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·23. April 2024
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·23. April 2024
Der Transfer von Ryan Gravenberch hat sich aus Bayern-Perspektive sicherlich gelohnt. Zwar kam der junge Niederländer in München kaum zum Zuge, jedoch hat der FCB mehr als 20 Millionen Euro Gewinn gemacht. Für satte 40 Millionen Euro sicherte sich der FC Liverpool die Dienste des 21-Jährigen, der die Münchner ein Jahr zuvor nur 18,5 Millionen Euro gekostet hatte.Ein Deal, der gewiss einige Risiken, aber auch Chancen für die Reds bereithielt. Immerhin hat Gravenberch bereits zu Ajax-Zeiten bewiesen, dass er ein herausragendes Talent ist. Der Mittelfeldspieler vereint Größe und Dynamik mit einer erstaunlichen Technik. Lediglich an Spielpraxis und Selbstvertrauen mangelte es nach einem Jahr Ersatzbank bei den Bayern.Dementsprechend hegte Jürgen Klopp auch den klaren Plan, behutsam mit seinem Schützling umzugehen und diesen Schritt für Schritt heranzuführen. Zunächst schien dieses Unterfangen aufzugehen. Gravenberch wurde von Woche zu Woche stabiler und zeigte insbesondere in der Europa League starke Leistungen.
Gegen Ende der Hinrunde geriet seine Entwicklung jedoch schon ins Stocken und auch im Kalenderjahr 2024 findet er sich häufiger auf der Ersatzbank wieder, als er sich das wahrscheinlich vorgestellt hätte. Anfang März kam dann auch noch eine Sprunggelenksverletzung dazu, die Gravenberch ein paar Wochen kostete. Ein Meilenstein gelang dem Youngster dann aber am vergangenen Sonntag, als er beim 3:1-Sieg gegen Fulham sein erstes Premier-League-Tor erzielte. Im Vergleich zu seiner Bayern-Zeit kommt Gravenberch definitiv häufiger zum Einsatz. Rund 1700 Pflichtspielminuten sind ein Anfang, selbst wenn er in der Liga lediglich in 37 Prozent der Spiele zum Einsatz kam.
Problematisch ist für den Niederländer, dass der FC Liverpool mit Alexis McAllister und Dominik Szoboszlai zwei Mittelfeldspieler besitzt, die aktuell vor Gravenberch rangieren und wohl auch in den kommenden Jahren zu den festen Größen im Verein zählen werden. Gravenberch wird trotz allem den Kampf annehmen müssen und hat aufgrund der Vielzahl an Spielen auch eine gute Chance, ausreichend Einsatzzeiten zu generieren. Inwiefern der Trainerwechsel im Sommer von Jürgen Klopp zu einem noch unbekannten Coach Gravenberch schadet oder hilft, ist noch nicht abzusehen. Sein Abschied aus München hat sich unter dem Strich aber bislang ausgezahlt, wenngleich der absolute Durchbruch noch warten muss.