🔥 Endlich wieder Bundesliga: Deswegen wird die Rückrunde legendär | OneFootball

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Jan Schultz·15. Januar 2020

🔥 Endlich wieder Bundesliga: Deswegen wird die Rückrunde legendär

Artikelbild:🔥 Endlich wieder Bundesliga: Deswegen wird die Rückrunde legendär

Seid ihr auch so aufgeregt? Könnt ihr abends auch kaum einschlafen, weil die Vorfreude in eurer Brust heißer brennt als spanischer Sandstrand im Sommer an euren Füßen? Bohren sich eure von einer Gänsehaut aufgestellten Armhaare auch schon durch die dicksten Strickpullover? Dann geht es euch wie uns. Denn wir sind auch schon richtig heiß auf die Bundesliga-Rückrunde!

Natürlich sind wir das, schließlich geht es um DIE Bundesliga. Das höchste deutsche Kulturgut, noch vor Bier, Bratwurst und Goethe. Bekannt in aller Welt, voller Sehnsucht wird sie in den aktuell so tristen Wohnzimmern herbeigesehnt – um endlich wieder das langweilig schnöde TV-Programm bestehend aus Dschungelcamp, die Wollnys und The Big Bang Theory abzulösen.


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Am Freitag ist es endlich soweit. Nach dann exakt 26 Tagen, 37 Minuten und etwa 32 Sekunden rollt in der höchsten deutschen Spielklasse wieder der Ball. Dabei geht es direkt einmal mit einem Spiel weiter, das beispielhaft dafür steht, warum uns die beste Rückrunde seit Jahren erwartet. Und das, obwohl der FC Schalke 04 beteiligt ist.

Die Liga hat endlich das zurück, was sie jahrzehntelang ausgezeichnet hat: Ein packendes Titelrennen, in denen die Bayern auf dem Papier zwar am besten bestückt sind, auf dem Platz aber regelmäßig über ihre eigenen Füße stolpern. Dazu gesellen sich eben mehrere Vereine, die Kapital aus den Münchener Aussetzern schlagen wollen und auch können.

Eine dieser Mannschaften ist Borussia Mönchengladbach. Unter Neu-Trainer Marco Rose spielen die Fohlen mutigen und unterhaltsamen Offensivfußball. Mit ihrem Power-Ansatz hat die Borussia in der Hinrunde viele Teams bis an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gestresst – und dann mit ebenso feinen wie direkten Spielzügen niedergestreckt. Nichtsdestotrotz hat das Team noch Luft nach oben, sowohl im Pressing als auch beim Spiel gegen tief stehende Mannschaften. Das Beste liegt also noch vor den Fohlen.

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Ähnlich schaut es bei RasenBallsport Leipzig aus, das mit Julian Nagelsmann ebenfalls einen neuen Coach hat. Dessen Ideen griffen sofort, machten die ohnehin schon guten Sachsen noch besser und letztlich sogar zum Herbstmeister. Nach dem dritten Platz in der Vorsaison sowie der Finalniederlage im Pokal wirkt der ehrgeizige Klub nun reif für einen Titel. Ähnliches gilt natürlich auch für den offen darüber sprechenden BVB, der in der Rückrunde aber konstanter werden muss.

Und wer weiß: Dahinter könnte vielleicht sogar Schalke für eine Überraschung sorgen. Die Königsblauen reden zwar nicht von der Meisterschaft, könnten im Windschatten der Favoriten aber durchaus weiter Fahrt aufnehmen. David Wagner hat die Gelsenkirchener mit seinem mutigen und offensiv ausgerichteten Fußball jedenfalls in die richtige Spur geführt.

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So oder so könnte im Mai erstmals seit acht Jahren tatsächlich mal wieder ein anderer Verein die Meisterschale gen Himmel strecken. Noch wesentlich länger ist es indes her, dass Werder Bremen den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste. Tatsächlich passierte das bisher erst ein einziges Mal. 1980 war das, nur eine Saison später kehrten die Hanseaten zurück in die Bundesliga und verweilten dort.

Bis jetzt zumindest. Denn die Grün-Weißen entwickeln sich mehr und mehr zu einem zweiten HSV. Das schreiben wir ganz ohne Hohn, den hat sich Werder schließlich schon an 17 Spieltagen auf dem Rasen erspielt.

Nach vielen Jahren zwischen Mittelmaß und Abstiegskampf wurde vor dieser Spielzeit von einem internationalen Wettbewerb gesprochen. Tatsächlich droht Werder in der kommenden Spielzeit eine wenig spektakulär klingende Europa-Tour durch Heidenheim, Regensburg und Sandhausen. Martin Kind gefällt das gar nicht.

