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·1. September 2025
"Eine Schande": Erhitzte Gemüter nach VAR-Chaos in Spanien

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·1. September 2025
Auch lange nach dem VAR-Chaos blieben im Madrider Stadtteil Vallecas erhitzte Gemüter zurück. „Immer sind wir Kleinen die Leidtragenden, und die Mächtigen sind im Vorteil“, schimpfte Iñigo Pérez, Trainer des spanischen Erstligisten Rayo Vallecano. Kurz zuvor hatte seine Mannschaft dem großen Favoriten FC Barcelona mit einem 1:1 den perfekten Saisonstart versaut, Probleme mit dem Video-Assistenten hatten dem Trainer aber ordentlich die Laune verdorben. Denn die Technik hatte am Sonntagabend nur sporadisch funktioniert – und ausgerechnet nicht in dem Moment, in dem Barca ein Elfmeter zugesprochen worden war. Die Bilder vom vermeintlichen Foul an Lamine Yamal konnte sich Schiedsrichter Mateo Busquets nicht noch einmal anschauen.
„Jetzt gibt es keinen VAR? Das ist eine Schande, wir verlassen das Spielfeld“, hatte Pérez zunächst an der Seitenlinie getobt. Bereits vor Spielbeginn hatte Verwirrung geherrscht, der Anpfiff verzögerte sich. Das Spiel begann aufgrund von Kommunikationsstörungen zunächst ohne VAR, nach einigen Spielminuten schien das Problem dann behoben – bis zum Elfmeter kurz vor der Halbzeitpause. „Ich möchte mich für mein Verhalten an der Seitenlinie entschuldigen“, sagte Pérez mit etwas Abstand. Er habe sich „aufgeregt und die Beherrschung verloren, weil wir wissen müssen, ob es einen VAR gibt oder nicht – das beeinflusst die Spieler“. Schließlich sei es im Spiel „hin und her“ gegangen, die Teams seien von den Gegebenheiten rund um den VAR „willkürlich benachrichtigt worden“.
„Der VAR muss funktionieren“, stimmte ihm auch Trainerkollege Hansi Flick nach Ende des Spiels zu, blieb dabei aber deutlich gelassener: „Aber wir konnten nichts dagegen tun.“ Es sei nicht seine „Aufgabe, Vorschläge zu machen“, fügte der Deutsche hinzu, genauer äußerte er sich nicht. Und die Rayo-Spieler? Der Schiedsrichter habe ihm „gesagt, dass er seinen Fehler eingesteht, und das ehrt ihn“, behauptete Vallecano-Stürmer Isi Palazón im Anschluss an die Partie am DAZN-Mikrofon. „Ich könnte tausende Schimpfwörter sagen, aber er ist auch nur ein Mensch“, sagte der Stürmer: „Aber was für ein Zufall, dass sie sich immer gegen dieselben Teams irren.“
Foto © AFP/AFP/Pierre-Philippe MARCOU