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·23. Januar 2021

Ein Sieg mit Signalwirkung: Borussia ist wieder da!

Artikelbild:Ein Sieg mit Signalwirkung: Borussia ist wieder da!

Die schlimme Serie gegen Dortmund wurde auf eine durchaus spektakuläre Art und Weise beendet und gleichzeitig hat dieser wichtige Sieg eine Signalwirkung: Borussia Mönchengladbach ist wieder da im Rennen um den begehrten vierten Tabellenplatz.

Dass sich die Gladbacher Borussen gegen den BVB eine Menge vorgenommen hatten, wurde schon nach 45 Sekunden deutlich, als Florian Neuhaus den vermeintlichen Führungstreffer erzielte. Der giftige Ballgewinn von Hofmann war bezeichnend für die Herangehensweise der Fohlen. Schade, dass es der VAR für nötig hielt, sich einzuschalten. Sicherlich kann man es nachvollziehen, dass der Schubser von Hofmann nach der x-ten Wiederholung als ahndungswürdig erachtet und der Treffer annulliert wurde. Dennoch kann es nicht Sinn der Sache sein, dass der VAR bei 50:50-Tatsachenentscheidungen eingreift und damit den Feldschiedsrichter zu einer Marionette degradiert.


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Unter dem Eindruck der Ereignisse von Stuttgart vor einer Woche war es verständlich, dass sich die Gladbacher über die Entscheidung aufregten. Doch sie blieben in der Spur, setzten Dortmund weiter unter Druck und gingen verdientermaßen in Führung – wieder mal nach einem ruhenden Ball. Zu diesem Zeitpunkt konnte man aufgrund des einseitigen Spielgeschehens noch nicht abschätzen, dass sich das 3-4-1-2, mit dem die Gladbacher etwas überraschend gestartet waren, als nicht sattelfest erwies.

Viel Einsatzwillen, aber auch ein ansprechendes fußballerisches Niveau

Erst als Dortmund aufwachte und plötzlich mit den schnellen Sancho & Co durch die Halbräume wirbelte, wurde einem gewahr, dass die Elf vom Niederrhein gewaltig in Trouble kommen könnte. Der BVB nutzte die Räume und drehte das Spiel durch zwei Treffer, bei denen die Gladbacher vergeblich versuchten, das schnelle vertikale Spiel der Dortmunder zu unterbinden. Marco Rose reagierte unmittelbar nach dem zweiten Gegentor und stellte auf ein 4-4-2 um, was wieder mehr Stabilität brachte.

In dieser neuen, gewohnten, Ausrichtung machten es die Gladbacher bis zum Schluss richtig gut. Sie kamen schnell zum Ausgleich – wieder nach einem Standard – und gestalteten das Spiel in der Folgezeit offen. Dortmund hatte zwar mehr Ballbesitz – was insbesondere nach dem frühen Treffer im zweiten Durchgang zum 3:2 durch Bensebaini zwangsläufig war. Doch die Fohlen arbeiteten nicht nur aufmerksam gegen den Ball, sie beschäftigten Dortmund auch. Das war letztlich der Schlüssel zum Erfolg. Gladbach ließ sich nur in wenigen Phasen komplett hinten reindrängen und schaffte es ansonsten, immer wieder mit Ballbesitzpassagen auf fußballerisch sehr ansprechendem Niveau die Kontrolle zu wahren.

Die Elf vom Niederrhein war an diesem Abend schlichtweg die bessere Borussia

Der vorentscheidende Treffer zum 4:2 durch Thuram fiel zwar wieder nach einer Standardsituation, aber keinesfalls aus heiterem Himmel. Dortmund hatte in der zweiten Halbzeit zwei ansprechende Chancen, wogegen der VfL neben den beiden Treffern durchaus in der Schlussphase noch das eine oder andere Kontertor hätte erzielen können. Unter dem Strich, so viel steht fest, ist der Sieg vollkommen verdient, weil die Elf vom Niederrhein an diesem Abend schlichtweg die bessere Borussia war.

Natürlich war es – wie schon gegen die Bayern – ein ungeheurer Kraftakt. Zum Ende einer englischen Woche mit über 120 fast sechs Kilometer mehr zurückzulegen als der Gegner, spricht für sich. Dass die eigentlich unersetzlichen Hofmann und Stindl sogar vergleichsweise früh ausgewechselt wurden und es trotzdem gereicht hat, ist ein weiterer erfreulicher Fingerzeig. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es nach der vollständigen Genesung von Zakaria und der Rückkehr von Thuram nun auch wieder mehr Variationsmöglichkeiten gibt.

Jetzt gilt es dranzubleiben und die Chance zu nutzen, die man sich selbst erarbeitet hat

Borussia hat durch diese Serie im Jahr 2021 – die ohne die geklauten zwei Punkte in Stuttgart sogar makellos wäre – den Anschluss in Richtung Platz 4 geschafft. Jetzt gilt es dranzubleiben und die Chance zu nutzen, die man sich selbst erarbeitet hat. Dass dies trotz der alles andere als angenehmen Nebengeräusche (Thuram, Embolo und die anhaltenden Spekulationen um die Zukunft von Marco Rose) möglich ist, hat der Sieg über Dortmund deutlich gemacht.


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