Drohbriefe und Krise: SGD will "gegen Widerstände ankämpfen" | OneFootball

Drohbriefe und Krise: SGD will "gegen Widerstände ankämpfen" | OneFootball

Icon: liga3-online.de

liga3-online.de

·11. April 2024

Drohbriefe und Krise: SGD will "gegen Widerstände ankämpfen"

Artikelbild:Drohbriefe und Krise: SGD will "gegen Widerstände ankämpfen"

Als wären die sportlichen Sorgen bei Dynamo Dresden nach nur drei Siegen aus den letzten zwölf Spielen nicht schon groß genug, kommen nun auch noch die Drohungen gegen Kapitän Stefan Kutschke dazu. Trainer Markus Anfang spricht von einer "schwierigen Situation" – und hofft auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft in Freiburg.

"Nicht leicht für die Mannschaft"

Erst am Freitag, nun auch am gestrigen Mittwoch: Gleich zweimal erhielt Stefan Kutschke in den vergangenen Tagen Drohbriefe, in denen ihm teilweise mit dem Tod gedroht wurde. "Das ist keine angenehme Sache und nicht leicht für die Mannschaft", sagte Trainer Markus Anfang bei der Pressekonferenz am Donnerstag und war sichtlich mitgenommen. Nach den neuerlichen Drohungen sei mit den Spielern nochmal gesprochen worden, zudem steht ein Sportpsychologe für Gespräche zur Verfügung. Darüber hinaus wurde die Sicherheitsstufe zuletzt nochmal erhöht, momentan trainiert Dynamo zudem unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Am schwierigsten ist die aktuelle Situation ohne Frage für Kutschke selbst. "Wir versuchen ihn aufzufangen und ihm Normalität zu ermöglichen. Er soll hier ein Stück frei sein, Spaß haben und auch mal lachen", sagte Anfang.


OneFootball Videos


Ob der 35-Jährige am Sonntag auflaufen wird, steht noch nicht fest. "Die Entscheidung trifft er in Rücksprache mit seiner Familie für sich selbst. Wir sind nur Begleiter, meine Einstellung kennt er aber." Vor dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken am vergangenen Sonntag hatte Anfang seinem Kapitän freigestellt, ob er spielt. Kutschke entschied sich dafür. "Er ist nach Dresden zurückgekommen, weil das seine Stadt ist und weil er hier seine Zukunft sieht. Woche für Woche lässt er sein Herz auf dem Platz", brach Dresdens Coach eine Lanze für Kutschke. "Es ärgert mich, dass wir zuletzt nicht die Ergebnisse erzielt haben. Dadurch hätten wir etwas auffangen können."

Anfang hofft auf Trotzreaktion

Darunter, dass sich einige Spieler aufgrund des drohenden Nicht-Aufstiegs aktuell Sorgen um ihre Zukunft machen, weil sich Arbeitspapier teilweise nur im Aufstiegsfall verlängern. "Es kommt gerade vieles zusammen", meinte Anfang und sprach von einer "besonderen Situation", die für Frustration sorge. Insgesamt sei die Stimmung in der Mannschaft aber gut, "ich habe das Gefühl, dass die Jungs am Sonntag eine Trotzreaktion zeigen können. Das haben wir schonmal geschafft." Ein Sieg beim abgeschlagenen Schlusslicht, das bereits am anstehenden Spieltag als erster Absteiger feststehen könnte, ist ohne Frage Pflicht.

Gegen spielstarke Freiburger (vier Siege aus den letzten sieben Spiele) rechnet Anfang mit einem "schwierigen Auswärtsspiel", betonte aber: "Wir wollen gegen Widerstände, die teilweise unmenschlich sind, ankämpfen. Wir rücken aller enger zusammen, kämpfen gemeinsam und lassen keinen alleine." Es gelte, die Randerscheinungen auszublenden. "Auch, wenn das schwierig wird. Aber wir sind immer noch oben dabei." Fehlen werden neben den Langzeitverletzten auch weiterhin Tom Berger (Knochenfraktur), Tobias Kraulich (Oberschenkel-Probleme) und Lucas Cueto (Knie-Probleme). Um Hotelkosten zu sparen, wird Dynamo erst am Sonntag per Flugzeug anreisen und noch am Abend wieder zurückfliegen. Sind dann keine drei Punkte im Gepäck, könnten Anfangs Tage gezählt sein – allen anderen Sorgen zum Trotz.

Impressum des Publishers ansehen