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·30. Juni 2025
Die Top-Elf zur U21-EM: DFB-Team dominiert trotz Finalniederlage!

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·30. Juni 2025
Die deutsche U21-Nationalmannschaft hat sich mit einer herausragenden Europameisterschaft in die Herzen vieler Zuschauer gespielt. Trotz der dramatischen Finalniederlage gegen England bestimmt die DFB-Elf auch die Mannschaft des Turniers.
Eine U21-EM ist seit jeher mehr als nur ein Turnier. Sie ist immer auch eine Bühne, auf der die Stars von morgen ihren Durchbruch feiern. Auch in der Slowakei haben wieder einmal zahlreiche Nachwuchsspieler ihr ganzes Können unter Beweis gestellt und sich so für Vereine in ganz Europa interessant gemacht.
Jetzt, da der letzte Abpfiff ertönt ist und der Pokal an die englische Auswahl vergeben wurde, bleibt nur noch eine spannende Frage: Wer hat in den vergangenen drei Wochen am allermeisten überzeugt? Und wer hat es letztlich in die Top-Elf dieser Europameisterschaft geschafft? Hier kommt unsere Antwort!
Was für ein Turnier von Noah Atubolu! Der Schlussmann der deutschen U21 präsentierte sich wie schon in der vergangenen Bundesliga-Saison in herausragender Verfassung und muss aktuell als eines der größten Torwart-Talente in Europa bezeichnet werden.
Vor allem im Halbfinale gegen Frankreich überragte der Freiburger, doch auch im Endspiel gegen England bewahrte er seine Vorderleute in der ersten Halbzeit vor einem noch größeren Rückstand. Auf der Linie ist Atubolu nur schwer zu überwinden und auch seine Unsicherheiten beim Rauslaufen oder in der Strafraumbeherrschung legt er mehr und mehr ab.
Mit einem Marktwert von 40 Millionen gehört Tino Livramento zu den wertvollsten Spielern des Turniers. Der 22-Jährige ist in der Premier League bei Newcastle United längst eine feste Größe und zeigte auch in der Slowakei über weite Strecken eine blitzsaubere Leistung.
Einziger Kritikpunkt: Im Finale sah Livramento gegen den überragenden Paul Nebel in so mancher Szene ziemlich alt aus. Da der gebürtige Londoner zuvor jedoch sehr souverän agierte und sich kein anderer Kandidat zwingend aufdrängt, bekommt er den Zuschlag.
Mit Max Rosenfelder schafft es ein zweiter Spieler des SC Freiburg in die Top-Elf dieser Europameisterschaft – ein weiterer Beleg für die exzellente Arbeit, die im Breisgau seit mehreren Jahren geleistet wird. Als unumstrittener Abwehrchef hielt der 22-Jährige die deutsche Hintermannschaft zusammen und lief mit seinem enormen Tempo immer wieder Lücken zu.
Den verletzungsbedingten Ausfall Rosenfelders im Finale konnte Deutschland zu keinem Zeitpunkt kompensieren. In Abwesenheit des Rechtsfußes agierte der DFB-Nachwuchs insbesondere in der ersten Halbzeit so verunsichert wie wie noch nie zuvor.
Der Neuzugang von Bayer 04 Leverkusen hat bei dieser Europameisterschaft ebenfalls seine Fußstapfen hinterlassen. Nach der Meisterschaft mit Liverpool stand Jarell Quansah in allen sechs Spielen der englischen U21 über die volle Spielzeit absolviert auf dem Platz.
Dabei behielt der Youngster eine fast blütenweiße Weste: Mit einer Passgenauigkeit von über 90 Prozent, resoluter Zweikampfführung und einer starken Final-Leistung gegen Nick Woltemade besaß Quansah einen großen Anteil am Triumph der Three Lions.
An dieser Stelle müssen wir ein bisschen schummeln: Eigentlich kam Jorrel Hato in der Slowakei fast ausschließlich als Innenverteidiger zum Einsatz. Doch das Ajax-Talent ist ebenso stark auf der linken Seite und hat sich mit seinen Leistungen einfach einen Platz in dieser Elf verdient.
