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·27. September 2023
Erst Blitzstart, dann Schlagabtausch! RB Leipzig zittert sich in Wiesbaden eine Runde weiter

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·27. September 2023
Die Pokal-Pflichtaufgabe in Wiesbaden hatte sich RB Leipzig vermutlich leichter vorgestellt. Doch Wehen hielt gut mit und lieferte sich bis zur letzten Minute einen Schlagabtausch mit den Bullen. Am Ende setzte sich der Favorit denkbar knapp mit 3:2 durch.
RB Leipzig hatte vom Anpfiff weg erwartungsgemäß viel Ballbesitz und ging mit dem ersten richtigen Angriff in Führung. Nach acht Minuten verlängerte Youssouf Poulsen eine Flanke von Christopher Lenz gefährlich aufs Tor, Florian Stritzel parierte, doch rechts im Strafraum stand Emil Forsberg goldrichtig und verwertete den Abstauber (8.). Nach 14 Minuten war erstmals Rückkehrer Peter Gulasci im Tor der Leipziger gefordert. Der Ungar gab nach fast zwölfmonatiger Zwangspause sein Comeback und parierte stark gegen Hyun-hu Lee – die erste richtige Torchance für den SVW, der sich nicht versteckte und durchaus auch mal den Weg nach vorne suchte.
Spielkontrolle und die Mehrzahl an Torchancen gehörten aber dem Gast, der kurz darauf in Persona Benjamin Sesko das 2:0 verpasste (16.). Besser machte es der slowenische Neuzugang zwei Minuten später, als er einen fehlerhaften Klärungsversuch von Marcus Mathisen dankend annahm und auf 2:0 erhöhe. RB Leipzig hatte damit früh alles unter Kontrolle, ließ Ball und Gegner laufen, ohne sich komplett zu verausgaben. So bot sich den 12.000 Fans in der BRIITA-Arena ein Pokalspiel ohne die ganz großen Highlights.
Aus dem Nichts gelang den Hausherren wenige Minuten vor der Pause der Anschlusstreffer: Auf Zuspiel von Martin Angha schüttelte Ivan Prtajin Nico Seiwald ab und hob die Kugel geschickt über Gulasci hinweg ins Tor (41.). Da Fabio Carvalho wenige Minuten später am stark regierenden Stritzel scheiterte, war zur Pause unerwartet Spannung in der Partie.
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)
Der Underdog witterten seine Chance und suchte nach dem Seitenwechsel beherzt die Zweikämpfe. Der wankelmütige Seiwald verlor die Kugel erneut vor dem eigenen Strafraum, konnte seinen Fehler aber wieder ausmerzen (56.). Trotz klaren spielerischen Vorteilen gingen die Bullen nicht aufs 3:1, machten dafür dem Gegner immer wieder Angebote. So auch in Minute 61: Kevin Kampl verlor die Kugel am eigenen Sechzehner und Wehen fuhr einen Konter, an dessen Ende Gulasci seine Mannschaft mit einem Blitzreflex gegen Prtajin vor dem Ausgleich bewahrte.
Nach einem Umschaltmoment blieb Emil Forsberg zunächst an Angha hängen, doch die Kugel landete beim links postierten Sesko, der trocken zum 3:1 verwandelte und damit seinen Doppelpack schnürte (70.). Die Vorentscheidung? Von wegen! Infolge eines Eckballs parierte Gulasci gegen Prtajin, dessen Nachschuss aus kürzester Distanz saß jedoch (73.) – der erneute Anschluss und auch für Prtajin der Doppelpack!
Sesko hätte mit dem Hattrick alles klarmachen können, doch der Offensivmann scheiterte an der Querlatte (80.). So stand das Spiel auch in der Schlussphase auf Messers Schneide. Und die Spannung war alles andere als Illusion: Wehen drückte auf den Ausgleich, scheiterte einmal erneut an Gulasci (88.) und in der Nachspielzeit am Außennetz (90.+2). Am Ende reichte es nicht. Leipzig kommt mit einem blauen Auge davon und steht in der zweiten Pokalrunde.
Wehen: Stritzel – Angha, Mockenhaupt, Mathisen, Vukotic – Goppel, Jacobsen, Fechner, Lee – Froese, Prtajin
Leipzig: Gulacsi – Henrichs, Klostermann, Lukeba, C. Lenz – Seiwald, Kampl, Fabio Carvalho, Forsberg – Poulsen, Sesko
Tore: 0:1 Emil Forsberg (8.), 0:2 Benjamin Sesko (18.), 1:2 Ivan Prtajin (41.), 1:3 Benjamin Sesko (70.), 2:3 Ivan Prtajin (73.)
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)