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·16. Oktober 2023

Ex-Sportdirektor: Van Gaal brachte Bayern-Spieler zum Weinen

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Louis van Gaal war von 2009 bis 2011 Trainer des FC Bayern. Eine Zeit, die den Rekordmeister nachhaltig geprägt hat. An der Säbener Straße sorgte der Niederländer dabei nicht immer für strahlende Gesichter.

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Als damaliger Sportdirektor des FC Bayern war Christian Nerlinger an der Verpflichtung von Louis van Gaal beteiligt. "Wir sind im Privatflieger nach Amsterdam. Im Gespräch hat er dann erklärt, wie er arbeitet – auf eine Art und Weise, wo wir alle auf dem Rückweg wussten: Wenn wir ihn holen, wird sich sehr viel ändern beim FC Bayern. Das war uns – Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Karl Hopfner und mir – sofort klar", erinnert sich Nerlinger im Interview mit dem kicker zurück. "Wir holen einen Trainer, der bei Ajax Amsterdam und Barcelona auf dem höchstmöglichen Level den Fußball neu definiert hat – mit klaren Strukturen und einer klaren Philosophie."


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"Wenn es um sportliche Themen ging, wollte er das Sagen haben"

Hoeneß habe "gemerkt, dass der Verein genau das gebraucht hatte, er wollte sofort Nägel mit Köpfen machen", so Nerlinger. Als van Gaal beim FC Bayern dann loslegte, hatte er "immer höchste Wertschätzung gegenüber Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge, was sie geleistet haben, auch gegenüber des Vereins", erklärt der damalige Sportdirektor und führt aus: "Wenn es aber um sportliche Themen ging, wollte er das Sagen haben und hat nur Gesprächspartner akzeptiert, die an den Trainingseinheiten und Mannschaftssitzungen präsent waren, also unmittelbar im Thema waren."

"Es war so hart, dass der eine oder andere Spieler sogar geweint hat"

Vor allem legte van Gaal im Umgang mit seinen Spielern Wert auf Disziplin. Nerlinger erinnert sich: "Seine Analysen waren zwar respektvoll und nicht beleidigend, aber so hart, dass der eine oder andere Spieler sogar geweint hat. Defizite wurden schonungslos aufgezeigt, jeder Fehlpass wurde thematisiert – das führte dazu, dass wir einmal in Freiburg 63 Rückpässe gespielt haben, weil die Spieler Angst hatten, dass die Fehlpässe am nächsten Tag seziert werden." Van Gaal habe dann gesagt: "'Laufen ist für die Tiere. Wir müssen spielen, spielen, spielen.' Die Spieler wussten in allen Phasen stets, was zu tun war und hatten ein Handbuch von Prinzipien mitbekommen, um Situationen zu lösen. Van Gaal hat wie ein Künstler in eine Tonmasse gegriffen und etwas geformt. Das war sicher eine schwere, aber im Nachhinein gewiss sehr positive Zeit", so der Ex-Manager des Rekordmeisters.

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