EM-Traum platzt in Verlängerung: Die DFB-Elf in der Einzelkritik | OneFootball

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·1. August 2022

EM-Traum platzt in Verlängerung: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Artikelbild:EM-Traum platzt in Verlängerung: Die DFB-Elf in der Einzelkritik

Deutschland ist im EM-Finale an Gastgeber England gescheitert. In einem ausgeglichenen Duell unterlag die DFB-Elf nach Verlängerung mit 1:2.

Die Highlights der Partie im Video

Merle Frohms (TW) - Bewertung 7/10

Merle Frohms / Mike Hewitt/GettyImages


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Die deutsche Schlussfrau war bei beiden Gegentreffern machtlos. Frohms agierte souverän und strahlte große Sicherheit aus. Mit ihrer unkonventionellen Fußparade gegen Toone (108.) unterstrich die Bald-Wolfsburgerin, dass sie sich auch in einem EM-Finale nicht aus der Ruhe bringen lässt.

Giulia Gwinn (RV) - 6/10

Giulia Gwinn / Maja Hitij/GettyImages

Die Münchnerin hatte Hemp auf ihrer rechten Seite gut im Griff, schaltete sich dafür aber nur selten in die Offensive ein. Zudem unterliefen Gwinn im Passspiel zu viele Fehler.

Kathrin Hendrich (IV) - 7/10

Kathrin Hendrich (links) / Mike Hewitt/GettyImages

Hendrich überzeugte durch enorme Präsenz und Zweikampfstärke. Die Wolfsburgerin schaltete sich im Spielaufbau immer wieder mit ein und drang mehrmals mit dem Ball am Fuß in die gegnerische Hälfte vor. Auch den deutschen Ausgleich leitete die 30-Jährige mit einem langen Ball auf die rechte Außenbahn ein. Zur Wahrheit gehört allerdings ebenso, dass Hendrich bei beiden Gegentreffern keine optimale Figur abgab. Beim 0:1 durch Kelly passte die Abstimmung mit Nebenfrau Hegering nicht, sodass die Engländerin in die Schnittstelle stoßen und allein auf Merle Frohms zulaufen konnte. Beim 1:2 misslang Hendrich ihre Klärungsaktion auf der Linie, Chloe Kelly bedankte sich und markierte den Siegtreffer.

Marina Hegering (IV) - 7/10

Marina Hegering / Shaun Botterill/GettyImages

Auch die andere deutsche Innenverteidigerin bot eine gute Partie. Hegering offenbarte zwar die ein oder andere Schwäche, die Mehrzahl der englischen Angriffe prallten jedoch an der aufmerksamen Wolfsburgerin in spe ab. Beim ersten Gegentreffer hob Hegering, die nach gut einhundert Minuten entkräftet ausgewechselt wurde, das Abseits auf.

Felicitas Rauch (LV) - 6/10

Felicitas Rauch / Maja Hitij/GettyImages

Rauch wirkte defensiv nicht ganz so gefestigt wie ihr Pendant Gwinn auf rechts, gravierende Fehler leistete sich die Wolfsburgerin jedoch nicht. Offensiv konnte Rauch auch mit ihren Standards keine entscheidenden Impulse setzen. Vor dem 0:1 spielte die 26-Jährige einen Fehlpass in der englischen Hälfte.

Lena Oberdorf (DM) - 7/10

Lena Oberdorf (rechts) / Michael Regan/GettyImages

An ihre überragende Leistung gegen Frankreich konnte Oberdorf zwar nicht anknüpfen, trotzdem erneut ein mehr als solider Auftritt der 20-Jährigen. Die Wolfsburgerin bestritt wie üblich die meisten Zweikämpfe im deutschen Team und verhinderte, dass die Engländerinnen zu ihrem gewohnten Spielfluss fanden. Zudem konnte Oberdorf im Vergleich zum Halbfinale ihr Passspiel verbessern.

Sara Däbritz (ZM) - 7/10

Sara Däbritz (rechts) / Maja Hitij/GettyImages

Die Europameisterin von 2013 zeigte ihre beste Turnierleistung. Däbritz strahlte im eng umkämpften Mittelfeld Sicherheit aus und riss das Spiel nach dem 0:1 Rückstand gemeinsam mit Magull an sich. Ihre Auswechslung nach 73 Minute kam deshalb ein wenig überraschend. In der 10. Minute hatte die gebürtige Oberpfälzerin aus zentraler Position die Führung auf dem Fuß, zielte aber genau auf den Kopf von Lucy Bronze.

