Ende im Interview: "Können von einem großen Erfolg sprechen" | OneFootball

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liga3-online.de

·10. April 2024

Ende im Interview: "Können von einem großen Erfolg sprechen"

Artikelbild:Ende im Interview: "Können von einem großen Erfolg sprechen"

Im Interview mit liga3-online.de spricht Verls Trainer Alexander Ende über eine Saison zwischen Aufstiegsrennen und Abstiegskampf, die aktuelle Serie von fünf Partien ohne Niederlage, seine Trainerkarriere und das anstehende Spiel gegen Erzgebirge Aue.

"Muss dem Verein großen Respekt zollen"

liga3-online.de: Mit 43 Punkten rangiert der SC Verl im Niemandsland der Tabelle. Wie bewerten Sie die Tabellenlage, Herr Ende?


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Alexander Ende: Sehr positiv. Wenn der SC Verl als kleiner und vergleichsweise etatschwacher Verein nach einer schwierigen Anfangsphase nach dem 32. Spieltag so gut dasteht, können wir nur von einem großen Erfolg sprechen.

Sie sind also insgesamt zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Definitiv! Nach einem schwierigen Start haben wir uns bis auf einen Relegationsplatz vorgearbeitet – und das war alles andere als ein Zufallsprodukt. Wir haben stark performt. In der Rückrunde waren unsere Leistungen oftmals besser als die Ergebnisse. Ich möchte jetzt nicht rumjammern, aber in Spielen wie gegen 1860 München oder Lübeck dürfen wir keine Punkte liegen lassen. Dennoch sind wir froh, so viele Zähler Vorsprung auf die Abstiegszone zu haben.

Zuletzt blieb Verl fünfmal in Folge unbesiegt, dabei gab es vier Remis und unter anderem das spektakuläre 4:4 gegen den SV Sandhausen. Ihre Meinung zu den letzten Wochen – wäre auch da mehr drin gewesen?

Teilweise schon. Beim Sandhausen-Spiel wusste ich selber nicht, was ich fühlen soll. Wenn du nach 80 Minuten 3:2 führst, bist du normalerweise nicht mit einem 4:4 zufrieden. Aber zwischenzeitlich geraten wir in Rückstand und gleichen noch aus. Beide Trainer haben also ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Über alle anderen Spiele könnte ich auch noch viel erzählen, aber das lasse ich jetzt mal. Insgesamt ist es nicht selbstverständlich, in dieser Liga fünfmal in Folge ungeschlagen zu bleiben. Wir kommen unserem großen Ziel Klassenverbleib immer näher.

Wie Sie schon sagten: Der SC Verl gehört zu den kleinsten Klubs der 3. Liga. Macht es Sie umso stolzer, dass der Klassenverbleib schon jetzt beinahe gesichert ist?

Jedes Jahr in der 3. Liga ist ein Geschenk für den Klub. Aber wir verdienen uns dieses Geschenk auch kontinuierlich. Und ich muss dem Verein und den Verantwortlichen großen Respekt zollen. Wir halten nicht nur Jahr für Jahr die Klasse, sondern erarbeiten uns auch deutschlandweit Sympathien.

"Sind uns immer treu geblieben"

Zwischenzeitlich war Verl sogar den Aufstiegsrängen nahe. Was hat in der Phase gefehlt, um oben dranzubleiben?

Zum Start in die Rückserie hatten wir massive personelle Probleme. Hinzu kamen einige Abgänge. Wenn dich Leistungsträger wie Oliver Batista Meier verlassen, tut das weh. Auch die Effektivität hat gefehlt. Es hat ein paar Wochen gebraucht und in unseren Aufstellungen war viel Bewegung drin. Wir haben die Veränderungen dann aber gut kompensiert, unsere Philosophie nicht verlassen und sind uns immer treu geblieben.

Will Verl denn mittelfristig sogar die 2. Bundesliga anpeilen – oder lautet das Ziel grundsätzlich erst einmal immer Klassenverbleib in der 3. Liga?

Im Verein würde sich wahrscheinlich niemand dagegen wehren, wenn wir irgendwann wirklich oben angreifen würden. Da muss aber viel zusammenpassen. Dass wir auch diese Saison die Lizenz eingereicht haben, zeigt, dass die Bereitschaft da ist, ein solches Abenteuer einzugehen. Aber es ist absolut vermessen, bei der großen Konkurrenz und in der aktuellen Situation darüber zu reden, irgendwann gerne aufzusteigen.

Jetzt soll erst einmal der Klassenverbleib unter Dach und Fach gebracht werden. Am Samstag haben Sie mit Ihrem Team Erzgebirge Aue zu Gast. Wie gehen Sie die Partie an?

Aue ist ein Gegner, der zuletzt gut gepunktet und vermutlich den Aufstieg noch nicht abgehakt hat. Das Spiel wird eine hohe Hürde für uns, aber wir freuen uns darauf und wollen unsere Serie ohne Niederlage fortsetzen.

Für Sie ist der SC Verl nach Fortuna Köln erst die zweite Trainerstation bei einer Profimannschaft. Sehen Sie hier auch Ihre Zukunft – oder soll es irgendwann zurück in den Nachwuchsbereich gehen?

Bekanntlich sollte man niemals Nie sagen. Aber den Schritt raus aus dem Nachwuchsbereich habe ich bewusst gemacht. Nicht, weil mir die Arbeit mit Jugendteams nicht gefällt. Aber der Seniorenbereich bringt viele Vorteile mit sich. Die Zeit neben dem Fußballplatz ist lebendiger und geselliger. Du erhältst die Möglichkeit, mehr Zeit mit den Spielern zu verbringen und Gespräche zu führen. Mein Job hat viele verschiedene Facetten, die mir viel geben. Das habe ich bereits in der besonderen Zeit während Corona bei Fortuna Köln gemerkt.

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