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·24. Januar 2025
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Der 1. FC Magdeburg geht als Tabellenzweiter in den 19. Spieltag - und dass, obwohl die Mannschaft von Christian Titz noch kein Heimspiel für sich entscheiden konnten. Am Freitagabend (18:30 Uhr) soll sich dieser Umstand in einem emotionalen Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig ändern. Und zur Abwechslung hatte sogar der Cheftrainer vorher auf die Tabelle geschaut.
Normalerweise ist Christian Titz dafür bekannt, dass er die Zweitliga-Tabelle beiseite legt. Von Spiel zu Spiel zu denken sei für den FCM-Coach nicht nur eine Phrase, sondern eine gelebte Tatsache. Nach dem Sieg in Elversberg war es aber auch um den 53-Jährigen geschehen. "Dieses Mal konnte ich der Tabelle nicht aus dem Weg gehen, weil mein Handy so voll mit Bildern war", schmunzelte Titz, der mit seiner Mannschaft auf den zweiten Rang geklettert war und entsprechende Nachrichten in Masse erhielt. Aber der Fußballlehrer blieb sich natürlich treu: "Trotzdem bleibt es dabei, dass wir eine lange Saison haben. Jeder will sie mit dem bestmöglichen Ergebnis abschließen."
Aus Magdeburger Sicht wäre der erste Heimsieg ein größerer Schritt dorthin. Zumal die Partie gegen Eintracht Braunschweig auf einer emotionalen Ebene stattfinden wird, die über das Sportliche hinausgeht. Nach dem tragischen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt wird der FCM in einem Sondertrikot auflaufen, das später zum Zwecke von Spendengelder versteigert wird. Dazu erhielten Betroffene freien Zugang zum Spiel. "Wollen gemeinsam mit den Menschen ein gutes Erlebnis haben", zeigte auch Titz seine Anteilnahme. "Das sind Dinge, die nicht einfach sind. Wir haben ein Gefühl der Trauer, wir versuchen zu unterstützen."
Rund 27.300 Zuschauer werden in Magdeburg erwartet, darunter auch 3.000 Fans aus Braunschweig. Für den BTSV wird es im sportlichen Sinne um die Existenz gehen, denn die Niedersachsen stehen weiter auf einem direkten Abstiegsplatz. "Da wird eine Mannschaft kommen, die ihrerseits unbedingt punkten will und muss. Sie werden alles reinwerfen", stellte sich Titz entsprechend ein. "Dieses Spiel wollen wir so gestalten, dass wir es für uns entscheiden können. Mit dieser Energie, die wir in den letzten Wochen drin hatten. Mit der Unterstützung der Fans, die dieses Stadion zum brodlen bringen werden."
Dazu wünschte sich Titz ein "gutes Zwischenmaß" zwischen Risiko und Ballbesitz seiner Mannschaft. Und wieder die Null auf der Magdeburger Seite, wenngleich die letzten beiden Partien jeweils mit einem 5:2-Ergebnis für Spektakel standen. "Es kann nicht mein Lieblingsergebnis werden, denn zwei Gegentore sind nicht mein Favorit", nahm Titz die Statistik augenzwinkernd zur Kenntnis. Ohne Herbert Bockhorn, Emir Kuhinja (beide Kreuzbandriss), Lubambo Musonda, Alexander Ahl-Holmström (beide Adduktorenverletzung), Samuel Loric (Außenbandriss) und Eldin Dzogovic (Blessur) wird Titz die Partie angehen.
In der Hoffnung, dass personell nichts mehr verletzungsbedingt passieren wird. "Wir wissen, dass wir gerade in der Innenverteidigung dünn besetzt sind. Wenn uns da viel passiert, haben wir kaum Reaktionsspielraum", so Titz. "Es wäre sehr ratsam, wenn wir da für jede Position einen Ersatz hätten. Wenn nicht, dann werden wir es aber wieder mit der Art lösen, wie wir es bisher gelöst haben. Mit internen Umstellungen." Ob der FCM noch einmal auf dem Transfermarkt reagieren wird, ist daher offen.