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·10. Juni 2025

England im Fokus: So schwer ist die DFB-Gruppe bei der U21-EM

Artikelbild:England im Fokus: So schwer ist die DFB-Gruppe bei der U21-EM

Die deutsche U21-Nationalmannschaft spielt bei der Europameisterschaft in der Slowakei in der Gruppe B gegen Slowenien, Tschechien und England. Es ist eine machbare, aber anspruchsvolle Gruppe mit Gegnern, die unangenehm sein können.

Der eigene Anspruch ist aber hoch. Slowenien und Tschechien will und muss man bezwingen. Gelingt das, dann gibt es am dritten Spieltag gegen England einen Showdown um den Gruppensieg. Davon ist zumindest auszugehen. Die Engländer sind definitiv das größte Kaliber, das auf die deutsche Auswahl von Trainer Antonio di Salvo wartet.


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Doch auch die anderen beiden Teams sind nicht zu unterschätzen. Wie stark ist die Gruppe der DFB-Auswahl? Und welche Stars spielen bei den anderen Mannschaften? Wir schauen uns die Gruppe B einmal genauer an – und zwar der Reihe nach, beginnend mit Auftaktgegner Slowenien.

Slowenien: Der klassische Außenseiter

Die slowenische U21-Nationalmannschaft lässt sich rein qualitativ nicht mit der deutschen oder der englischen vergleichen. Trotzdem hat sie Qualität, hat sich schließlich in einer Gruppe mit Frankreich, Bosnien, Zypern und Österreich durchgesetzt. Und das mit nur einer Niederlage in acht Partien. Slowenien ist ein Team, das nicht einfach zu bespielen ist, weil die Mannschaft mehrere Systeme beherrscht. Vorzugsweise wird aber in einem 4-2-3-1-System gespielt, quasi einem Standardsystem, für das nicht die ganz große Flexibilität notwendig ist.

Trainer Andrej Razdrh will mit seinem Team überraschen, setzt auf mannschaftliche Geschlossenheit. Das ist auch wichtig, denn die bekanntesten Spieler heißen Mitja Ilenic, Adrian Zeljkovic oder Svit Seslar. Und selbst diese werden nur den wirklichen Experten etwas sagen. Auf jenen Seslar sollte man aber aufpassen. Der Spielmacher, der bei Celje sein Geld verdient, ist jemand, der den Unterschied ausmachen kann. Ansonsten ist das Team ein laufstarkes, das in einigen Phasen des Spiels eher destruktiv auftreten und auf Konter spielen will. Ein Außenseiter eben.

Tschechien: Auf keinen Fall unterschätzen

Die tschechische Mannschaft ist, rein individuell betrachtet, schon ein etwas anderes Kaliber als Slowenien. Torhüter Lukas Hornicek spielt in Braga und ist sicher einer der interessanteren Keeper bei diesem Turnier. Der defensive Mittelfeldspieler Patrik Vydra von Sparta Prag ist zudem jemand, der Organisator, Taktgeber und Spielzerstörer in einem sein kann. Und offensiv gibt es gleich drei vielversprechende Akteure: Adam Karabec (HSV), Matej Sin (Banik Ostrau) und Mittelstürmer Daniel Fila (Venezia). Sie brauchen nicht viel, um Chancen zu kreieren und werden auf Fehler der DFB-Auswahl warten.

Tschechien hat übrigens nur zwei der letzten 13 U-21-Spiele verloren, einmal gegen Norwegen, einmal gegen Dänemark. Spanien trotzte man im März ein 2:2 ab, was ein sehr gutes Ergebnis darstellte. In der Qualifikation landete man hinter Dänemark, schlug dann aber Belgien in den Playoffs. Hier gewann Tschechien das Hinspiel mit 2:0, ehe ein 1:1 im Rückspiel die EM-Teilnahme besiegelte. Diese Ergebnisse zeigen bereits, dass man dieses Team auf gar keinen Fall unterschätzen sollte.

England: Der Konkurrent um Platz 1

Es muss der Anspruch von Deutschland und England sein, in einer solchen Gruppe um den ersten Platz zu konkurrieren. Und wenn alles normal läuft, dann wird das auch der Fall sein. Lee Carleys Three Lions haben nur eine Niederlage in zwölf Spielen kassiert, das war allerdings ein 3:5 gegen Frankreich. Ohnehin ist eine Diskrepanz zwischen der Offensive und der Defensive zu erkennen. Gegen Portugal gab es nämlich einen 4:2-Sieg im März. Heißt: In zwei Spielen der Engländer gab es ein Torverhältnis von 7:7. Und das, obwohl in der Abwehr mit Jarrell Quansah (Liverpool), Tino Livramento (Newcastle) und CL Egan-Riley (Burnley) eigentlich gute Spieler nominiert wurden.

Ganz grundsätzlich muss man konstatieren, dass England individuell einige sehr gute Spieler im Kader hat. Sei es Tottenhams Archie Gray, Elliot Anderson von Nottingham Forest oder Ethan Nwaneri von Arsenal: Der Kader hat einige Besonderheiten zu bieten. James McAtee von Manchester City, den Leverkusen und Stuttgart auf dem Zettel haben, wäre ebenfalls zu nennen. Jobe Bellingham ist auch nominiert, soll aber mit dem BVB die Klub-WM spielen. Das ist ein Rückschlag für die Engländer.

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Foto: IMAGO

Fußballerisch hat das Team einiges zu bieten. England ist spielstark, weiß, wie man sich in engen Räumen verhält, wie man wenig Platz für sich nutzt. Und wenn die Three Lions dann einmal wirklich Platz haben, dann geht es mit Omari Hutchinson und den angesprochenen Nwaneri und McAtee auch sofort rund. England hat weniger Kämpfer und Malocher als früher, dafür mehr Techniker, man kann auch sagen, mehr „Zocker“.

Interessant ist hierbei aber die Mischung. Ein Hayden Hackney von Middlesbrough zum Beispiel kann im Mittelfeld auch mal dazwischenhauen. Und Jay Stansfield, der bei Birmingham spielt, ist im Sturmzentrum schon eher der Typ Stoßstürmer, der mit Wucht durch den Strafraum pflügt. Dieser Variantenreichtum ist es, der England – trotz dem ein oder anderen Problem im defensiven Umschaltspiel – sehr gefährlich macht.

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