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·30. September 2020

Ein Stadionbesuch während Corona – Wie ist das?

Artikelbild:Ein Stadionbesuch während Corona – Wie ist das?

In der PreZero-Arena ereignete sich am vergangen Sonntag eine Premiere: Der 4:1-Kracher gegen den Rekordmeister aus München stellte das erste Heimspiel unter Corona-Bedingungen mit Fans in Sinsheim dar. 6.030 Zuschauer waren in der Arena, die zu gewöhnlichen Zeiten das Fünffache fasst. Hoffenews-Redakteur Jakob war beim Fan-Comeback dabei und klärt für uns die wichtigsten Fragen.

Wie ist das…

…mit dem Ticketing: Die Karten wurden unter Dauerkartenbesitzern und Mitgliedern der TSG ausgelost. Man konnte sich im Vorhinein „bewerben“ und bekam am Dienstag mitgeteilt, ob dies erfolgreich war. Bis Freitag musste man die erfolgreiche Bewerbung gegenüber dem Verein verifizieren. Ein Ticket ist personalisiert. Jemandem Karten verschenken oder verkaufen ist daher nicht möglich.


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…mit der Vorbereitung: Mit dabei muss man nicht nur die ausgedruckten Tickets haben. Auch ein sogenanntes „Registrierungsformular“ muss ausgefüllt mitgebracht werden. Dieses bekommt man im Voraus zugeschickt, eingetragen werden müssen einfache persönliche Informationen. Auch ein gültiger Personalausweis, oder Reisepass muss in die Tasche, damit man sich beim Betreten des Stadions ausweisen kann. Last, but not least: Eine Mund-Nasen-Bedeckung muss selbstverständlich ebenfalls mitgenommen werden.

…mit der Anreise: Selten ließ es sich so entspannt am Spieltag über die A6 fahren, wie beim Heimspiel gegen die Bayern. Auch das Parken am Stadion war sehr entspannt, die gewohnten Kosten von fünf Euro blieben bestehen. Ins Stadion kommen, wie man Lust und Laune hat, ist allerdings nicht möglich. Auf der vereinseigenen Homepage der TSG sind Zeitfenster ausgeschrieben, in denen jeweilige Blöcke „reindürfen“. So werden unnötige Menschenmassen vorm Stadioneingang vermieden.

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…mit dem Betreten der Arena: Der Einlass läuft fast wie gewohnt. Sobald man sich anstellt, soll jedoch bestenfalls direkt der Mund-Nasenschutz angezogen werden. Die Security kontrolliert die Tickets, nimmt das Registrierungsformular entgegen und tastet dann – in diesen Zeiten natürlich mit Maske und Handschuhen – wie gewohnt ab.

…mit der Maskenpflicht: Solange man sich nicht an seinen Plätzen befindet, muss die Maske getragen werden. Sobald man allerdings sitzt, darf diese problemlos abgenommen werden. Auch Singen und Brüllen ist kein Problem.

…mit der Verpflegung: Die Essens- und Getränkestände haben regulär geöffnet und sind mit Vorrichtungen zum Abstandhalten versehen. Lediglich auf alkoholische Getränke muss in der Arena verzichtet werden.

…mit der Stadionshow: Diese lief beim Bayern-Spiel – bis auf den Verzicht auf die DJ-Ötzi-Version von „Sweet Caroline“ – wie gewohnt ab. Stadionsprecher Mike Diel war allerdings nicht am Spielfeldrand, sondern begleitete die Partie von der Haupttribüne aus.

…mit der Stimmung: Obwohl sich an „normalen“ Spieltagen fünfmal so viele Zuschauer in der Arena befinden, wurde es zwischenzeitlich freudig laut. Allerdings war hörbar, dass entsprechende Animateure in der Süd fehlten, weswegen fast kaum Fangesänge zu allen Besuchern durchdrangen, wodurch sich das Spiel immer wieder in „Stilleperioden“ befand. Im Vergleich zur bisherigen Geisterspiel-Atmosphäre fühlte es sich allerdings wieder wie ein richtiges Stadionerlebnis an.

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…mit dem Verlassen der Arena: Auch hierfür gab es für jeweilige Blocks verschiedene Zeit-Slots. So können manche Zuschauer nicht wie gewohnt direkt das Stadion verlassen, sondern müssen sich etwas gedulden, andere werden darum gebeten aus dem Stadion zu gehen.

…Stadionerlebnis insgesamt: Das lässt sich natürlich nur subjektiv beantworten. Doch gerade weil ich dem Stadionbesuch im Vorhinein sehr skeptisch gegenüberstand, war ich positiv überrascht. Selbstverständlich wird man zwangsweise immer wieder daran erinnert, in welchen Zeiten man sich gerade befindet. Doch Geduld mitbringen, Abstand halten und Maske tragen haben sich für mich schon ausreichend in den Alltag integriert, sodass ich auch diesen Besuch genießen konnte. Denn auch 6.000 können Lärm machen, auch mit Maske lässt sich ein Pausensnack holen und beim Jubeln kann man sich auch als Gemeinschaft fühlen, ohne seine Sitznachbarn abzuklatschen oder zu umarmen. Der vergangene Sonntag hat für mich gezeigt: Fußball mit Fans ist auch in Zeiten von Corona umsetzbar.

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