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·15. Mai 2021

"Epochales Missmanagement": Seifert erwartet neue ESL-Pläne

Artikelbild:"Epochales Missmanagement": Seifert erwartet neue ESL-Pläne

Knapp einen Monat ist es nun her, dass die Ankündigung der Gründung der European Super League durch zwölf Top-Klubs den europäischen Fußball in seinen Grundfesten erschütterte. Binnen weniger Tage erwies sich der neuartige Wettbewerb als Totgeburt. Christian Seifert glaubt aber nicht, dass das Thema nun dauerhaft erledigt ist.

"Für den Moment ist meine Einschätzung: abgeräumt in England und aufgrund großer ökonomischer Probleme vertagt in Italien und Spanien", so der DFL-Chef gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Seitens der beteiligten Vereine aus der Serie A (Juventus, AC Mailand und Inter Mailand) und La Liga (FC Barcelona, Atletico Madrid, Real Madrid) erwartet Seifert hingegen wohl neue Vorstöße in Richtung einer Super League.


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"Fast schon epochales Missmanagement"

"Insbesondere einige italienische und spanische Top-Klubs werden weiter damit liebäugeln, da das fast schon epochale Missmanagement dort zu katastrophalen finanziellen Situationen geführt hat, die wohl nur durch so eine einmalige Geldschwemme zu beheben wären", ätzt der 52-Jährige. Dabei glaubt Seifert, dass bereits die am 18. April vorgestellten Pläne durchaus umsetzbar gewesen wären. Die UEFA etwa sei davon überrumpelt worden.

"Dimension des Protests wurde komplett unterschätzt"

"Die Idee war generalstabsmäßig und sehr gut vorbereitet. Aber die europäische Sportkultur – insbesondere die englische und die deutsche – ist nicht zu vergleichen mit beispielsweise der amerikanischen", erklärt der Bundesliga-Boss. So seien die Verantwortlichen der Fehleinschätzung erlegen, "dass sie lediglich den Shitstorm ein paar Tage ertragen müssen – die Dimension des Protests wurde komplett unterschätzt".

Perez schätzt spanische Fußballkultur "überhaupt nicht"

Die Reaktion fiel bekanntlich besonders in England heftig aus, Proteste der Fans und negative Bescheide von Regierungsvertretern ließen die Pläne unter den sechs Premier-League-Klubs schnell einstürzen. Fest hält bis heute vor allem Real Madrid an den ESL-Plänen. Seifert hat für den Präsidenten der Königlichen eine besonders würzige Kritik übrig. Florentin Perez habe "damit zum Ausdruck gebracht hat, wie sehr er seine Liga und die Fußballkultur in Spanien schätzt: nämlich überhaupt nicht", so Seifert.

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