EM-Vorschau zu Österreich: Schlüsselspielerinnen, Weg ins Finale, Turniergeschichte und mehr | OneFootball

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·1. Juli 2022

EM-Vorschau zu Österreich: Schlüsselspielerinnen, Weg ins Finale, Turniergeschichte und mehr

Artikelbild:EM-Vorschau zu Österreich: Schlüsselspielerinnen, Weg ins Finale, Turniergeschichte und mehr

Für Österreich ist die EM 2022 erst das zweite große Turnier in der Geschichte, nachdem sie bei der Europameisterschaft 2017 bis ins Halbfinale vorstießen. Ein Überraschungserfolg, der diesen Sommer wiederholt werden soll.

Österreich verfügt über einen stärkeren Kader als den vor fünf Jahren und hofft, in der schweren Gruppe erneut für eine Überraschung zu sorgen und seinen Außenseiterstatus zu nutzen.Hier findet ihr alles, was ihr über Österreich bei der EM 2022 wissen müsst.


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So lief die Qualifikation

Österreich belegte in seiner Qualifikationsgruppe hinter Frankreich den zweiten Platz und qualifizierte sich als eines der drei besten zweitplatzierten Teams für die EM 2022. Die Österreicherinnen haben in der Qualifikation nur ein einziges Mal verloren (0:3 gegen Les Bleus), sechs Spiele gewonnen und eins unentschieden gespielt.

Österreich hat in den acht Spielen 22 Tore erzielt - 14 davon bei den beiden deutlichen Siegen gegen Kasachstan. Die drei Gegentore bei der Niederlage gegen Frankreich waren die einzigen, die sie in der gesamten Qualifikation kassierten. Im November trennten sie sich von Frankreich mit einem 0:0-Unentschieden und sorgten so dafür, dass der Kampf um den ersten Platz in ihrer Gruppe bis zum vorletzten Spieltag andauerte.

Die Turniergeschichte

Österreich hat eine bemerkenswerte Bilanz bei großen Turnieren: Sie haben sich nur für ein einziges Turnier qualifiziert (EM 2017), sind dort aber bis ins Halbfinale vorgedrungen, haben Frankreich in der Gruppenphase ein Unentschieden abgetrotzt und im Viertelfinale Spanien ausgeschaltet.

  1. EM 1984: Nicht qualifiziert
  2. EM 1987: Nicht qualifiziert
  3. EM 1989: Nicht qualifiziert
  4. EM 1991: Nicht qualifiziert
  5. EM 1993: Nicht qualifiziert
  6. EM 1995: Nicht qualifiziert
  7. EM 1997: Nicht qualifiziert
  8. EM 2001: Nicht qualifiziert
  9. EM 2005: Nicht qualifiziert
  10. EM 2009: Nicht qualifiziert
  11. EM 2013: Nicht qualifiziert
  12. EM 2017: Halbfinale

Österreich hat sich noch nie für eine Weltmeisterschaft qualifiziert, hat aber die Chance, sich über die Playoffs für das Turnier 2023 zu qualifizieren.

  1. WM 1991: Nicht qualifiziert
  2. WM 1995: Nicht qualifiziert
  3. WM 1999: Nicht qualifiziert
  4. WM 2003: Nicht qualifiziert
  5. WM 2007: Nicht qualifiziert
  6. WM 2011: Nicht qualifiziert
  7. WM 2015: Nicht qualifiziert
  8. WM 2019: Nicht qualifiziert

Österreichs Schlüsselspielerinnen

Nicole Billa wird bei der Euro 2022 Österreichs wichtigste Offensivkraft sein. Die 26-Jährige war in den letzten drei Spielzeiten für Hoffenheim sehr erfolgreich und erzielte 53 Tore in 64 Ligaspielen.In der Saison 2020/21 holte sie sich mit 23 Toren die Torjägerkanone der Frauen-Bundesliga, obwohl Hoffenheim hinter Bayern München und Wolfsburg nur Dritter wurde. Für Österreich war Billa mit 43 Toren in 79 Länderspielen ebenso torgefährlich - mit sieben Treffern in der Qualifikation war sie für fast ein Drittel aller österreichischen Tore verantwortlich.

Auch Sarah Zadrazil wird in diesem Sommer eine Schlüsselrolle für Österreichs Hoffnungen spielen. Die Mittelfeldspielerin von Bayern München steht kurz vor der Marke von 100 Einsätzen für ihr Land und strahlt Ruhe und Gelassenheit am Ball aus. Sie ist für Österreichs Aufbauspiel die wichtigste Spielerin und gibt den Takt vor.

An ihrer Seite im Mittelfeld könnten Laura Feiersinger, die bei dem Sensationserfolg von 2017 eine tragende Rolle spielte, und Barbara Dunst spielen. Das Duo von Eintracht Frankfurt harmoniert sehr gut miteinander. Dunst ist außerdem diese Saison nochmal torgefährlicher geworden. Auf ihre Schüsse aus der Distanz gilt es zu achten.

