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·20. Juli 2025
Elfer-Krimi in Unterzahl: Stimmen und Reaktionen zum DFB-Wahnsinn gegen Frankreich

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·20. Juli 2025
Schon nach 13. Minuten schien der EM-Traum der DFB-Frauen im Viertelfinale gegen Frankreich zu platzen. Kathy Hendrich, die gegen Les Bleus in die Startelf von Bundestrainer Christian Wück zurückkehrte, sah nach einer Tätlichkeit die Rote Karte, zudem gab es Elfmeter für Frankreich, den Grace Geyoro zur frühen Führung verwandelte.
Deutschland steckte jedoch nicht zurück und glich nach einer Ecke durch Sjoeke Nüsken aus. Die DFB-Frauen hätten im zweiten Durchgang sogar per Elfmeter in Führung gehen können, Nüsken verlor vom Punkt jedoch die Nerven. Das Team von Bundestrainer Wück ließ sich allerdings auch davon nicht aus der Ruhe bringen und verteidigte das 1:1 leidenschaftlich und konzentriert, bis es schließlich ins Elfmeterschießen ging, in dem Ann-Kathrin Berger zwei Elfmeter hielt und Deutschland somit eine Runde weiter brachte.
Christian Wück:"Ich bin fix und fertig. Allein, weil ich so viel gejubelt habe hier. Es war eine unfassbar kämpferische Leistung der deutschen Nationalmannschaft. Wenn man so einen Nackenschlag am Anfang bekommt, dann so durchhält, dann noch die Verlängerung. Ich bin unheimlich stolz.""Für uns war klar, dass wir nach der Roten Karte erst einmal sicher stehen müssen, dass wir das nächste Gegentor verhindern. Das war unsere Priorität Nummer eins, weil wir wussten, dass wir, wenn wir eine Standardsituation bekommen, die Qualität haben, Tore zu machen. Und genau das Gleiche haben wir in der Halbzeit gesagt: Dass wir sicher in unserem 4-4-1 stehen, immer wieder über Grenzen gehen müssen, kämpfen müssen, aggressiv gegen die Frau gehen müssen und es wird eine Standardsituation kommen…"... über die Rote Karte von Kathy Hendrich:"Ich möchte mich dazu nicht äußern."... über die angespannte personelle Situation vor dem Halbfinale gegen Spanien:"Wir müssen aus dem, was wir jetzt haben, das Beste machen. Ich kann jetzt schon versprechen, dass wir den Spaniern auch einen heißen Tanz liefern werden - genauso wie sie sich gegen uns mit allem wehren, was sie haben. Dann schauen wir, wer sich am Ende durchsetzt. Ich glaube, das gibt uns mental noch einmal einen Riesenpush. Die Mädels wollten unbedingt beweisen, was in ihnen steckt und dass wir solche Nackenschläge zurückstecken und da zurückkommen. Nochmal, ich bin unheimlich stolz."
Sjoeke Nüsken:"Mir fehlen wirklich die Worte. So ein Spiel habe ich noch nie mitgemacht. Wow! Es war ein Kampf, wir haben alles gegeben. Ich bin so unfassbar stolz auf dieses Team. Wir hätten es eher entscheiden können mit meinem Elfmeter, aber ich bin so dankbar, dass sich die Mannschaft aufgerafft hat. Was wir für eine Energieleistung gezeigt haben, ist unfassbar.""Wir wussten vorher, was wir draufhaben. Wir haben es jetzt allen gezeigt, was wir können. Wir wollen jetzt das Ding nach Hause holen. Wir sind ein so unheimlich geiles Team und ich glaube, dass wir es schaffen können."
Ann-Kathrin Berger:"Auf mich bin ich gar nicht so stolz. Ich bin auf die Mannschaft stolz. 100 oder 110 Minuten in Unterzahl auf dem Platz zu stehen, das ist wirklich eine krasse Arbeit, die die Mannschaft auf den Platz gebracht hat. Ich bin unfassbar stolz auf das Team. Ich habe einfach nur meinen Teil dazu beigetragen. Aber die Mannschaft hat die ganze Arbeit gemacht. Deshalb finde ich es auch schade, dass dann mir als Torhüterin applaudiert wird. Diese Laufbereitschaft gegen solch starke Franzosen, die anscheinend ja auch die Favoriten waren … ich habe einen Riesen-Respekt vor unserer Mannschaft."... über ihre Worte an die deutschen Elfmeterschützinnen:"Ihr könnt mich im Training schlagen, also könnt ihr gegen diese Torhüterin auch gewinnen."
Janina Minge:"Geisteskrank! Ich weiß gar nicht genau, wann wir die Rote Karte bekommen haben. Man hat über weite Strecken nicht gemerkt, dass wir eine weniger waren. Klar, wir standen nur hinten drin und haben die Bälle vorgehauen, aber wir hatten es super im Griff. Ich bin einfach unfassbar stolz auf uns. Wir haben so fest an uns geglaubt und wir wussten, dass wir es schaffen können. Und jetzt haben wir es geschafft.""Wir haben glaube ich fast alle einen Krampf bekommen. Wir sind alle unfassbar froh, dass wir es über die Zeit gebracht haben. Wir wussten, wir haben Anne (Ann-Katrin Berger, Anm.) im Tor. Wir ziehen das Elfmeterschießen auf unsere Seite. Deshalb war ab der Roten Karte das Ziel, ins Elfmeterschießen zu kommen."
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