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·17. August 2025
Ex-BVB-Spieler kämpft für Aufklärung über diese Krankheit

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·17. August 2025
Zuletzt wurde es etwas ruhiger um das Thema im deutschen Sport, dem sich der frühere Spieler von Borussia Dortmund, Martin Amedick, schon seit längerer Zeit gewidmet hat. Was nicht bedeutet, dass es nicht jederzeit präsent ist – nur entscheiden sich viele Betroffene weiterhin dafür, die Angelegenheit nicht publik zu machen.
Lediglich zwei Jahre seiner lange währenden Karriere im Profifußball verbrachte Martin Amedick beim BVB. Zwischen 2006 und 2008 war er ein Borusse, der es in dieser Zeit immerhin auf 38 Einsätze in der Bundesliga brachte, wenn auch eher als Ergänzungsspieler. Am Ende seiner Zeit in Dortmund wurde Martin Amedick Vize-Pokalsieger, als der BVB das Finale in Berlin mit 1:2 gegen den zur damaligen Zeit weit enteilten FC Bayern München verlor.
Gekommen war er zum BVB von Eintracht Braunschweig, weiter ging es für ihn dreieinhalb Jahre lang beim 1. FC Kaiserslautern, wo er sogar Kapitän der Pfälzer wurde. Eine kurze Leihe nach Frankfurt brachte ihm kaum Spielzeit ein, was auch daran lag, dass er wegen eines Erschöpfungssyndroms einige Zeit nicht zur Verfügung stand. Was tatsächlich hinter diesem Euphemismus steckte, darüber klärte Amedick die Öffentlichkeit recht früh nach dem Ende seiner Karriere 2014 auf.
Photo by Stuart Franklin/Getty Images
Erste Anzeichen einer Depression hatte der 1,94 Meter große Innenverteidiger bereits im Sommer 2010 gespürt, obwohl mit dem 1. FC Kaiserslautern da gerade der Wiederaufstieg in die Bundesliga gelungen war. Richtig deuten konnte er seine „innere Leere und Gefühllosigkeit“, wie er die Symptome beschreibt, aber erst später.
Anderthalb Jahre vergingen, in denen die Antriebslosigkeit sein größter Gegner war, gepaart mit großer Angst darum, ob er seine Karriere im Leistungssport würde fortsetzen können. Dann entschloss Amedick sich dazu, sich in Behandlung zu begeben, was glücklicherweise rasch für Besserung, gar für Symptomfreiheit sorgte. Medikamente in Kombination mit einer Psychotherapie schlugen bei ihm gut an.
Dass er diese Befreiung aber schon viel früher hätte erleben können, treibt ihn bis heute um. So ist Amedick mit Vorträgen zum Thema aktiv, die nicht nur, aber vor allem junge Sportler erreichen sollen. Gemeinsam mit Journalist Ronald Reng, der die Biografie des an den Folgen seiner Depression verstorbenen Nationaltorwarts Robert Enke verfasste, ist er immer wieder bei Veranstaltungen der Robert-Enke-Stiftung zu hören. Auf dass sowohl die Angst vor der Depression reduziert als auch das Wissen um die vergleichsweise unkomplizierten Behandlungswege transportiert werden.