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·18. Mai 2024

Die unendliche Trainersuche: Diese Optionen hat der FC Bayern noch

Artikelbild:Die unendliche Trainersuche: Diese Optionen hat der FC Bayern noch

Es ist Mitte Mai und der FC Bayern München weiß noch immer nicht, welcher Trainer in der neuen Saison an der Seitenlinie steht. Gesucht wird seit Anfang des Jahres. Alleine das ist schon ein Armutszeugnis. Doch die Suche selbst wirft ein noch schlechteres Licht auf den Klub.

FC Bayern noch immer auf Trainersuche

Als im Winter bekannt gegeben wurde, dass der FC Bayern und Thomas Tuchel ab Sommer getrennte Wege gehen, wurde mit Spannung erwartet, wer neuer Trainer wird. Nun, Spannung erzeugen können sie in München, denn auch jetzt, Mitte Mai, geht die Suche weiter. Wunschkandidat Nummer eins, Xabi Alonso, blieb in Leverkusen. Anschließend war Julian Nagelsmann die bevorzugte Lösung, wenn auch mit einer Opposition im Aufsichtsrat. Er verlängerte schließlich beim DFB. Ralf Rangnick, mit dem danach gesprochen wurde, sagte ebenfalls ab.


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Kontaktiert wurde auch Oliver Glasner, der zwar Interesse zeigte, aber von seinem Klub, Crystal Palace, den Riegel vorgeschoben bekam. Max Eberl und Christoph Freund versuchten schließlich, Tuchel von einem Verbleib zu überzeugen. Den Rückhalt in der Mannschaft hatte er, nicht aber von den Oberen um Uli Hoeneß. Dieser kritisierte den Trainer nicht nur scharf wie unsachlich, sondern soll auch einer Vertragsverlängerung nicht zugestimmt haben. Und diese war Bedingung für einen Verbleib.

Hoffen auf de Zerbi

Jetzt stellt sich die Frage, welche Optionen der Rekordmeister überhaupt noch hat. Aktuellen Medienberichten zufolge hofft Max Eberl noch immer, Roberto de Zerbi von Brighton and Hove Albion von einem Wechsel nach München zu überzeugen. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt, gleichzeitig bleibt zu konstatieren, dass die Lage schwierig ist. Einerseits sprechen Brighton und der Italiener schon über die neue Saison, andererseits würde dieser ein großes Trainerteam mitbringen und ohnehin mehr als zehn Millionen Euro Ablöse kosten. Noch dazu spricht er kein deutsch.

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(Photo by PAUL ELLIS/AFP via Getty Images)

Eine weitere Hürde: Zwar ist der Spielstil von de Zerbi anspruchsvoll und passt auch generell zu den grundsätzlichen Vorstellungen, die in München vorherrschen, aber er ist auch alternativlos. Der Italiener gilt dahingehend als stur und ein wenig beratungsresistent, gerade was die Fehler in seinem System angeht. Und: Er würde gerne bei Brighton bleiben, hat das auch zum zweiten Mal selbst kundgetan. Die kleine Hoffnung für Bayern: Noch herrscht intern keine komplette Einigkeit über die kommende Ausrichtung bei den Seagulls.

Kategorie kreativer Ansatz: 3 Namen sind zu nennen

Nun ist es nicht so, dass es überhaupt keine kreativen Lösungen mehr auf dem Trainermakt gibt. Jene sind aber allesamt mit einigen „aber“-Argumenten verbunden. Gemessen an taktischen Elementen und der Spielidee gibt es drei Trainer, die durchaus für den FC Bayern von Interesse sein könnten. Zu nennen wäre Ruben Amorim, der mit Sporting Meister in Portugal wurde. Bei Liverpool stand er auf der Liste, angeblich forderte der SCP dann aber mehr Ablöse als eigentlich zunächst aufgerufen. Außerdem bekannte sich Amorim kürzlich zu seinem Klub, fraglich ist aber, ob das schon einer Garantie gleichkam.

