MillernTon
·31. August 2025
„Ein Vollstrecker, kein Verwalter“

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·31. August 2025
Wie gut passt Martijn Kaars zum FC St. Pauli? Das Global Soccer Network, Alexander Blessin und der Neuzugang selbst geben Auskunft.(Titelfoto: Stefan Groenveld)
Nein, eine Trainingseinheit hatte Martijn Kaars noch nicht mit seinem neuen Team, ehe er bereits zu seinem ersten Einsatz für den FC St. Pauli kam. Und das dann auch gleich noch beim Derby. Dort konnte man schon ein wenig erahnen, welchen Wert der neue FCSP-Stürmer für das Team haben kann. Darüber klärte im Anschluss auch Alexander Blessin auf – und zusammen mit dem Global Soccer Network möchten wir noch einen etwas genaueren Blick auf die Fähigkeiten des Neuzugangs werfen.
Laut Global Soccer Network ist Martijn Kaars „primär zentraler Stürmer (Typ Pressingstürmer).“ Er arbeite am liebsten an der Abseitslinie, sucht Tiefenläufe hinter die Kette und initiiert das vordere Anlaufen. Einsetzbar sei er sowohl als einzige Spitze in einem 3-4-3 oder als Teil einer Doppelspitze, wenn ein physischer Wandspieler neben ihm steht.Alexander Blessin ergänzt sogar noch eine Position: „Martijn kann sogar auf der Zehn spielen, kann sich fallenlassen.“ Er könne auch auf der Außenposition spielen, doch primär „sehe ich ihn als zweiten Stürmer“, so der FCSP-Cheftrainer.
76 Spiele absolvierte Martijn Kaars seit Beginn der Saison 23/24, satte 44 Treffer erzielte er in dieser Zeit. Zum einen zeigen 76 Einsätze, dass Kaars nur selten verletzungsbedingt fehlt. Viel wichtiger aber: Der 26-jährige ist ziemlich gut in der Kernkompetenz eines Stürmers, dem Toreschießen. Das Global Soccer Network zählt die Abschlussfähigkeit zu den großen Stärken („Kaars ist ein zentraler Vollstrecker mit nachgewiesener Abschlussqualität“). Zudem sei er jemand, der Spielsituationen gut lesen könne, GSN zählt seine Antizipation ebenfalls zu seinen Stärken. Auch Blessin erklärt, dass Kaars ein smarter Spieler ist: Sein Anlaufverhalten sei „sehr intelligent“, zudem zeige er oft „clevere Tiefenläufe“.
Zwar waren es nur wenige Minuten, doch Martijn Kaars zeigte bereits im Rahmen der Stadtmeisterschaft eine seiner wichtigsten Qualitäten: Er ist ein schneller Spieler, sowohl im Kopf als auch mit den Beinen. Dabei ist es nicht zwingend die Endgeschwindigkeit, sondern laut GSN die Beschleunigung, die es ihm ermöglicht sich vom Gegner abzusetzen. In der Vorsaison setzte er als Stürmer Maßstäbe, die man sonst nur von einem gewissen Tim Kleindienst kennt: Er zog in der 2. Liga die meisten intensiven Läufe und Sprints aller Spieler an. Damit befindet er sich zwischen Mathias Pereira Lage, Danel Sinani und Andreas Hountondji in sehr guter Gesellschaft. Seine Laufstärke wird dem FC St. Pauli sowohl mit, aber vor allem gegen den Ball enorm weiterhelfen.
Luft nach oben gibt es bei Martijn Kaars aber auf jeden Fall auch noch, sonst wäre er aufgrund seiner Abschlussqualität und Laufstärke ganz sicher nicht beim FC St. Pauli gelandet. Kaars kann zwar auch auf der Zehn spielen und ist für Zweitligaverhältnisse technisch ansprechend versiert. In der Bundesliga dürfte das Kombinationsspiel jedoch eine Herausforderung für ihn werden, er ist laut Global Soccer Network in Sachen erster Kontakt und allgemein im Passspiel, besonders unter Druck, nicht immer ganz sauber. Da er aber viele gute Tiefenläufe zieht, ist die Spielweise, die ihm auf dem Platz am meisten entgegenkommt recht eindeutig: „Sein Profil zielt weniger auf kombinatives Festmachen, sondern auf Abschlussqualität nach schnellen, vertikalen Angriffen.“
Kaum neu beim FC St. Pauli, schon im Einsatz: Martijn Kaars wurde bei der Partie gegen den Hamburger SV eingewechselt. // (c) Stefan Groenveld
Laut Global Soccer Network sei Martijn Kaars ein Spieler, den „ein vertikal denkendes Team auf der letzten Linie braucht.“ Er bringe „Laufbereitschaft in die Tiefe, Abschluss aus einem Kontakt und ein ausgeprägtes Gefühl für zweite Bälle, sei ein Vollstrecker, kein Verwalter.“ Die Analyse von GSN betont zudem, dass „seine Intensität im Anlaufen und die Bereitschaft, Wege ohne Ball zu gehen“ gut zu Teams mit aggressiver, pressingorientierter Spielanlage passe.
Dem FC St. Pauli werde Kaars offensiv beim Umschalt- und Flankenspiel weiterhelfen. Wenn es gegen tieferstehende Mannschaften geht, dann könne er dem Team aber nicht ganz so gut helfen, so GSN. Sollte ihm „der Feinschliff beim ersten Kontakt und bei Ablagen gelingen“, dann könne er konstant zweistellige Scorer liefern. Doch selbst ohne die Weiterentwicklung sei er laut GSN „eine profilklare Rotations-Spitze mit verlässlichem Abschluss und hohem Arbeitspensum.“ Sein aktueller GSN-Index liegt bei 63,03 (leicht unterdurchschnittlicher Bundesligaspieler) – dieser kann potenziell auf 65,27 ansteigen (Bundesliga-Durchschnitt).
Und Martijn Kaars selbst? Der wirkte nach dem Derbysieg in der Mixed Zone nicht nur aufgrund des Ergebnisses und seines Debüts sehr zufrieden: „Es war ein Ziel und ein Traum von mir in die Bundesliga zu wechseln, hier spielen zu können. Ich musste warten auf den richtigen Plan, den richtigen Verein und ich glaube St. Pauli passt echt perfekt zu mir. Die Leute hier haben mich alle überzeugt, dass das der perfekte nächste Schritt ist. Ich bin sehr, sehr glücklich.“Angesprochen auf das noch fehlende Training beim FC St. Pauli war er sich ziemlich sicher, wie das zukünftige Zusammenspiel mit den neuen Teamkollegen nach gemeinsamen Trainingseinheiten aussehen wird: „Es wird nur besser.“ Beim FCSP freut man sich darauf!// Tim
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