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Antonia Hennigs·25. Dezember 2020
🤓 Erste Abrechnung: Das Weihnachtszeugnis der Bundesliga-Klubs

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Antonia Hennigs·25. Dezember 2020
Die erste Hälfte der Bundesliga-Saison ist zwar noch nicht ganz vorbei, da es jetzt in die kurze Winterpause geht, ziehen wir aber trotzdem ein Zwischenfazit. Genauer gesagt stellen wir kein Hinrunden-Zeugnis aus, sondern ein Weihnachtszeugnis. Diese Noten gab es für die Bundesliga-Klubs zum Fest:
Hier gibt es recht wenig Spielraum. Schalke hat noch keinen einzigen Sieg eingefahren und eine Tordifferenz von -28. Ganz abgesehen davon natürlich, dass bisher schon drei Trainer an der königsblauen Seitenlinie standen. Nummer vier folgt sobald.
Auch in Mainz sieht es nicht viel besser aus. Genauer gesagt nur zwei Punkte besser. Mit Jan-Moritz Lichte wackelt auch hier bereits der zweite Saison-Trainer und zuletzt wurde Sportvorstand Rouven Schröder gefeuert. Es kann eigentlich nur besser werden.
Eine bessere Bilanz kann Arminia Bielefeld vorweisen. Der Aufsteiger steht aktuell auf dem Relegationsrang und kann damit, gemessen an den allgemeinen Erwartungen zu Beginn der Saison, durchaus gut leben.
Nicht so wiederum der 1. FC Köln. Mit nur elf Punkten ist man beim FC überhaupt nicht zufrieden und ohne der kleinen Serie von sieben Punkten aus drei Spielen vor wenigen Wochen, würde der Stuhl von Markus Gisdol sicher auch mehr wackeln.
Eines der wenigen Erfolgserlebnisse der Hertha in der bisherigen Saison war der Derbysieg gegen Union. Nicht nur mit den enormen Summen, die in den Kader investiert wurden, im Hinterkopf, war das bisher gar nichts. Mit 13 Punkten aus 13 Spielen steht man nur zwei Plätze vor dem Relegationsrang.
Puh, der Werder-Sieg gegen Mainz 05 am letzten Spieltag vor Weihnachten war einer der ganz wichtigen Sorte. Vergleicht man die aktuelle Tabelle mit der der letzten Saison nach 13 Spieltagen, findet man bei Werder die exakt gleiche Punktzahl. Mehr als die Note 4 können wir dafür nicht geben.
Nach dem 4:1-Sieg gegen die Bayern am 2. Spieltag war die Motivation in Hoffenheim groß, so richtig anlaufen wollte es dann aber nicht. Top-Torjäger André Kramarić hatte lange mit einer Coronavirus-Infektion zu kämpfen und nur vier Siege aus 13 Spielen entsprechen nicht den Ansprüchen der TSG.
Heiko Herrlich wurde vor der Saison als einer der Kandidaten gehandelt, die schnell ihren Platz räumen müssen könnten. Das ist ausgeblieben und der FC Augsburg findet sich im soliden Tabellenmittelfeld wieder, was keine Weltsensation ist, aber völlig in Ordnung.
Ähnlich sieht es in Freiburg aus. Das Team von Christian Streich verbuchte bisher 17 Punkte und überzeugte vor allem in den Wochen vor Weihnachten. Bockstarke neun Punkte aus drei Spielen fuhr der Sportclub da ein und entgeht so einer schlechteren Note in unserem Zeugnis.
Welche Note kommt einem Unentschieden am nächsten? Wir finden, Note 3. Vor dem Sieg gegen Augsburg gewann die Eintracht neun Spiele in Folge nicht, sieben davon endeten in einem Remis. Dazu steht die SGE mit Platz neun auch noch auf dem Inbegriff der Tabellenmitte.
Die Fohlen blicken auf einen gar nicht zufrieden stellenden ersten Saison-Teil zurück. Nachdem man in der vergangenen Spielzeit die Champions League erreichte, reicht es aktuell nur für Platz acht. Gladbach bliebt bisher extrem hinter den Erwartungen zurück.
Eine der großen Überraschungen bisher kommt aus dem Schwabenland. Der VfB Stuttgart bereichert die Liga mit temporeichem Offensivfußball und steht völlig verdient auf einem guten Platz sieben der Tabelle. Gerne weiter so, dann reicht’s vielleicht auch noch für die Bestnote.
Und sogar noch ein bisschen besser machte es Union Berlin, die den ein oder anderen wesentlich größeren Klub schon gehörig ärgerten. Dass Union zu Weihnachten auf einem Europa League-Platz steht, hätte wohl nicht einmal Ritter Keule gedacht.
Trainer gefeuert, wenig Ausstrahlung auf dem Platz, acht Punkte hinter den Bayern und aktuell ganz andere Probleme als die Tabelle. Ein vernichtendes Weihnachtszeugnis, aber leider die Wahrheit. Sorry BVB.
Kann man mal so machen, VfL! Wer überwintert nicht gerne auf einem Champions League-Platz? Mit 24 Punkten stehen die Wölfe vor Borussia Dortmund und haben es sich allesamt verdient, sich in der Pause mal schön selbst auf die Schulter zu klopfen.
Vor allem der Gegentor-Wert der Sachsen ist beeindruckend. Nur neun (!) Mal musste Péter Gulácsi bisher hinter sich greifen und auch sonst machen die Nagelsmänner mal wieder ganz viel richtig. Allen voran natürlich Offensivungeheuer Angeliño.
Vielleicht der Gewinner der „kleinen Hinrunde“. Was das Team von Peter Bosz den Zuschauern bisher bot, war zum Großteil allerbeste Unterhaltung und vor allem erfolgreich. Fast wäre die Werkself sogar Weihnachtsmeister geworden, doch wie es immer so ist…
… hatten die Bayern da noch ein Wörtchen mitzureden. Am vergangenen Spieltag setzten die Münchner sich im Topspiel gegen Leverkusen in letzter Minute durch und überwintern nun an der Tabellenspitze. Aber tatsächlich mit „nur“ zwei Punkten Vorsprung. Auf ganzer Linie überzeugen konnte der Triple-Sieger nämlich nicht immer.