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·12. Juli 2025

EM-Debakel gegen Schweden: DFB-Frauen kassieren höchste Turnierniederlage

Artikelbild:EM-Debakel gegen Schweden: DFB-Frauen kassieren höchste Turnierniederlage

Es war ein Abend, der weh tat. Nicht, weil noch etwas auf dem Spiel stand – sondern weil die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der EM in Zürich eine historische Niederlage kassierte. 1:4 gegen Schweden. So hoch hatte Deutschland bei einer Europameisterschaft noch nie verloren.

Und es fing gar nicht schlecht an.

Schon nach 18 Sekunden kam Jule Brand zur ersten Chance, nachdem Klara Bühl von links geflankt hatte. Deutschland wirkte wach, mutig, angriffslustig. Die ersten 15 Minuten gehörten dem Team von Christian Wück. Jule Brand brachte das deutschecTeam folgerichtig mit 1:0 in Führung. Doch das Feuer verglühte schnell.


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Schweden stellte sich nicht hinten rein. Im Gegenteil. Die Skandinavierinnen spielten schnörkellos nach vorn, nutzten Räume eiskalt aus – und machten mit dem 1:1 das Spiel wieder offen. Spätestens ab diesem Moment wurde klar: Der Abend würde noch unangenehm werden.

Schweden erhöht auf 2:1

Wie so oft spielte schließlich auch das Pech eine Rolle. Beim 2:1 in der 25. Minute behaupteten sich die Schwedinnen zunächst entschlossen, aber regelkonform im Mittelfeld und schickten dann Smilla Holmberg auf der rechten Seite steil. Sie enteilte Sarai Linder, ließ auch Klara Bühl hinter sich und profitierte schließlich davon, dass der Ball beim erneuten Zusammenprall mit Linder unglücklich hoch ins Tor sprang.

Die Szene des Spiels folgte in der 31. Minute

Fridolina Rolfö schoss aufs deutsche Tor, Carlotta Wamser warf sich mit der Faust voran auf der Linie in den Ball. Die italienische Schiedsrichterin Silvia Gasperotti entschied sofort: Handspiel, Rote Karte, Elfmeter. Wamser schlich vom Platz, den Kopf gesenkt – das VAR-Check-Ergebnis: kein Abseits. Rolfö verwandelte sicher zum 3:1.

Während Wamser mit den Händen vorm Gesicht auf der Bank saß, rutschte das deutsche Team in eine Mischung aus Frust, Unterzahl und Orientierungslosigkeit. Wück sagte hinterher zwar, die Rote Karte sei spielentscheidend gewesen – doch so einfach war es nicht.

Die Probleme begannen früher

Nach dem starken Start fehlte Struktur, Kompaktheit, Zugriff. Der Spielaufbau wirkte fahrig, das Zentrum wurde zu leicht hergegeben, defensiv ließ man sich mehrfach ausspielen. Die Schwedinnen spielten abgeklärt, nutzten individuelle Fehler gnadenlos aus – wie beim vierten Treffer durch Stina Blackstenius nach der Pause.

Lösungen? Ja, aber sie sind unbequem

Das Team braucht klare Automatismen, mehr defensive Stabilität und vor allem eine bessere Reaktion auf Rückschläge. Denn in einem Spiel, das eigentlich bedeutungslos war – beide Teams standen schon im Viertelfinale – war die deutsche Leistung erschreckend uninspiriert.

Die höchste EM-Niederlage der DFB-Frauen kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der Neuaufbau eigentlich Fahrt aufnehmen sollte. Und so bleibt trotz Viertelfinaleinzug die Frage: Wohin steuert dieses Team?

Am Samstagabend jedenfalls war die Richtung klar – und sie zeigte nach unten.

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