Die Trainerin

Irene Fuhrmann ist seit 2020 Österreichs Nationaltrainerin, nachdem sie unter ihrem Vorgänger Dominik Thalhammer als Assistentin fungiert hatte. Fuhrmann vertrat Österreich 23 Mal in der A-Nationalmannschaft, bevor sie 2008 ihre Fußballschuhe an den Nagel hängte.

Nach ihrem Rücktritt wechselte sie in den Trainerstab der österreichischen Nationalmannschaft, wo sie zweimal als Assistenztrainerin der A-Nationalmannschaft und dazwischen sechs Jahre lang als Cheftrainerin der U19-Auswahl tätig war. Die 41-Jährige ist die erste Frau, die jemals eine österreichische A-Nationalmannschaft trainiert hat.

Gut zu wissen...

Der Cousin der österreichischen Innenverteidigerin Viktoria Schnaderbeck ist der ehemalige Verteidiger von Watford und Werder Bremen, Sebastian Prödl.

Prödl, der bis zu seinem Rücktritt in diesem Sommer auch als Innenverteidiger agierte, hat in seiner 15-jährigen Profikarriere 73 Länderspiele für Österreich absolviert - eine Zahl, die von Schnaderbecks aktueller Bilanz von 78 übertroffen wird.

Österreichs Spielplan in der Gruppenphase

England gegen Österreich

Datum und Uhrzeit: Mittwoch, 6. Juli, 21 UhrAustragungsort: Old TraffordÜbertragung: Das Spiel wird live in der ARD gezeigt. Zudem überträgt DAZN alle Spiele der EM.

Österreich gegen Nordirland

Datum und Uhrzeit: Montag, 11. Juli, 18 UhrAustragungsort: St. Mary'sÜbertragung: Das Spiel wird live im ZDF-Livestream gezeigt. Zudem überträgt DAZN alle Spiele der EM.

Österreich gegen Norwegen

Datum und Uhrzeit: Freitag, 15. Juli, 21 UhrAustragungsort: Amex-Stadion Übertragung: Das Spiel wird live in der ARD gezeigt. Zudem überträgt DAZN alle Spiele der EM.

Der Weg ins Finale

Da England und Norwegen ebenfalls in ihrer Gruppe sind, wird das Weiterkommen ins Viertelfinale für Österreich eine Herausforderung sein. Angesichts von Norwegens zuletzt schwankenden Leistungen ist es aber auch kein Ding der Unmöglichkeit.

Sollten sie die Gruppe gewinnen, wartet im Viertelfinale der Zweite aus der Todesgruppe - wahrscheinlich entweder Spanien, Deutschland oder Dänemark -, gefolgt von einem wahrscheinlichen Aufeinandertreffen mit dem Sieger der Gruppe C - vermutlich Schweden oder die Niederlande - im Halbfinale.

Sollte Österreich Gruppenzweiter werden, wartet im Viertelfinale der Sieger aus Gruppe B - wahrscheinlich Spanien oder Deutschland - und im Halbfinale entweder der Zweite der Gruppe C - immer noch wahrscheinlich Schweden oder die Niederlande - oder der Sieger der Gruppe D - wahrscheinlich Frankreich.

Der Kader

Torhüterinnen: Isabella Kresche (St. Pölten), Jasmin Pal (1. FC Köln), Manuela Zinsberger (Arsenal)

Verteidigerinnen: Celina Degen (FC Köln), Marina Georgieva (Sand), Verena Hanshaw (Eintracht Frankfurt), Katharina Naschenweng (Hoffenheim), Katharina Schiechtl (Werder Bremen), Viktoria Schnaderbeck (Arsenal), Carina Wenninger (Roma), Laura Wienroither (Arsenal)

Mittelfeldspielerinnen: Barbara Dunst (Eintracht Frankfurt), Jasmin Eder (St. Pölten), Laura Feiersinger (Eintracht Frankfurt), Julia Hickelsberger-Fuller (Hoffenheim), Marie-Therese Höbinger (Zürich), Maria Plattner (Turbine Potsdam), Sarah Puntigam (1. FC Köln), Sarah Zadrazil (FC Bayern)

Stürmerinnen: Nicole Billa (Hoffenheim), Stefanie Enzinger (St Pölten), Lisa Kolb (Freiburg), Lisa Makas (Austria Wien)

Auffällig ist die hohe Anzahl an Bundesliga-Legionärinnen im österreichischen Kader. Bis auf acht Spielerinnen sind alle bei einem deutschen Team aktiv.

Prognose: Aus in der Gruppenphase

Österreich war mit seinem bemerkenswerten Lauf ins Halbfinale das Überraschungsteam der EM 2017. Obwohl sie das Talent im Kader haben, um bei der EM 2022 erneut für Furore zu sorgen, lässt die Stärke der Gegner in ihrer Gruppe in Form von Gastgeber England und dem unberechenbaren Norwegen eine Wiederholung ihrer Heldentaten von vor fünf Jahren weniger plausibel erscheinen.

An einem guten Tag und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung können sie Norwegen allerdings schlagen, sodass Österreich prinzipiell auch der Einzug ins Viertelfinale zuzutrauen ist.

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