Lina Magull (ZM) - 8/10

Lina Magull (rechts) / Michael Regan/GettyImages

Speziell in der zweiten Halbzeit war Magull die auffälligste Akteurin auf deutscher Seite. Ihr erster Schussversuch zischte noch knapp am Tor vorbei, der zweite klatsche an den Pfosten, ehe die Münchnerin den Ball beim dritten Mal zum 1:1-Ausgleich versenkte. Dass die wuselige Rechtsfüßerin zur Verlängerung rausmusste, bedeutete eine herbe Schwächung für die DFB-Elf.

Svenja Huth (RF) - 6/10

Svenja Huth / Soccrates Images/GettyImages

In Abwesenheit von Alexandra Popp führte Huth die deutsche Mannschaft als Kapitänin aufs Feld. Die 31-Jährige lief auf ihrem rechten Flügel rauf und runter, zeigte keinerlei Ermüdungserscheinungen, erzeugte allerdings auch wenig Gefahr. In Sachen Körpersprache ein absolutes Vorbild, strahlte die Wolfsburgerin genau den Siegeswillen aus, der der ein oder anderen Kollegin vielleicht fehlte.

Jule Brand (LF) - 6/10

Jule Brand (rechts) / Michael Regan/GettyImages

Der Bühl-Ersatz spielte diesmal nicht auf dem rechten, sondern auf dem linken Flügel. Brand musste schon zur Halbzeit Platz für Tabea Waßmuth Platz machen, obwohl sie im Vergleich zu ihren Offensivkolleginnen keineswegs abgefallen war. Viele gefährliche Aktionen waren der 19-Jährigen allerdings auch nicht gelungen. Eine Ausnahme bildete ihre schöne Hereingabe in 25. Minute, die zur Ecke geklärt wurde.

Lea Schüller (ST) - 5/10

Lea Schüller / Soccrates Images/GettyImages

Die frisch gebackene Fußballerin des Jahres rückte kurzfristig für Alexandra Popp in die Startelf, konnte die sechsfache Turniertorschützin jedoch nicht ersetzen. Schüller blieb ohne gefährlichen Abschluss, war kaum ins Angriffsspiel eingebunden und wurde nach knapp 70 Minuten ausgewechselt.

Einwechslungen

Tabea Waßmuth für Jule Brand (46.) - 6/10

Tabea Waßmuth (rechts) / Mike Hewitt/GettyImages

Die schnelle Wolfsburgerin übernahm zunächst Brands Rolle auf links, ehe sie nach Schüllers Auswechslung ins Zentrum rückte. Waßmuth bereitete das 1:1 durch Magull vor, wirkte insgesamt aber zu überhastet und nicht abgeklärt genug für ein EM-Finale. Kurz nach ihrer Einwechslung hatte sie die Führung auf dem Fuß, zielte aber direkt auf die englische Torhüterin Mary Earps. Davon abgesehen ohne gefährlichen Abschluss.

Nicole Anyomi für Schüller (67.) - 5/10

Nicole Anyomi (rechts) / Soccrates Images/GettyImages

Der Frankfurterin fehlte die Handlungsschnelligkeit für ein EM-Finale. Anyomi leistete sich viel zu viele Abspielfehler und wirkte in zahlreichen Situationen zu behäbig. Direkt nach ihrer Einwechslung zeigte sie sich auch in der Defensivarbeit unaufmerksam und ließ Chloe Kelly frei zum Schuss kommen (68.).

Sydney Lohmann für Däbritz (73.) - 6/10

Sydney Lohmann (links) / Robbie Jay Barratt - AMA/GettyImages

Die Dynamik der 22-Jährigen tat dem deutschen Spiel gut. Lohmann war mit einem beherzten Dribbling und Pre-Assist für Waßmuth maßgeblich am 1:1 beteiligt. In der Verlängerung setzte die Bayern-Akteurin Svenja Huth mit einem tollen Pass in Szene (97.). Ähnlich wie die Kapitänin stand auch der deutschen Nummer acht der Siegeswille ins Gesicht geschrieben.

Linda Dallmann für Magull (91.) - 5/10

Linda Dallmann (rechts) / Maja Hitij/GettyImages

Dallmann konnte nach ihrer Einwechslung keine Akzente setzen. Stattdessen unterlief ihr ein schlimmer Fehlpass (106.), den die Engländerin zum Glück nicht nutzen konnten.

Sara Doorsoun für Hegering (103.) - Ohne Bewertung

Sara Doorsoun (rechts) / Harriet Lander/GettyImages

Die Frankfurterin kam für die angeschlagene Hegering in die Partie, leistete sich keine Fehler, fiel aber auch nicht durch besonders gelungene Aktionen auf.

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