Hato verankerte die niederländische Defensive quasi im Alleingang und steht an jeweils zweiter Stelle bei den erfolgreichen Zweikämpfen (15) sowie Balleroberungen (39). Es ist kaum verwunderlich, dass fast die gesamte europäische Elite hinter dem erst 19-jährigen Abwehr-Allrounder her ist.
Mit aufopferungsvoller Arbeit gegen den Ball und schier unermüdlichem Einsatzwillen spielte sich Rocco Reitz in den vergangenen Wochen in die Herzen der deutschen Fans. Der Gladbacher war sich für keinen Sprint zu schade und bildete mit dem Kölner Eric Martel eine vor allem defensivstarke Doppelsechs.
Doch auch im Offensivspiel hatte Reitz seine Momente: Mit elf Schlüsselpässen und drei kreierten Großchancen leistete der dynamische Achter auch an diesem Ende des Feldes seinen Beitrag. Unter anderem West Ham United soll ein Auge auf den 23-Jährigen geworfen haben.
Foto: Getty Images
Was für Rocco Reitz gilt, das gilt ähnlich auch für Elliot Anderson bei England. Während andere Akteure des Europameisters glänzen konnten, leistete der Mann von Premier-League-Überraschungsteam Nottingham Forrest im zentralen Mittelfeld die Drecksarbeit.
Wie fast alle seiner Teamkollegen steigerte sich Anderson im Laufe des Turniers, zeigte im Halbfinale gegen die Niederlande seine wohl beste Leistung und bereitete das Führungstor zum 1:o vor. Auch der DFB-Elf machte er mit seiner umtriebigen Spielweise sichtbar zu schaffen.
Der MVP der Europameisterschaft darf in diesem Team natürlich keineswegs fehlen! Harvey Elitott trug die englische Offensive teilweise alleine auf seinen Schultern und erzielte insgesamt fünf Tore, darunter das 1:0 im Finale gegen Deutschland. Im Halbfinale gegen die Niederlande schnürte er sogar einen Doppelpack.
Eliott ist im Mittelfeld eine wahre Allzweckwaffe, kann defensiv wie offensiv als auch auf der Außenbahn wie im Zentrum einen Impact haben. Schon zum zweiten Mal nach 2023 sicherte sich der Youngster des FC Liverpool den EM-Titel. Jetzt will sich der 22-Jährige auch bei den Reds in die Startelf spielen!
Geovany Quenda war mit gerade einmal 18 Jahren und einem Monat der jüngste Spieler dieses Turniers. Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale gegen die Niederlande präsentierte sich der Teenager in starker Verfassung, schoss drei Tore und legte zwei weitere für seine Teamkollegen auf.
Der Youngster von Sporting könnte schon bald den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen. Chelsea hat sich bereit erklärt, bis zu 52 Millionen Euro für Quenda zu zahlen. Auch Manchester United mit Ex-Sporting-Coach Ruben Amorim gilt als sehr interessiert. So oder so: Der Linksaußen ist eines der spannendsten Offensiv-Talente der Welt!
Kein Spieler hat diese U21-Europameisterschaft so sehr dominiert wie Nick Woltemade. In nur fünf Spielen legte der Zwei-Meter-Mann satte sechs Tore und drei Vorlagen auf. Damit sicherte er sich den Titel des Torschützenkönigs und schrammte nur knapp am EM-Bestwert von sieben Treffern vorbei.
Einziger Wermutstropfen: Im Finale gegen England tauchte Woltemade etwas ab. Ob das an den kurz zuvor aufgekommenen Gerüchten um einen Wechsel zum FC Bayern oder an der starken Performance der englischen Abwehr lag, werden wir wohl nie erfahren. Trotzdem war der Stuttgarter DER prägende Spieler dieses Turniers!
Foto: Getty Images
Auch die dänische Nationalmannschaft hat bei dieser EM für viel Begeisterung gesorgt. Die Skandinavier gewannen ihre Vorrundengruppe vor der Niederlande und zogen ungeschlagen ins Viertelfinale ein. Dort jedoch erwies sich Frankreich als letztlich zu stark.
Ganz besonders in den Fokus spielte sich William Osula. Der Goalgetter von Newcastle United kommt in vier Begegnungen auf die stattliche Ausbeute von drei Toren und zwei Vorlagen. Gemeinsam mit Conrad Harder bildete er ein nur schwer zu stoppendes Sturm-Duo.
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