Kurve ist das Herzstück der Mercedes-Benz Arena, in welcher der VfB Stuttgart seine Heimspiele austrägt. Über 8.100 Fans passen in den Stehplatzbereich, der im Herzschlagfinale der vergangenen Saison beim Kopftalltor von Wataru Endo zum 2:1 gegen den 1. FC Köln explodierte. Da die Cannstatter Kurve an der Nordseite des Stadions liegt, wird sie ebenfalls als Nordkurve eingeordnet.

Eintracht Frankfurt - Nordwestkurve

Der Deutsche Bank Park nimmt in diesem Ranking einen Sonderplatz ein, da sie zwei Himmelsrichtungen zuzuordnen ist. Bislang haben 7.000 Zuschauer Platz in der Nordwestkurve gefunden, im November verkündete Eintracht Frankfurt den Umbau des Oberrangs zu einem zusätzlichen Stehplatzbereich. Ab der kommenden Saison sollen 19.900 Stehplätze zur Verfügung stehen, um die ohnehin besondere Atmosphäre weiter zu fördern.

FSV Mainz 05 - Westtribüne

Auch die Mewa Arena des FSV Mainz 05 hat einen gewissen Sonderstatus. Es handelt sich um das einzige Bundesligastadion, das eine Fankurve im Westen anbietet. Die Lotto-Rheinland-Pfalz-Tribüne bietet Platz für 14.000 Zuschauer und gilt als Stimmungszentrum der 05er.

Werder Bremen - Ostkurve

Von den 42.100 Zuschauern, die maximal in das Weserstadion passen, hoffen zahlreiche Fans auf ein Ticket im Unterrang der Osttribüne. Die Ostkurve bildet das Herzstück der aktiven Fanszene von Werder Bremen, bis zu 10.600 Fans finden sich bei jedem Heimspiel im Stehplatzbereich wieder.

VfL Bochum - Ostkurve

Auch die Anhänger des VfL Bochum versammeln sich in der Ostkurve und feierten dort in der vergangenen Saison den Klassenerhalt in der Bundesliga. Zuletzt sorgten die Fans mit einem Schmähplakat gegen Ex-Trainer Thomas Reis für Aufsehen, im Saisonendspurt wird der Fokus allerdings darauf gelegt, die Mannschaft zu unterstützen und gemeinsam den erneuten Klassenerhalt zu erreichen.

Hertha BSC - Ostkurve

Dass im Olympiastadion keine Stehplätze existieren, ist für Fans von Hertha BSC ein großer Nachteil - und für den Verein vermutlich einer von zahlreichen Gründen für den geplanten Bau eines eigenen Stadions. Die Unterstützung für die Alte Dame ist trotzdem groß, die meiste Stimmung kommt aus der Ostkurve, in der sich die aktive Fanszene versammelt. In einem reinen Fußballstadion wäre die Atmosphäre vermutlich noch packender als im Olympiastadion, das Fans und Spieler mit einer Tartanbahn trennt. Bis ein neues Stadion errichtet wurde, dürften allerdings noch viele Jahre vergehen.

Nordkurven überwiegen

Im Liga-Vergleich hat sich die Nordkurve gegenüber den anderen Himmelsrichtungen durchgesetzt. Da die Frankfurter Fankurve als Nordwestkurve bezeichnet wird, geht an den Norden nur ein halber Punkt, insgesamt stehen aber 7,5 Zähler zu Buche. Demgegenüber existieren sechs Südkurven in der Bundesliga, die Westkurven erhalten wegen der Eintracht 1,5 Punkte und in der Ostkurve haben sich immerhin drei Fankurven versammelt. Schwerer zu beantworten ist indes die Frage, welche Kurve die beste Atmosphäre erzeugt - in diesem Punkt werden sich Fußballfans vermutlich aber niemals einig.

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