Effenberg kritisiert Nagelsmann: "Bei Hitzfeld und Heynckes nie gehört" | OneFootball

Für Stefan Effenberg kam das Aus von Julian Nagelsmann beim FC Bayern nicht völlig überraschend. Der Ex-Profi sah besonders das Auftreten des 35-Jährigen bei Pressekonferenzen kritisch.

Die Verantwortlichen des FC Bayern sahen sich dazu gezwungen, Julian Nagelsmann mit sofortiger Wirkung freizustellen und Thomas Tuchel das Amt des Cheftrainers anzuvertrauen. Der 49-Jährige soll im besten Fall das Triple gewinnen, möglich erscheint die Wiederholung des 2013 und 2020 erreichten Kunststücks allemal. Ein überwiegender Teil der Fans hatte Nagelsmann diese Errungenschaft ebenfalls zugetraut, laut Stefan Effenberg war der Trainerwechsel aber keine große Überraschung.

Effenberg kritisiert "Baustellen drumherum"

"Wenn man ganz tief in die Analyse geht, kam das nicht für mich aus dem heiteren Himmel", sagte der Ex-Profi im Sport1-Doppelpass. Neben der Entwicklung im sportlichen Bereich habe es "Baustellen drumherum" gegeben, die Nagelsmann den Job gekostet hätten. Bei den regelmäßigen Pressekonferenzen habe er sich etwa "zu Themen geäußert, wo man gesagt hat, das ist nicht die Aufgabe eines Trainers des FC Bayern", kritisierte Effenberg, "das habe ich bei Ottmar Hitzfeld nie gehört, das habe ich bei Jupp Heynckes nie gehört". Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass sich Vorstandschef Oliver Kahn und Vereinspräsident Herbert Hainer in der vergangenen Saison selten zu Themen abseits des Rasens äußerten und Nagelsmann häufig alleine ließen.

"Wenn er sich reflektiert..."

Dennoch sei er von den Qualitäten des nun Ex-Bayern-Trainers überzeugt, betonte Effenberg: "Wenn er sich reflektiert, wird das in Zukunft ein ganz großartiger Trainer werden." Und vielleicht wird in ferner Zukunft der Wunsch einiger Fans erfüllt, dass Nagelsmann wie Heynckes ein erfolgreiches Comeback in München feiert. Der 77-Jährige wurde im Oktober 1991 entlassen und gewann knapp 22 Jahre später das Triple.