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·5. Juli 2022

Fan-Dialog beim FC Bayern: Kahn und Hainer verteidigen Katar-Sponsoring

Artikelbild:Fan-Dialog beim FC Bayern: Kahn und Hainer verteidigen Katar-Sponsoring

Nach der massiven Fan-Kritik am Katar-Sponsoring des FC Bayern haben die Verantwortlichen in München einen Dialog mit den eigenen Mitgliedern initiiert, um das Thema gemeinsam aufzuarbeiten. Vorstandsboss Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer haben diese Woche mit kritischen FCB-Anhängern diskutiert, an der Haltung der Bayern hat sich vorerst aber nichts geändert.

Auch wenn es nach dem JHV-Chaos im November 2021 deutlich ruhiger geworden ist, bleibt der Sponsoring-Deal zwischen Qatar Airways und dem FC Bayern weiterhin ein Streitthema beim deutschen Rekordmeister. Wegen der umstrittenen Menschenrechts-Situation im Gastgeberland der WM 2022 fordern viele Fans eine Beendigung der Geschäftsbeziehungen mit dem Wüstenstaat.


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Am gestrigen Montag fand in der Münchner Allianz Arena ein „Runder Tisch“ statt, bei dem sich Oliver Kahn und Herbert Hainer mit zwei kritischen Fan-Vertretern über das Katar-Sponsoring der Bayern ausgetauscht haben. Auch Hassan Al-Thawadi, Cheforganisator der WM 2022, sowie Stephen Cockburn, Leiter wirtschaftliche und soziale Gerechtigkeit bei Amnesty International, nahmen an der Diskussion teil.

„Man muss diesem Land eine Chance geben“

FCB-Präsident Hainer ist nach wie vor davon überzeugt, dass die Bayern mit ihrem Engagement vor Ort in der Lage sind etwas zu bewirken: „Nur durch Hinschauen und Dialog werden Verbesserungen angestoßen. Ich bin der festen Überzeugung, dass man diesem Land eine Chance geben muss!“, betonte der 68-Jährige.

Auch Kahn attestiert dem Land eine positive Entwicklung: „Seitdem der Fußball in Katar angekommen ist, bewegt sich einiges. Natürlich ist es noch nicht so, wie wir uns das alle vorstellen. Aber am Dialog geht kein Weg vorbei. Dann bin ich zutiefst überzeugt, dass sich Dinge verändern.“

Michael Ott und Robin Feinauer, zwei Bayern-Mitglieder und Katar-Kritiker, hingegen sehen weiterhin großen Handlungsbedarf: „Die Frage stellt sich, wie viele Menschen sterben müssen, bis das Ende des Reformprozesses erreicht ist“, erklärte Feinauer. Für Ott ist das Katar-Sponsoring nach wie vor untragbar: „Wenn da keine rote Linie erreicht ist für eine Werbepartnerschaft, wo gibt es dann überhaupt noch eine rote Linie für den FC Bayern?“

Vertraglich sind die Bayern noch bis Ende 2023 an Qatar Airways gebunden. Dem Vernehmen nach kassiert der FCB knapp 20 Millionen Euro pro Jahr von der staatlichen Fluggesellschaft. Ob der Sponsoring-Deal verlängert wird, wollen die Bayern-Bosse erst im kommenden Jahr entscheiden.

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