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VfL Osnabrück

·1. September 2025

Erste Runde gegen den SSV Jeddeloh II – Vorbericht für das Viertelfinale im Niedersachsenpokal

Artikelbild:Erste Runde gegen den SSV Jeddeloh II – Vorbericht für das Viertelfinale im Niedersachsenpokal

Am morgigen Dienstagabend trifft der VfL Osnabrück im Viertelfinale des Niedersachsenpokals auf den SSV Jeddeloh II. Beim aktuellen Spitzenreiter der Regionalliga Nord erwarten Spieler und Trainer des VfL eine schwierige Partie. Der Vorbericht.

Der Gegner Der Spiel- und Sportverein Jeddeloh II spielt mit seiner ersten Herrenmannschaft seit 2017 in der Regionalliga Nord. Bereits 2015 hätte man dank der Meisterschaft in der Oberliga Niedersachsen in die viertklassige Liga aufsteigen können, verzichtete damals aber noch auf Grund des finanziellen Risikos. Heimspielstätte des Vereins ist die HASKAMP-Arena, welche insgesamt 2.000 Zuschauern Platz bietet. In der Historie des Landespokals erreichte der SSV in der Saison 2017/18 das Finale, verlor dieses aber gegen den SV Drochtersen/Assel, bei denen Ex-VfL-Keeper Philipp Kühn im Tor stand, deutlich mit 1:5. Trotzdem qualifizierte man sich dank des Erreichens des Endspiels erstmals in der Vereinsgeschichte für den DFB-Pokal.


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Trainer bei den Blau-Weißen ist der in Osnabrück wohlbekannte Björn Lindemann. Von Juli 2009 bis August 2011 schnürte der offensive Mittelfeldspieler seine Schuhe für den VfL und erzielte in 65 Partien 13 Treffer und legte 19 weitere vor. Seinerzeit gelang ihm mit seinen Teamkollegen der Aufstieg in die 2. Bundesliga und das Erreichen des Viertelfinals im DFB-Pokal, wo man nur knapp mit 0:1 dem FC Schalke 04 unterlag. In einer turbulenten Karriere landete er gegen Ende auch beim SSV Jeddeloh II und lief für den Klub 19-mal in der Regionalliga Nord und eben einmal im DFB-Pokal auf. Seine Trainerkarriere begann der heute 41-Jährige beim VfL Münchehagen, bei dem er auch seine Spielerlaufbahn beendete. Nach zwei Jahren folgte er dann dem Ruf aus Jeddeloh II und übernahm für eine Saison das Traineramt beim SSV. Mit 48 Punkten landete man am Ende auf dem elften Tabellenplatz. Trotzdem trennten sich die Wege zwischen Trainer und Verein zunächst. Nachdem der Nachfolger Key Riebau nach 23 Spielen nur zwei Punkte vor der Abstiegszone lag, wurde dieser entlassen und Lindemann wieder als Cheftrainer eingestellt. Am Ende landete der SSV denkbar knapp nur einen Punkt vor dem direkten Abstiegsplatz und entging, durch den zeitgleichen Aufstieg von Hannover 96 II in die 3. Liga, auch der Relegation.

Im Sommer verstärkte sich der Verein mit insgesamt neun Spielern. Neben acht festen Neuzugängen mit unter anderem Moritz Onken und Pascal Steinwender vom BSV Kickers Emden und Tom Gaida vom VfB Oldenburg, lieh man auch Ibrahim Touray vom VfL Osnabrück aus. Der 19-jährige Innenverteidiger unterschrieb zuvor seinen ersten Profivertrag beim VfL und soll in Jeddeloh II nun seine ersten Erfahrungen im Herrenbereich sammeln. Fünf Kurzeinsätze feierte Touray in dieser Saison bereits und konnte zum Saisonauftakt im Derby gegen den VfB Oldenburg sogar den 1:3-Endstandstreffer beim Auswärtssieg seiner Mannschaft erzielen.

Die Ausgangslage Mit Sechs Siegen, einem Unentschieden und damit 19 Punkten thront Jeddeloh II momentan an der Spitze der Regionalliga Nord. Nur gegen den VfB Lübeck ließ die Mannschaft von Björn Lindemann beim 1:1-Remis in der vergangenen Woche bislang Punkte liegen. Mit 20 Toren und nur sechs Gegentreffern stellt man die zweitbeste Offensive sowie beste Defensive der Liga. Fünf Treffer konnte in dieser Spielzeit bereits Kasra Ghawilu erzielen und ist damit der Toptorschütze der Liga. Dicht gefolgt wird der 26-Jährige in der Torjägerstatistik von seinem Teamkollegen Simon Brinkmann, der bereits drei Treffer erzielen konnte. Der 24-Jährige konnte auch in der vergangenen Spielzeit mit 14 Toren seine Goalgetter-Qualitäten unter Beweis stellen und sich damit die interne Torjägerkanone beim SSV Jeddeloh II sichern.

