Europa League Vorschau – Gruppe F: Arsenal, Frankfurt, Lüttich, Vitoria | OneFootball

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·12. September 2019

Europa League Vorschau – Gruppe F: Arsenal, Frankfurt, Lüttich, Vitoria

Artikelbild:Europa League Vorschau – Gruppe F: Arsenal, Frankfurt, Lüttich, Vitoria

Vorschau | Am 19. September startet die Gruppenphase der UEFA Europa League! 48 Mannschaften haben sich für diesen Wettbewerb qualifiziert, wieder einmal herrscht eine enorme Bandbreite, große Namen sind ebenso vertreten wie kleinere, unbekannte Teams, die den Reiz dieses Wettbewerbs ausmachen. Wir stellen alle 12 Gruppen detailliert vor!


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Gruppe F: Arsenal, Frankfurt, Lüttich, Vitoria SC

FC Arsenal

(Letzte Saison: Finale EL)

Gescheiterter Umweg

Nach dem Halbfinal-Aus in der ersten Europa-League-Saison seit 17 Jahren 2017/2018, sollte der dreifache Sieger des Wettbewerbs, Unai Emery, den stagnierenden FC Arsenal 2018/2019 über diesen Umweg wieder in die Champions League führen.

Die Gunners erreichten zwar das Finale, implodierten dort allerdings und scheiterte aufgrund der gewohnt löchrigen Defensive sowie dem einfallslosem Offensivspiel mit 1:4 an Chelsea. Da Arsenal auch in der Liga die Puste ausging, folgt 2019/2020 nun der dritte Anlauf in Folge, wobei man diesen Umweg zur Königsklasse am liebsten gar nicht mehr benötigen würde…

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Vielversprechender Sommer

In einem vielversprechenden Transfer-Sommer wurde der Kader signifikant aufgewertet. Der aus Preis-Leistungs-Sicht verständliche Abgang Aaron Ramseys (28; Juventus; ablösefrei) wird durch den spielstarken Dani Ceballos (22; Real Madrid, Leihe) sowie dem aufstrebenden Nachwuchstalent Joe Willock (20) abgefedert, systemtechnisch sogar optimiert. Zusammen mit dem stark aufspielendem Mattéo Guendouzi (20) und Lucas Torreira (23) ist man in der Schaltzentrale des 4-2-3-1/4-3-3 plötzlich sehr gut besetzt. Unsicherheitsfaktor Granit Xhaka (26), bei all seinen Stärken im Spielaufbau, dürfte beispielsweise schon bald um seinen Platz bangen.

Verstärkt wird die Befürchtung des Schweizers durch die Verpflichtung von “Übergangslösung” David Luiz (32). Der Brasilianer war im erfolglosen Rennen um einen Top-Innenverteidiger wie Dayot Upamecano nur Plan B, stellt allerdings eine Verstärkung zu Shkodran Mustafi (27) sowie eine weitere spielstarke Komponente im Aufbau dar. Sobald Rechtsverteidiger Hector Bellerin (24), Innenverteidiger Rob Holding (23) nach ihren Kreuzbandrissen sowie der neue Linksverteidiger Kieran Tierney (Hüftverletzung; 22; Celtic; etwa 25 Millionen Euro) wieder fit sind, könnte im Vergleich zum Finalauftritt gegen Chelsea bald eine komplett neue und damit bessere Viererkette auf dem Platz stehen.

Der Königstransfer des Sommers fand jedoch in der Offensive statt. Mit Nicolas Pépé (24; Lille; 80 Millionen Euro) steht Arsenal endlich eine torgefährliche Komponente auf dem Flügel zur Verfügung, die das zuweilen statische Offensivspiel um die Top-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang (30) und Alexandre Lacazette (28) deutlich dynamischer und facettenreicher macht.

Eine Frage der Priorität?

Obwohl die Defensive im Zentrum weiterhin suspekt ist, dürften sich die Chancen auf die Top-Four in der Premier League aufgrund der ebenfalls nicht zu leugnenden Probleme von Tottenham, Manchester United und Chelsea durchaus verbessert haben. Letzte Saison fehlte immerhin nur ein Zähler und das unter schlechteren Voraussetzungen.

Sollte sich die Mannschaft also wie erhofft steigern und der Kader weitestgehend von Verletzungen verschont bleiben, könnte Emery in der heißen Phase der Europa League vor einer entscheidenden Frage stehen. Schenkt er beiden Wettbewerben die gleiche Aufmerksamkeit und riskiert dabei, dass den Gunners erneut die Luft ausgeht, oder gibt er (im Idealfall der Premier League) den Vorrang, wenn die Ermüdungserscheinungen und Verletzungen sich häufen? Sich über den Umweg des europäische Wettbewerbs für die Champions League zu qualifizieren, hat sich in den letzten Jahren nämlich nicht gerade als “einfacher” erwiesen.

Einfach wird das in der Premier League sicherlich ebenfalls nicht, nichtsdestotrotz ist die Frage der Wettbewerbs-Priorisierung sicherlich eine, die man sich im Norden Londons herbeisehnt. Es würde bedeuten, dass man in der Liga endlich wieder einen Platz in den Top-Four beansprucht.

So sehr Emery gerne die Schmach des letztjährigen Final in “seinem” Wettbewerb vergessen machen würde, die Rückkehr in die Champions League bleibt das übergeordnete Saisonziel, egal wie.

Im Fokus: Reis Nelson

Unabhängig vom Saisonverlauf und so ernst Emery den Wettbewerb auch nimmt, bei über 50 Pflichtspielen werden die Gunners speziell in der Gruppenphase nicht drum herumkommen, des Öfteren zu Rotieren.

Spieler mit hohem Potential, die namhafte Konkurrenz haben, dürften folglich in der Europa League die Chance erhalten, sich auf gutem Niveau zu empfehlen. Das gilt in dieser Saison nicht nur für relativ unerfahrene Talente wie Joe Willock (20), Emile Smith Rowe (19), Bukayo Saka (18) oder Gabriel Martinelli (20), sondern auch für Reiss Nelson (19). Der Engländer zeigte während seiner Leihe bei der TSG Hoffenheim über welch großes Potential er verfügt, hatte aber mit Konstanz-Problemen zu kämpfen. Mit immer noch erst 19 Jahren ist das natürlich völlig normal.

Um sein großes Ziel, Stammspieler bei Arsenal zu sein, schon jetzt zu erfüllen, muss er sich dahingehend allerdings steigern. In der Europa League hat er nun die Chance, auf einer europäischen Bühne zu zeigen, dass er soweit ist und es die Verpflichtung eines namhaften Konkurrenten wie Nicolas Pépé aus seiner Sicht womöglich gar nicht gebraucht hätte.

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Prognose

Der FC Arsenal ist auch 2019/2020 einer der großen Favoriten auf den Titel. Die Gruppe sollte trotz den unangenehmen Auswärtsspielen in Frankfurt sowie Lüttich kein Problem darstellen. Bleibt der Kader der Gunners von schweren Verletzungen verschont, sollte das Halbfinale eigentlich Pflicht sein.

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