Treffpunkt Betze
·13. Juli 2025
Fabian Kunze: Wichtig, laut zu sein und voranzugehen

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·13. Juli 2025
Fabian Kunze wechselte erst vor wenigen Wochen ablösefrei vom Ligakonkurrenten Hannover 96 zum 1. FC Kaiserslautern. Der zweikampfstarke und erfahrene defensive Mittelfeldspieler soll für Stabilität im Spiel der Lautrer sorgen und die Lücke auf der Sechserposition schließen, die seit dem Abgang von Julian Niehues bestand.
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In seinen ersten Tagen in der Pfalz wusste die neue Nummer 6 des FCK gleich zu überzeugen und hinterließ einen guten Eindruck. Torsten Lieberknecht bezeichnete ihn jüngst gegenüber der „Rheinpfalz“ als „absoluten Gewinn, auf und auch neben dem Platz“. Nach dem öffentlichen Vormittagstraining am Mittwoch nahm sich der 27-Jährige Zeit für ein Interview mit unserer Redaktion.
Treffpunkt Betze: Hallo Fabian, du bist erst seit wenigen Wochen beim FCK. Wie waren die ersten Wochen für dich – auch abseits des Platzes? Hast du den Eindruck, mit dem Wechsel in die Pfalz die richtige Entscheidung getroffen zu haben?
Fabian Kunze: Abseits vom Platz haben wir uns schon gut eingelebt. Wir sind schon ein bisschen früher in der Umgebung angekommen und fühlen uns wohl. Auch in der Mannschaft lernt man sich von Tag zu Tag immer besser kennen, auch die einzelnen Charaktere. Bisher würde ich sagen, dass es die richtige Entscheidung war.
Treffpunkt Betze: Ihr habt bereits vier Testspiele absolviert, von denen ihr zwei gewinnen konntet und zwei verloren habt, wenngleich Ergebnisse in der Vorbereitung nicht immer das Wichtigste sind. Wie fällt dein Fazit zu den bisherigen Auftritten aus?
Fabian Kunze: Du hast es ja gesagt: Zwei gewonnen, zwei verloren. Natürlich will man grundsätzlich jedes Spiel gewinnen. Trotzdem geht es in den Testspielen vor allem darum, gemeinsam Abläufe einzustudieren. Die Mannschaft muss sich finden, und das steht in der Vorbereitung im Vordergrund.
Treffpunkt Betze: In den vergangenen drei Jahren warst du ein gesetzter Stammspieler bei Hannover 96. Dennoch hast du dich entschieden, eine neue Herausforderung zu suchen und deinen Vertrag nicht zu verlängern. Was waren die Gründe für diesen Wunsch nach einer Veränderung und deinen Wechsel zum FCK?
Fabian Kunze: Ich habe von Anfang an sehr gute Gespräche mit den Verantwortlichen geführt. Ich hatte schon damals immer Bock, hier als Gegner auf dem Betze vor dieser Kulisse zu spielen. Und natürlich ist es jetzt schöner, nicht ausgepfiffen zu werden. Ich freue mich darauf, nun für den FCK in diesem Stadion aufzulaufen.
Treffpunkt Betze: Du bist nicht nur im besten Fußballeralter, sondern bringst auch die Erfahrung von 107 Zweitliga- und 48 Bundesligaspielen mit. Erwartet das Trainerteam, dass du eine Führungsrolle übernimmst? Und was hat dir Torsten Lieberknecht bislang bezüglich deiner Rolle mitgegeben?
Fabian Kunze: Aufgrund meiner Erfahrung ist es für mich selbstverständlich, eine Führungsrolle auf und neben dem Platz zu übernehmen. Auf meiner Position ist es zudem wichtig, dass ich meine Mitspieler vor und hinter mir ordne, laut bin und
vorangehe. Ich glaube, jeder, der mich kennt oder weiß, wie ich spiele, wird das auch so sehen.
Treffpunkt Betze: Trainer haben bekanntlich ihre Vorlieben, was Spielsysteme betrifft. Welches bevorzugst du für deine Position? Spielst du lieber mit einem zweikampfstarken Partner Seite an Seite oder lieber als alleiniger Sechser?
Fabian Kunze: Das ist mir eigentlich grundsätzlich egal. Ich habe kein bevorzugtes Spielsystem und auch nicht die Rolle oder Position, die mir besser gefällt. Die Spielsysteme können heutzutage ja auch sehr schnell und mehrfach im Spiel gewechselt werden. Ich denke, dass beide Optionen ihre Vor- und Nachteile haben.