Dass die Blau-Weißen so souverän in die Saison starten würden, war nach der Vorbereitung nicht abzusehen. Nach einem 6:0-Auftaktsieg gegen den Landesligisten SV Grün-Weiß Firrel folgte eine 1:4-Niederlage gegen den VfB Lübeck und ein 3:3-Unentschieden gegen die Zweitvertretung des SV Meppen. Der Klassenerhalt in der Regionalliga Nord konnte in der vergangenen Spielzeit auch erst am letzten Spieltag durch ein 0:0 gegen den SV Todesfelde gefeiert werden. Und auch Trainer Björn Lindemann schlug nach der abgelaufenen Saison im Interview mit dem Sportmagazin kicker Alarm: „Aktuell ist es hier Landesliga-Niveau. Ich war ja schon als Spieler hier. Die Trainingsbedingungen haben sich seitdem nicht verbessert. […] Der Verein muss aufwachen. Wir brauchen mehr Kompetenz beim SSV.“ Zurückgeworfen hatte den Verein auch ein Brand auf dem Vereinsgelände im September letzten Jahres, wodurch auch die Trainingsplätze der Herrenmannschaft betroffen waren. Der geforderte Turnaround scheint nun also zumindest sportlich geschafft. Und den beeindruckenden Lauf wollen die Blau-Weißen nun auch am Dienstag gegen die Osnabrücker fortsetzen.

Die Mannschaft von VfL-Cheftrainer Timo Schultz reist aber nicht mit weniger Selbstbewusstsein in die Gemeinde Edewecht. In drei von vier Spielen blieb der VfL in dieser Saison bereits ohne Gegentor und gewann die letzten beiden Partien verdient mit 2:0. Mit sieben Zählern stehen die Osnabrücker somit aktuell auf dem siebten Tabellenplatz in der 3. Liga. Neben einer stabilen Defensive, die sich unter anderem mit den wenigsten zugelassenen Torschüssen (40) stützt, sind die Lila-Weißen aber auch in der Offensive präsent. 72 Toraktionen erspielten sich die Osnabrücker in den ersten vier Partien, nur zwei andere Teams kamen öfter gefährlich vor den gegnerischen Kasten. Im Landespokal wollen die Lila-Weißen an diese Leistungen anknüpfen. Bereits fünfmal gewann der VfL den Wettbewerb und ist damit Rekordsieger. Zuletzt reckte man 2023 den Pokal in die Höhe. Dort schaltete man im Halbfinale eben jenen SSV Jeddeloh aus. Durch die die Treffer von Noel Niemann und Oliver Wähling schlug man die Blau-Weißen auswärts mit 2:0 und zog ins Endspiel gegen den SV Atlas Delmenhorst ein. Ein weiteres Mal im Landespokal traf man im August 2016 auf den SSV. Unter dem damaligen Chefcoach Joe Enochs setzte man sich mit 3:1 durch. Diese positive Serie soll aus Sicht des VfL am Dienstagabend also fortgesetzt werden. Der Einzug in den DFB-Pokal ist ein erklärtes Saisonziel, das im vergangenen Jahr durch die Finalniederlage verpasst wurde.

Stimmen zum Spiel Mittelstürmer Robin Meißner ist mit dem VfL noch ungeschlagen und möchte dies natürlich auch im Landespokal fortsetzen: „Wir können mit Selbstvertrauen aus den letzten beiden Spielen nach Jeddeloh fahren. Wir wollen natürlich wieder ein gutes Spiel machen, aber am Ende zählt nur das Weiterkommen, weil wir den Pokal auch gewinnen wollen.“

Ähnlich motiviert geht auch Cheftrainer Timo Schultz die Partie an. Dem 48-Jährigen sind aber auch die Stärken des Viertligisten bewusst. „Es ist für uns die Möglichkeit, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren und das wollen wir auch. Es ist die erste Runde und ein Topgegner mit dem Spitzenreiter der Regionalliga Nord. Wir wissen, dass uns ein enger Platz und ein hektisches Spiel erwarten wird. Es ist eine sehr gute Mannschaft, die sicherlich Selbstvertrauen hat und gut nach vorne spielen kann. Wir werden den Gegner auf jeden Fall sehr ernst nehmen.“

Nach dem 1:0-Sieg gegen den Bremer SV am vergangenen Samstag blickte Jeddelohs Stürmer Kasra Ghawilu zuversichtlich dem Pokalspiel entgegen. „Jetzt haben wir Dienstag hier noch ein Bonbonspiel gegen den VfL Osnabrück und da erwarten wir von jedem Einzelnen nochmal 120 Prozent. Da kann ich nur jedem raten, dass sie hierherkommen und sich das Feuerwerk anschauen.“

Liveticker Wie gewohnt ist das Spiel im Liveticker in der App und über die Website oder auf der Plattform X verfolgbar.


Text: Jendrik Greiwe Foto: Jonas Jürgens

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