Thiago Motta wäre ebenfalls ein Trainer, dessen Spielstil nach München passen würde. Schließlich führte er gerade den FC Bologna mit modernem, aktivem Fußball in die Champions League. Juventus ist aber an ihm dran und hat schon viel Vorarbeit geleistet. Dann gäbe es da noch Paulo Fonseca, der mit Lille gute Leistungen zeigte. Er steht bei Olympique Marseille und Milan auf der Liste, hat sich aber noch nicht entschieden. Das Problem bei allen drei: Uli Hoeneß kennt sie vermutlich nicht. Und damit sind sie disqualifiziert.

Frei und international

Springen wir also zur nächsten Kategorie. Frei und international. Auch hier gibt es einige Trainer, die aktuell zur Verfügung stünden. Da wäre Zinedine Zidane zu nennen, der eine besondere Aura mitbringen würde. Deutsch spricht er nicht, intern hatte man die Idee schon verworfen. Und zudem wäre er nicht der ideale Trainer für einen Umbruch, wie ihn Bayern benötigt. Es sprechen also zu viele Fakten gegen den Franzosen. Dann wäre da noch José Mourinho. Der würde sich sicher zutrauen, den FC Bayern zu trainieren und sogar für ein Jahr einspringen. Aber bei seinen letzten Stationen fiel er nicht besonders positiv auf, die fußballerische Komponente kommt oftmals zu kurz, sein System hat Schwächen.

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(Photo by Justin Setterfield/Getty Images)

Antonio Conte wäre auch frei. Er steht zwar bei Neapel auf der Liste, doch die Partenopei verpassen wohl das internationale Geschäft. Dass er Klubs stabilisieren und sehr schnell einen Fußball mit Wiedererkennungswert auf den Platz bringen kann, hat er gezeigt. Doch er gilt auch als exzentrisch, impulsiv und stur. Eine Anstellung brächte Explosionsgefahr mit sich. Seit kurzer Zeit frei ist auch Massimiliano Allegri, dessen Berater den Italiener sogar schon in München ins Spiel gebracht hat. Allegri hat Juventus zweimal stabilisiert und auch mit jungen Spielern gearbeitet, aber der Fußball ist relativ bieder.

Flick-Rückkehr zum FC Bayern? Oder doch Xavi?

Und sonst? Hansi Flick war während der aktuellen Suche schon einmal ein Kandidat, wurde allerdings intern erst einmal nicht weiter verfolgt. Er kennt den Klub, hat während seiner ersten Amtszeit viele Titel gewonnen. Gleichzeitig hat sein Image unter der Zeit bei der Nationalmannschaft gelitten und schon in der zweiten Saison beim FCB gab es einige taktische Mängel. Hinzu kommt, dass er einen hochintensiven Fußball spielen lässt, der defensiv mit vielen Risiken verbunden ist. Das gepaart mit der höheren Belastung durch noch mehr internationale Spiele ist keine ideale Kombination. Sähe er sich als Einjahreslösung, wäre ein Engagement wohl trotzdem irgendwie denkbar.

Möglicherweise bald frei ist Xavi Hernandez. In Barcelona herrscht gerade auch Chaos. Erst gab er seinen Rücktritt zum Saisonende bekannt, dann wurde er doch zum Weitermachen gedrängt, ehe er schließlich einwilligte. Jetzt aber häufen sich die Gerüchte, wonach doch zum Saisonende Schluss ist, vor allem wegen Differenzen zwischen ihm und Präsident Joan Laporta. Xavi kann mit jungen Spielern umgehen, wäre sicher keine komplett falsche Lösung für die Einleitung eines Umbuchs. Aber: Fußballerisch war seine Zeit in Barcelona auch von einigen Konstanzdellen geprägt, vollends überzeugt hat er nicht.

Die letzte Lösung wäre ein Trainer, der komplett für den Übergang verpflichtet wird. Vielleicht irgendein Ex-Profi wie Martin Demichelis oder Mark van Bommel, der einigermaßen versucht, den aktuellen Status irgendwie zu halten, damit 2025 dann eine der ganz großen Lösungen übernehmen kann. Inwieweit diese dann realisierbar sind, bleibt auch abzuwarten. Ausgeschlossen ist auch nicht, dass einer der oben genannten Namen einer kurzfristigen Anstellung zustimmen würde. Wie auch immer: Die Mehrheit im Aufsichtsrat muss dafür stimmen. Und hier sind wir wieder am Anfang der Problematik.

(Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)

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