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Treffpunkt Betze: Und wenn du dein eigenes Stärkenprofil kurz und knapp beschreiben müsstest? Was sind deine drei größten Stärken als Fußballer?
Fabian Kunze: Wenn ich meine drei größten Stärken nennen müsste, würde ich sagen: Erstens bin ich nickelig, zweitens habe ich ein gutes Passspiel und drittens bin ich stark im Zweikampf.
Treffpunkt Betze: An dieser Stelle einmal eine persönliche Frage, denn die meisten Fans kennen Fabian Kunze wahrscheinlich noch nicht gut genug: Was zeichnet dich als Person aus?
Fabian Kunze: Privat bin ich eher entspannt und ruhig. Das unterscheidet mich von meinem Auftreten auf dem Platz. In meiner Freizeit gehe ich deshalb sehr gerne spazieren und bin allgemein gerne in der Natur.
Treffpunkt Betze: Aus heutiger Sicht hast du einen eher ungewöhnlichen Weg in den Profifußball eingeschlagen: Während viele Talente bereits im Kindesalter in Nachwuchsleistungszentren wechseln, hast du bis zu deinem 16. Lebensjahr in der Jugend des VfL Theesen gespielt. Erst dann folgte eine einjährige Zwischenstation bei der U17 von Schalke 04, ehe du nach Rödinghausen gingst, wo dir der finale Schritt zum Profi gelang. Gab es Momente, in denen du daran gezweifelt hast, deinen Traum vom Profifußballer zu verwirklichen?
Fabian Kunze: Dass ich daran gezweifelt hätte, würde ich vielleicht nicht unbedingt sagen, denn ich war schon immer von meinen Fähigkeiten überzeugt. Aber ich hatte es eigentlich schon abgeschrieben, das muss ich ehrlich sagen. Natürlich bin ich sehr froh, dass es so gekommen ist und mein Weg mich in den Profifußball geführt hat. Es gab allerdings Phasen, in denen ich nicht so richtig daran geglaubt habe. Nach dem Jahr auf Schalke hatte ich ehrlich gesagt auch keine Lust mehr. Umso mehr freut es mich aber, dass sich nach meiner Zeit auf Schalke dann alles so ergeben hat. Und ich glaube, bis jetzt läuft es ganz gut (lacht).
Treffpunkt Betze: Bis zu deinem Wechsel von Rödinghausen nach Bielefeld im Jahr 2019 hast du immer gemeinsam mit deinem Zwillingsbruder Lukas gespielt. Wie war es, gemeinsam mit seinem Bruder vom kleinen Jungen mit einem Traum bis zum Stammspieler in der Regionalliga heranzuwachsen? Und wie schwierig war es, als sich eure Wege dann erstmals trennten?
Fabian Kunze: Es war natürlich immer eine große Hilfe, Lukas an meiner Seite zu haben. Wir haben uns auf dem Platz sehr gut verstanden und kannten uns in- und auswendig. Das war etwas ganz Besonderes und eine schöne Zeit. Allerdings muss man auch sagen, dass wir uns nicht wirklich getrennt haben, als ich von Rödinghausen zu Arminia gewechselt bin. Wir haben trotzdem noch zusammen gewohnt. Wir hatten eine gemeinsame Wohnung in Bielefeld und haben uns daher noch oft gesehen, sodass sich für uns privat gar nicht so viel verändert hat. Hannover war jetzt dann die erste Station, an der wir uns getrennt haben. Dass das irgendwann passieren würde, war uns aber klar, da wir beide Profifußballer sind und nicht unsere gesamte Karriere lang für denselben Verein spielen können. Das ist aber auch okay so.
Treffpunkt Betze: Wir haben bereits über deine Zeit in Hannover gesprochen. Am ersten Spieltag gastiert der FCK bekanntlich bei deinem Ex-Verein, sodass es für dich zu einer schnellen Rückkehr nach Hannover kommt. Wie sehr freust du dich darauf, gleich am ersten Spieltag auf deine alten Kollegen zu treffen?
Fabian Kunze: Ich freue mich auf jeden Fall riesig darauf, dass es gleich am ersten Spieltag gegen Hannover geht. Wenn man darüber nachdenkt, ist es vielleicht ein bisschen kitschig, dass es für mich direkt zu diesem Duell kommt. Die Geschichte und diese Konstellation hätte man sich eigentlich nicht besser ausdenken können. Meine Vorfreude auf die neue Saison und insbesondere auf den ersten Spieltag ist deshalb besonders groß und ich kann es kaum erwarten.