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·9. Dezember 2023

Diesen Regelverstoß bei der Dortmund-Pleite hat keiner bemerkt

Artikelbild:Diesen Regelverstoß bei der Dortmund-Pleite hat keiner bemerkt

Borussia Dortmund zeigt in Unterzahl eine ansprechende Leistung gegen RB Leipzig, unterliegt aber den Sachsen am Ende mit 2:3. Ein Regelverstoß bleibt dabei mal wieder unbemerkt und deshalb ungeahndet.

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Früher Platzverweis für Hummels

Zunächst zum Spielverlauf: Borussia Dortmund nimmt sich viel vor, doch eine Kontersituation beeinflusst den Fortgang des Spiels maßgeblich. Nach Leipziger Ballgewinn kann RB-Stürmer Lois Openda von der Mittellinie alleine Richtung BVB-Tor stürmen, Verteidiger Mats Hummels versucht Openda noch einzuholen und setzt an der Strafraumgrenze zur Grätsche an. Hummels trifft Openda - aber nicht den Ball. Schiedsrichter Sven Jablonski entscheidet auf Strafstoß und Gelbe Karte gegen Hummels.


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Das Videoschiedsrichterteam greift ein und kommt zu dem Schluss, dass Hummels das Foul knapp vor dem Strafraum begangen hat. Somit sieht Hummels doch Rot - und es gibt nur Freistoß für RB Leipzig. Doch in Unterzahl tut sich der BVB schwer und kassiert das 0:1. Die Situation ist aber auch wieder unglücklich für die Gastgeber. Nach einer Leipziger Ecke von rechts köpft Dortmunds Ramy Bensebaini den Ball selbst ins Tor (32.). Allerdings kämpft sich Dortmund zurück in die Partie: Julian Brandt flankt von links nach halbrechts in den Strafraum. Dort steht der eingewechselte Niklas Süle und schießt den Ball überlegt ins linke Eck (45. + 6). In der 2. Halbzeit wird Leipzig stärker, macht aber aus seinen Chancen zu wenig. Das 2:1 für die Gäste glückt Christoph Baumgartner zwar schon in Minute 54, danach bleibt es aber lange Zeit eine offene Partie.

Wie lange hält Blaswich den Ball in der Hand?

Und hier kommt nun regeltechnisch ein entscheidender Moment: In Minute 88:56 fängt Leipzig-Torwart Janis Blaswich einen Schuss von Karim Adeyemi ab. Danach hält Blaswich den Ball insgesamt 19 Sekunden sicher in der Hand, bevor er einen Leipziger Angriff einleitet. Kurz danach glückt RB das 3:1 durch Yussuf Poulsen (90.+1). Dortmund kommt zwar nach einer Ecke von Brandt und Kopfball von Niclas Füllkrug (90.+3) nochmal auf 2:3 heran und hat unter anderem durch Süle sogar die Chance auf den Ausgleich, doch am Ende geht RB als Gewinner vom Platz.

Was ist nun das Entscheidende an der Situation mit Blaswich? Mal wieder ist die Sechs-Sekunden-Regel für Torhüter ignoriert worden. Die Bestimmungen in Regel 12 sind  eindeutig. Sie besagen in aller Kürze: Wenn der Torwart den Ball länger als sechs Sekunden sicher in der Hand hält, gibt es indirekten Freistoß für den Gegner! fussball.news hat schon vor der Saison ausgeführt, dass diese Regel von den Schiedsrichtern komplett missachtet wird. Dabei gibt es einen seriösen Hintergedanken der Regelhüter, als sie diese Bestimmung eingeführt haben: Ein Spiel soll eben zeitlich nicht verzögert werden, sondern der Spielfluss muss erhalten bleiben. Torhüter nehmen dagegen bewusst mit dem Ball-in-der-Hand-halten Zeit von der Uhr, oftmals holen sie insgesamt eine Minute plus X pro Partie heraus - die Schiedsrichter schauen nur zu und lassen Konsequenz vermissen.

Der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis

Das Spiel zwischen Dortmud und Leipzig zeigt nun regeltechnisch eine wohl wahnwitzige Situation auf. Hummels hat mit Rot vom Feld gehen müssen, weil Computertechnologie ihm auf den Milimeter genau nachgewiesen hat, dass er sein Foul außerhalb des Strafraums begangen hatte. Umgekehrt kann jedes Kind selbst eine Uhr stoppen und damit nachweisen, dass Dortmund in der letzten Minute der regulären Spielzeit beim Stande von 1:2 einen indirekten Freistoß im Strafraum hätte zugesprochen bekommen müssen.

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