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Um ähnlich unterhaltsam wie der ewige und mittlerweile in der Zweitklassigkeit verschwundene Rivale zu sein, müssen sich Frank Baumann und Co. aber noch mächtig strecken. Auf der Agenda stünden dabei (zahlreiche) Trainerentlassungen, ein im Park verlorener Rucksack gefüllt mit Gehaltslisten und obendrein Fan-Artikel, auf denen Choreographien anderer Vereine abgefeiert werden. Zumindest die Klatschen gegen die Bayern sind schon mal da. Check.

Es wäre die Kirsche auf der Sahnetorte namens Abstiegskampf. Denn der ist auch ohne die vollständige HSV-isierung des Werderlandes schon jetzt wieder mächtig packend. Denn neben Bremen stehen auch Mainz, Eintracht Frankfurt und Hertha BSC schlechter da, als man sich das in den jeweiligen Vereinen gewünscht hat. Paderborn, Düsseldorf und Köln waren sowieso vom ersten Tag der Vorbereitung an auf den Abstiegskampf eingestellt und werden diesen bis zum endgültigen Abpfiff dieser Spielzeit annehmen.



Selbiges gilt trotz einer insgesamt überraschend starken Hinrunde auch für Augsburg und Union. Unter dem Strich muss also die Hälfte der Liga mit aller Macht darum kämpfen, auch in der nächsten Spielzeit noch erstklassig zu sein. Für wen das nicht vielversprechend, nach großem Kampf und wahren Emotionen klingt, der hat den Fußball tatsächlich nie geliebt!

Sowieso lebt nicht nur der Fußball im Allgemeinen, sondern ab dem 18. Januar auch die Bundesliga im Speziellen von Emotionen. Am stärksten zeigen sich diese in der Regel auf den Rängen, wenn mehrere tausend Anhänger gleichzeitig entweder ausgelassen jubeln oder eben doch schimpfen.

Schon seit Jahren tummeln sich auf den Rängen der Bundesliga-Klubs durchschnittlich mehr Fans als in jeder anderen Liga. Pyrotechnik ist dort zwar weiterhin ein ebenso umstrittenes wie sensibles Thema, lautstarke Gesänge und tolle Choreos begeistern uns aber Woche für Woche. Teilweise bieten uns die Anhänger regelrechte Inszenierungen, so etwa die Herthaner anlässlich des Mauerfalljubiläums.

Diese oscarwürdigen Darstellungen werden vor allem zu besonderen Anlässen oder speziellen Partien aufgeführt. Gut also, dass wir in dieser Spielzeit gefühlt mehr Derbys als je zuvor haben. In Berlin treffen Hertha und Union aufeinander, im Rheinland sind die Gladbacher, Kölner, Düsseldorfer und Leverkusener allesamt weit davon entfernt, Freunde zu sein.

Ähnliches gilt in Mainz und Frankfurt, wenngleich zumindest eine Seite nur bedingt von einem Derby sprechen würde. Und dann ist da natürlich auch noch die Mutter aller Derbys, der Klassiker zwischen Dortmund und Schalke.

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Wie ein Feuerwerk sprühen die Emotionen aber nicht nur aus den Anhängern auf den Rängen, manchmal sogar im wahrsten Sinne des Wortes, sondern mindestens auch aus einem Offiziellen, den die Liga wahrlich vermisst hat. Die Rede ist natürlich vom personifizierten Vulkan: Oliver Kahn.

Knapp elfeinhalb lange Jahre nach seinem Karriereende kehrt der Titan auf die Bundesliga-Bildfläche zurück. Endlich. Ein Mann, den man auf dem Rasen zum Wohle aller anderen Spieler, sowohl der gegnerischen als auch derer aus dem eigenen Team, der Schiedsrichter und sowieso allem, was sich bewegen kann, oftmals besser angekettet hätte. Ein Mann, der die Abteilung Attacke von Uli Hoeneß aus nächster Nähe erlebt hat und nun gewissermaßen in dessen Fußstapfen treten wird.

Ein solcher Mann, überall gleichermaßen geliebt wie gehasst, garantiert allein schon mehr Explosivität und Unterhaltung, als es Sylvester Stallone, Jason Statham und Arnold Schwarzenegger zusammen könnten. Also zur Seite, Expendables! Wir holen schon einmal das Popcorn. Denn mit Kahn an der Spitze wird diese Bundesliga-Rückrunde legendär!